Presserklärung der Gesellschaft der Förderer der Universität Rostock e.V.
Scheitern der Verhandlungen zu Zielvereinbarung gefährdet nachhaltig das Landeswohl
Mit Bestürzung nimmt die Gesellschaft der Förderer der Universität Rostock e.V. Kenntnis vom erfolglosen Ausgang der Verhandlungen über eine Zielvereinbarung zwischen der Landesregierung und der Universität Rostock. Die Universität hatte in den zunächst offenbar von beiden Seiten konstruktiv geführten Verhandlungen weitreichende und für sie schmerzhafte Zugeständnisse gemacht und alle finanziellen Vorgaben des Landes erfüllt. Grund des Scheiterns der Verhandlungen ist nach allem Anschein, dass der Bildungsminister zusätzlich bestimmte inhaltliche Vorstellungen, die nicht in den Finanz- und Stellenplänen begründet sind, durchsetzen möchte, die jedoch von der Universität einmütig zurückgewiesen werden; konkret geht es dabei um die Forderung nach Einstellung des Studiengangs Rechtswissenschaft und auch des in einem aktuellen deutschlandweiten Ranking als vorbildlich eingestuften Studiengangs Zahnmedizin. Der letzte vom Rektor der Universität Rostock eingebrachte, von der Landesregierung aber abgelehnte Kompromissvorschlag erfüllte alle finanziellen Vorgaben und hatte die Zustimmung aller Fakultäten und des Senats der Universität; dieselben Institutionen hatten zugleich den Rektor einhellig aufgefordert, die von der Landesregierung vorgelegte Fassung keinesfalls zu unterschreiben.
Die Landesregierung mag zwar aufgrund der jüngsten Veränderungen des Landeshochschulgesetzes die Macht besitzen, nunmehr auf dem Gesetzes- und Verordnungswege ihre Vorstellungen durchzusetzen, sie nimmt dabei aber eine unnötige Schädigung der Universität und der ganzen Region in Kauf und demotiviert die Mitarbeiter der Universität in nicht zu verantwortender Weise. Es sei daran erinnert, dass die Universität Rostock allein fast 50% des Hochschulsystems unseres Landes bildet. Eine Sparpolitik, die Spitzenwissenschaftler dazu bewegt, unser Land verärgert und frustriert zu verlassen, und die verbleibenden in die innere Emigration treibt, mag auf dem Papier hervorragende "Spar"-Ziele erreichen, bereitet dabei aber einem weiteren Niedergang unseres Bundeslandes den Weg, der nur zu einer Abwärtsspirale mit neuerlichen Kürzungen führen kann, wie wir dies seit anderthalb Jahrzehnten mit wachsender Sorge beobachten müssen. Wir appellieren daher mit allem Nachdruck an die Landesregierung, die von ihr selbst gesetzte Frist hintanzustellen, die Verhandlungen fortzusetzen und zu einem konstruktiven Abschluss zu führen.
Rostock, den 01. Mai 2006
Wolfgang Grieger, 1. Vorsitzender Prof. Dr. Wolfgang Bernard, 2. Vorsitzender
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