Zu einem Rendezvous der besonderen Art treffen sich am 8. und 9. Mai Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums mit Vertretern aus Industrie und Wirtschaft. Anlass ist das 2. Heidelberger Innovationsforum. Bioinformatiker aus ganz Deutschland präsentieren bei dieser Veranstaltung aktuelle Geschäftsideen für die Gesundheitsbranche. Ziel ist es, neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Informationstechnologie möglichst schnell in marktreife Produkte und Anwendungen umzuwandeln. Diese sollen dazu beitragen, Arbeitsabläufe in Krankenhäusern und medizinischen Forschungseinrichtungen zu vereinfachen und effizienter zu gestalten.
Die Wissenschaftler des Krebsforschungszentrums stellen Neuentwicklungen auf dem Gebiet der medizinischen Bildverarbeitung und drei- bzw. vierdimensionalen Visualisierung von Gewebe- und Organstrukturen vor. Unter anderem geben sie Einblick in die flexible Technologieplattform iCHIP für Hochdurchsatzdaten aus der Molekularbiologie. Diese erleichtert die Erfassung und Verwaltung der Fülle von Daten, die in der Biomedizin - etwa in der Genom- und Proteomforschung - anfallen. Für die Verarbeitung und Analyse der Datensammlungen haben die Wissenschaftler der Abteilung Theoretische Bioinformatik unter Leitung von Professor Roland Eils die Technologieplattform mine-IT entwickelt. Bei einem weiteren computergestützten Ansatz der Abteilung geht es um die Planung von chirurgischen Eingriffen im Bereich des Gesichts und des Schädels. Die Forscher haben eine völlig neuartige Methode entwickelt, die es auf der Basis von dreidimensionalen Tomographiebildern ermöglicht, das Operationsergebnis im Hinblick auf eine ästhetische Rekonstruktion von Weichteilen vorauszusagen und zu optimieren.
Ein Forscherteam der Abteilung Biologische und Medizinische Informatik unter Leitung von Professor Hans-Peter Meinzer stellt seine neue Software vor, die aus zweidimensionalen Kernspin- oder Computertomographie-Schichtbildern eine dreidimensionale Darstellung (3D) des Herzens auf dem Bildschirm erzeugen kann. In dem darauf aufbauenden Projekt "RepliCardio" haben sich Informatiker und Ärzte auf die Nachbildung von Herzen auf der Basis von Bild-Daten lebender Patienten spezialisiert. Den Chirurgen und Kardiologen steht damit ein wirklichkeitsgetreues Herzmodell des jeweiligen Patienten zum Anfassen zur Verfügung. Solche künstlichen Herzen sind für die genaue Diagnose und Planung von Eingriffen bei Herzfehlern von unschätzbarem Wert.
Das Heidelberger Innovationsforum wird koordiniert von der EML Research gGmbH und der MFG Baden-Württemberg, dem Kompetenzzentrum des Landes für Informationstechnologie und Medien.
Journalisten sind herzlich eingeladen zur Pressekonferenz am Montag, dem 8. Mai, um 13.00 Uhr im Studio der Villa Bosch in Heidelberg. Ansprechpartner ist Hannelore Herlan, Projektleiterin Kommunikation / Pressesprecherin der MFG Baden-Württemberg mbH, Tel.: 0711 90715 316, Fax 0711 90715350, E-Mail: herlan@mfg.de.
Criteria of this press release:
Biology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research results, Transfer of Science or Research
German
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