idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/08/2006 15:35

Wenn sich Orchideen teilweise auch auf Kosten des Pilzpartners ernähren

Jürgen Abel M. A. Pressestelle
Universität Bayreuth

    Neueren Hinweise, dass manche der scheinbar autotrophen Orchideen sich teilweise auch auf Kosten des Pilzpartners ernähren, mit dem sie symbiotisch verbunden sind, will ein Bayreuther Projekt nachgehen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte jetzt rund 155.000,- EUR zur weiteren Erforschung dieser bisher bei Pflanzen unbekannten Ernährungsweise, ihrer ökologischen Grundlagen und der ihr zugrunde liegenden Kommunikation zwischen Pflanzen und Pilzen.

    Bayreuth (UBT). Die meisten Pflanzen leben in ihrem Wurzelraum in einer engen Partnerschaft mit Pilzen. Bei dieser als Mykorrhiza bezeichneten Symbiose versorgen in der Regel die Pflanzen den Pilzpartner mit Kohlenhydraten aus der Photosynthese und erhalten im Gegenzug mineralische Nährstoffe, die der Pilz über sein Mycel aus dem Boden effizienter aufnehmen kann. Diese Beziehung wird weltweit von einigen hundert Pflanzenarten unterlaufen, die chlorophyllfrei sind und somit keine Photosynthese mehr betreiben. Die als Mykoheterotrophie bezeichnete Ernährungsweise auf Kosten des Pilzpartners ist insbesondere bei Orchideen verbreitet.
    Trotz der bekanntermaßen mykoheterotrophen Ernährung mancher chlorophyllfreier Orchideenarten wurde bisher für grünblättrige Orchideen eine vollständig autotrophe Ernährung angenommen, d.h. sie benötigen zum Aufbau ihrer Körpersubstanz nur anorganische Stoffe.
    Häufigkeitsanalysen der stabilen Kohlenstoff- und Stickstoffisotope in Pflanzenproben liefern neuerdings Hinweise, dass manche der scheinbar autotrophen Orchideen sich teilweise auch auf Kosten des Pilzpartners ernähren. Diese partielle Mykoheterotrophie ist mit einem Wechsel des Pilzpartners verbunden und erlaubt den Orchideen ein Vordringen in den dunkelsten Schatten von Wäldern.
    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Professor Dr. Gerhard Gebauer Anfang Mai ein Projekt für zwei Jahre mit rund 155.000,- EUR zur weiteren Erforschung dieser bisher bei Pflanzen unbekannten Ernährungsweise, ihrer ökologischen Grundlagen und der ihr zugrunde liegenden Kommunikation zwischen Pflanzen und Pilzen bewilligt. Prof. Gebauer ist Leiter des 2005 in BayCEER neu eingerichteten Labors für Isotopen-Biogeochemie.


    Images

    Grüne Orchidee
    Grüne Orchidee
    UBT-Pressestelle - Bild zur Veröffentlichung frei
    None

    BayCEER - Bayreuther Spezialisten für ökosystenmare Forschung
    BayCEER - Bayreuther Spezialisten für ökosystenmare Forschung

    None


    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Information technology, Oceanology / climate
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Grüne Orchidee


    For download

    x

    BayCEER - Bayreuther Spezialisten für ökosystenmare Forschung


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).