Jena. (17.11.99) Mit der Ehrendoktorwürde der Friedrich-Schiller-Universität wird diesen Donnerstag (18.11.) der Thüringer Oberlandesgerichtspräsident Hans-Joachim Bauer ausgezeichnet. Damit würdigt die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Jenaer Uni seine wegweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Freiwilligen Gerichtsbarkeit und seine besonderen Verdienste um die Pflege des Rechts durch die Vermittlung zwischen Wissenschaft und Praxis.
"Diese Vermittlungsarbeit leistet Bauer ganz bewusst in beide Richtungen", erläutert Dekan Prof. Dr. Rolf Gröschner, "die von ihm ins Leben gerufene Juristische Studiengesellschaft ist dabei nur eines von mehreren Instrumenten."
Der gebürtige Kurpfälzer Hans-Joachim Bauer studierte Jura an den Universitäten Frankfurt, Mainz und Heidelberg und trat 1969 in den Justizdienst des Landes Rheinland-Pfalz ein. 1972-76 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesverfassungsgericht Karlsruhe, nahm anschließend ein Richteramt am Oberlandesgericht Zweibrücken wahr und wurde später Präsident des Landgerichts Kaiserslautern. Fast auf den Tag genau vor neun Jahren wechselte der ungemein versierte Jurist nach Thüringen, "weil mich die Aufbausituation in den neuen Bundesländern reizte und weil ich das Gefühl hatte, hier meine Erfahrungen fruchtbar bei der Neugestaltung des Rechtssystems einbringen zu können", erinnert er sich heute. Zunächst im Amt des Bezirksgerichtspräsidenten, wurde er im September 1993 der erste Präsident des wieder gegründeten Thüringer Oberlandesgerichts in Jena.
"Für mich ist die Ehrenpromotion gerade in Jena eine besondere Freude, denn das Herzstück meines Berufswegs gehört eindeutig in die Saalestadt", blickt der 58jährige Bauer auf die vergangenen Jahre zurück. Als Justizpraktiker suchte er von Anfang an den unmittelbaren Austausch mit der Wissenschaft in Lehre und Forschung und kann auf eine kontinuierliche Serie von Lehraufträgen an der Jenaer Universität verweisen. "Seine Vorlesungen zum Sachenrecht, Erbrecht sowie zur Freiwilligen Gerichtsbarkeit und zum Zivilprozessrecht werden von den Studierenden sehr geschätzt", bemerkt Dekan Rolf Gröschner. "Mit seinem - im guten Sinne - liberalen Engagement hat er darüber hinaus vielen ehemals in Jena tätigen Juristen die Möglichkeit eröffnet, zur Zivilrechtsgesetzgebung und zu anderen Rechtsproblemen in den neuen Ländern Stellung zu nehmen."
Bei allen Verdiensten Hans-Joachim Bauers um die Thüringer Rechtspraxis stehen für die Jenaer Fakultät jedoch dessen eigene rechtswissenschaftliche Arbeiten zur Begründung für die Ehrenpromotion im Mittelpunkt. Zu Bauers Schriftenverzeichnis zählen eine rund 200seitige Abhandlung über die Gestaltung des Grundbuchverfahrens in dem von ihm gemeinsam mit Helmut von Oefele herausgegebenen "Kommentars zur Grundbuchordnung" - eine wichtige Publikation gerade für Ostdeutschland - sowie ältere Arbeiten, etwa über das Nachbarrechtsgesetz in Thüringen oder den Thüringer Verfassungsgerichtshof.
Die akademische Feierstunde zur Ehrenpromotion Hans-Joachim Bauers findet am Donnerstag, dem 18. November, ab 16.00 Uhr in der Aula der Friedrich-Schiller-Universität statt. Die Laudatio hält Prof. Dr. Olaf Werner.
Friedrich-Schiller-Universität
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