Gerd Marmitt sammelt ganz offenbar Ausbildungen und Abschlüsse: Der erste Bachelor in Kulturwissenschaften der FernUniversität in Hagen ist 29 Jahre alt. Er hat bis jetzt: einen Abschluss als Datenverarbeitungskaufmann, ein Diplom in Informatik der Fachhochschule Trier, einen Master of Science in Computer Science der Clemson University in South Carolina und nun den Bachelor of Arts der FernUniversität in Kulturwissenschaften. An seiner Dissertation in Informatik an der Universität des Saarlandes und am Master Formierung der Europäischen Moderne an der FernUni arbeitet Marmitt noch. Ende des Jahres will er Promotionsschrift und Masterarbeit fertig haben. Was danach kommt, wird er dann sehen.
Als er sich für das Bachelor-Studium entschied, machte Marmitt einen alten Traum wahr: Neben der Informatik hatte er sich schon länger für die Kulturwissenschaften interessiert. Es musste ein Fernstudium sein, denn mit seiner Dissertation zum Thema Computergrafik ist Marmitt in Saarbrücken fest eingebunden. Zudem nimmt er sich die Zeit, dort Kinder und Jugendliche in Judo zu trainieren und sich bei der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren.
Dass der FernUni-Studiengang die vier Fächer Geschichte, Literaturwissenschaft, Soziologie und Philosophie unter einem Dach vereint, überzeugte ihn von dem Hagener Angebot. Von dieser Interdisziplinarität hat er profitiert: Hatte er sich zunächst hauptsächlich für Philosophie interessiert, liegt sein Schwerpunkt inzwischen stärker auf Literaturwissenschaft.
Im Studium legte Marmitt Tempo vor. In nur vier Semestern hat der Denksportler den Studienstoff und die Bachelor-Arbeit geschafft, und er wäre noch schneller gewesen, wäre nur die Bürokratie der FernUni bereits auf den neuen Studiengang eingespielt gewesen. Immer wieder drängte Marmitt seinen Fachbereich, die Prozesse zu beschleunigen, die Details der Prüfungsmodalitäten in weit fortgeschrittenen Modulen zu klären oder die Abschlussmodule schon drei Semester nach Studienstart anzubieten.
"Ich hatte ja vorher schon zwei Studiengänge abgeschlossen, konnte also selbstständig arbeiten", relativiert Marmitt seinen Vorsprung gegenüber den Kommilitonen. Seine ersten Noten waren trotzdem nicht so prima: "Die Anforderungen in den Geisteswissenschaften sind anders als in der Informatik. Ich musste also erst mal schauen, was wird überhaupt erwartet", erklärt er. Aufgegeben hat er nicht, und es hat sich gelohnt: Seine Bachelor-Arbeit wurde mit Note 1 bewertet.
Für diese Arbeit hatte er sich eines kleinen Tricks bedient: Selbst mitten im Promotionsverfahren steckend, dachte er darüber nach, ob solche Prozesse oder auch die Publikationsverfahren in der Wissenschaft vielleicht ganz klassische literarische Rituale sind. So wie eine Nobelpreisverleihung oder die humanistische Dichterkrönung. Ziel dieser Rituale wäre dann die offizielle Aufnahme in den illustren Kreis der Wissenschaft - ein höchst spannendes Gedankenexperiment. Für seine These fand Marmitt zahlreiche Argumente. Und selbst ist er in besagtem Kreis wohl längst angekommen.
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Criteria of this press release:
History / archaeology, Language / literature, Social studies
transregional, national
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German
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