Wie erst jetzt bekannt wurde verstarb am 25. September 1999 Prof. Dr. Willi Oelmüller, der von 1980 bis 1992 an der RUB Philosophie lehrte.
Bochum, 23.11.1999
Nr. 282
Prof. Dr. Willi Oelmüller verstorben
Philosoph mit besonderem Interesse für die Ästhetik
Seine Philosophischen Arbeitsbücher fanden Eingang in Schulen
Wie erst jetzt bekannt wurde verstarb am 25. September 1999 Prof. Dr. Willi Oelmüller, der von 1980 bis 1992 an der RUB Philosophie lehrte. Geprägt durch seinen Lehrer Joachim Ritter (Münster), hat er sich in seltener Weise für die philosophische Bewältigung drängender Probleme der Gegenwart engagiert. Seit seiner Promotion (1956) galt sein besonderes Interesse der Ästhetik, dann bald mehr noch Fragen der Religionsphilosophie, der Ethik und Normenbegründung sowie den grundsätzlichen Problemen der Moderne und Aufklärung, womit sich schon seine erfolgreiche Habilitationsschrift "Die unbefriedigte Aufklärung" befasste.
In den letzten Jahren beschäftigte ihn das Theodizeeproblem: Vom Bösen und Üblen in der Welt
Neben seinen zahlreichen eigenen Arbeiten, in denen er seine breite Kenntnis der neueren Philosophie für systematische Fragen fruchtbar machte, hat er der Ge-genwartsphilosophie durch zwei Großunternehmen gedient. Zum einen organisierte er eine Folge von Kolloquien, bei welchen er Repräsentanten verschiedener Disziplinen und philosophischer Schulen zur Diskussion zentraler Gegenwartsprobleme zusammenführte. Zum anderen gab er eine Reihe "Philosophischer Arbeitsbücher" heraus, die fast zu allen philosophischen Disziplinen wichtige Texte geeignet präsentieren. Hat Oelmüller mit dem ersten Projekt den innerphilosophischen und interdisziplinären Dialog über wichtige Sachfragen und so das systematische Philosophieren gefördert, so mit dem zweiten Unternehmen die Philoso-phiedidaktik und die angemessene Präsenz der Philosophie auch außerhalb der Universität, besonders in den Schulen. Jene Tagungsgebäude und diese Arbeitsbücher erschienen sämtlich im Schöningh-Verlag, mit dem ihn eine lange, fruchtbare Zusammenarbeit verband. In den letzen Jahren beschäftigten ihn vor allem die Fragen nach dem Leid der Menschen, nach dem Bösen und Übeln in der Welt, und dies im Kontext der noch immer unerledigten Theodizeeproblematik. Der Titel der zu seinem 65. Geburtstag erschienenen Festschrift fasst seine Hauptintention glücklich zusammen: Philosophische Orientierung (1995)
Biographisches
Willi Oelmüller, 1930 in Dorsten geboren, wurde mit einer Arbeit über die Ästhetik von Friedrich Theodor Vischer 1956 an der Universität Münster promoviert. Nach seiner Habilitation war von 1965 bis 1980 Professor für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule und späteren GH - Universität - Paderborn. 1980 nahm er den Ruf an die RUB an. 1992 schied er vorzeitig aus gesundheitlichen Gründen aus.
Criteria of this press release:
Philosophy / ethics, Religion
transregional, national
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German
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