Jülich, 23. Mai 2005 - In Brüssel treffen sich heute Minister der sieben ITER-Mitgliedsstaaten, um eine vertragliche Vereinbarung zur Gründung des ITER-Projekts zu unterzeichnen. Damit wird die rechtliche Grundlage für den Bau des neuen Fusionsreaktors im französischen Cadarache geschaffen. Dies ist auch ein wichtiger Meilenstein für das Forschungszentrum Jülich: Die notwendigen Materialien, um das heiße Fusionsgas, das Plasma, einzuschließen, werden in Jülich seit Jahren erforscht und verbessert.
Am Fusionsexperiment TEXTOR erforschen die Jülicher Physiker, welches Material für die Innenwand der Fusionskammer geeignet ist. Kacheln aus Graphit, Wolfram und Beryllium kommen an den Stellen zum Einsatz, wo Magnetfelder alleine nicht mehr ausreichen, um das heiße Plasma einzuschließen. Dank der Forschungsergebnisse aus Jülich wird der Innenraum von ITER optimal vor dem 100 Millionen Grad heißen Gas geschützt. Jülich ist das Zentrum des 1996 gegründeten internationalen Forschungsverbundes TEC, in dem zusammen mit belgischen und niederländischen Forschern Plasmaforschung für ITER betrieben wird. Das 2004 von Jülich und den Universitäten in Düsseldorf und Bochum gegründete Virtuelle Institut "ITER-relevant Plasma Boundary Physics" sowie das dazugehörige Graduiertenkolleg unterstreichen die Stellung des Forschungszentrums auf diesem Gebiet.
Die sieben ITER-Mitgliedsstaaten sind die Europäische Union, China, Indien, Japan, Südkorea, die Russische Föderation und die USA. Ziel von ITER ist es, die technische Machbarkeit der Kernfusion zu demonstrieren. Die Europäische Union trägt die Hälfte der Aufbaukosten von etwa 4,6 Milliarden Euro tragen, die restlichen Partner USA, Russland, Japan, China und Südkorea übernehmen jeweils 10 Prozent. Die Bauzeit wird zehn Jahre betragen. Die wissenschaftliche und technologische Nutzung von ITER soll anschließend zwanzig Jahre lang andauern. Europa stellt 40 Prozent des Personals, Japan 20 Prozent.
Die heute gegründete Organisation ist zuständig und verantwortlich für den Bau und den sicheren Betrieb von ITER (lat. "der Weg"). Als internationale Organisation bedarf es dazu eines internationalen Vertrages zwischen den beteiligten Staaten.
Pressekontakt:
Kosta Schinarakis, Wissenschaftsjournalist, Öffentlichkeitsarbeit, Forschungszentrum Jülich
Tel. 02461 61-4771, Fax 02461 61-4666, E-Mail: k.schinarakis@fz-juelich.de
Weitere Informationen: www.fz-juelich.de/portal/angebote/pressemitteilungen
http://www.fz-juelich.de/portal/index.php?index=495&jahr=2005&cmd=show&a...
Criteria of this press release:
Electrical engineering, Energy, Materials sciences, Mathematics, Physics / astronomy
transregional, national
Research projects, Science policy
German
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