Helmholtz-Gemeinschaft vergab erstmals den Erwin Schrödinger-Preis des Stifterverbandes
S P E R R F R I S T : 25. November 1999, 17.00 Uhr
Auszeichnung für interdisziplinäre Arbeiten
zur Krebstherapie mit Ionenstrahlen
Helmholtz-Gemeinschaft vergab erstmals den
Erwin Schrödinger-Preis des Stifterverbandes
B o n n. Für interdisziplinäre Forschung hat die Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren anlässlich ihrer Jahrestagung erstmals den Erwin Schrödinger-Preis vergeben.
Der Preis wurde vom Stifterverband initiiert und mit 100.000 DM dotiert, "um ein Zeichen für das Engagement der deutschen Wirtschaft für die Wissenschaft zu setzen", sagte der Vorstandsvorsitzende des Stifterverbandes, Dr. Arend Oetker, in seiner Laudatio. Für beide seien Grenzüberschreitungen überlebensnotwendig. "Die Preisträger haben die Fähigkeit dazu in vorbildlicher Weise bewiesen; interdisziplinäre aber auch institutionenübergreifende und überregionale Zusammenarbeit charaktersieren ihren Erfolg", sagte Oetker.
Der Preis ging zur Hälfte an Professor Dr. Gerhard Kraft, Gesellschaft für Schwerionenforschung, Darmstadt, die andere Hälfte erhielten zu gleichen Teilen Dr. Wolfgang Enghardt, Forschungszentrum Rossendorf, und Privatdozent Dr. Dr. Jürgen Debus, Radiologische Universitätsklinik Heidelberg und Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg.
Gewürdigt werden damit ihre herausragenden Beiträge zur Vorbereitung, Entwicklung und Klinischen Einführung der Krebstherapie mit Ionenstrahlen.
Die Ionenstrahltherapie erlaubt eine wirksamere Bekämpfung von bislang nicht oder nur unbefriedigend behandelbaren lokal begrenzten Krebserkrankungen. Mit dem innovativen Verfahren ist es möglich, tiefliegende Tumore zu zerstören, ohne das umliegende gesunde Gewebe zu schädigen.
Das kooperative Projekt der Wissenschaftler aus Darmstadt, Rossendorf und Heidelberg zur Krebstherapie mit Ionenstrahlen steht international an vorderster Front, heißt es in der Begründung der Jury unter Vorsitz von Frau Professor Dr. Karin Mölling von der Universität Zürich. An keiner anderen Stelle seien die Probleme so umfassend, zielgerichtet und mit so vielen neuen Ideen und Methoden von Medizinern, Physikern, Radiologen und Ingenieuren angegangen worden.
Bei der Namenswahl für den Preis entschieden sich der Stifterverband und die Helmholtz-Gemeinschaft für den österreichischen Physik-Nobelpreistäger Erwin Schrödinger (1887 - 1961), der auch die Entwicklung der Biologie nachhaltig beeinflusste. Auf der Suche nach physikalischen Gesetzen des Lebens schlug er 1944 erstmals die Idee eines genetischen Codes vor - 10 Jahre bevor dieser wirklich entdeckt wurde. Diese Gedanken des vielseitigen Physikers haben die Welt der Lebenswissenschaften revolutioniert.
HGF-Pressereferat, Bonn-Bad Godesberg, den 23. 11.1999
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Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Personnel announcements, Research results
German
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