Die Mitteilung des Statistischen Bundesamtes, dass im Jahr 1999 die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger an deutschen Hochschulen um sechs Prozent auf 290.000 gestiegen ist, nahm der Prä-sident der Hochschulrektorenkonferenz, Professor Dr. Klaus Landfried zum Anlass, die Länder und auch den Bund an ihre Verantwortung für die Hochschulen und für die junge Generation zu erinnern.
"Der Anstieg der Studienanfängerzahlen um sechs Prozent im Jahr 1999 zeigt, dass die seit Anfang der 90er Jahre bekannten Prognosen der Kultusministerkonferenz zutreffend sind. Die Studienanfän-gerzahl weist aus, dass ein steigender Anteil am Altersjahrgang ein Hochschulstudium aufnimmt. Dies ist vor allem auf die Entwicklung der Geburtenzahlen vor rund 20 Jahren zurückzuführen.
In dieser Situation sollten Länder und Bund die von allen politischen Parteien formulierten Aussagen zur Priorität von Qualifikation und Forschung ernst nehmen und bei der Aufstellung und beim Vollzug der Haushalte durch hohe Priorität in die Tat umsetzen. Qualifizierte Bildung und Ausbildung ist die beste Zukunftsvorsorge der jungen Menschen, wie die überdurchschnittliche Beschäftigungsquote von Hochschulabsolventinnen und -absolventen zeigt.
In Hochschulen wird das Wissen erzeugt und weitergegeben, das erforderlich ist, um Deutschland in Produktion, Dienstleistung und Kultur international wettbewerbsfähig zu halten. Hochschulen sind Zukunftswerkstätten, deren Arbeit die Arbeitsplätze von morgen und übermorgen sichert. Deshalb sind Ausgaben für Hochschulen nicht konsumtive Ausgaben, sondern Investitionen in die Zukunft."
Landfried hob hervor, dass die Studienanfängerzahlen in der Informatik um 30 Prozent und im Ma-schinenbau um 16 Prozent, in der Elektrotechnik immerhin noch um drei Prozent gestiegen sind. "Die jungen Leute haben begriffen, dass ein Studium der Ingenieurwissenschaften heute und auf absehbare Zeit gute Berufsaussichten vermittelt. Angesichts der Bedeutung der Informationstechnik empfehle ich Abiturientinnen und Abiturienten, verstärkt auch ein Studium der Elektrotechnik aufzunehmen. Auch das Studium der klassischen Naturwissenschaft und der Mathematik sollte nicht vernachlässigt werden. Der Rückgang im Bauingenieurwesen um 18 Prozent zeigt eine übertriebene Reaktion auf die aktuelle Situation des Arbeitsmarktes. Schülerinnen und Schüler sollten bei ihrer Berufswahlentscheidung bedenken, dass ein Studium vier bis fünf Jahre dauert und sich nach aller Erfahrung bis zum Studienabschluss die Arbeitsmarktsituation geändert hat."
Zum Rückgang der Studierendenzahlen insgesamt um zwei Prozent auf 1. 765. 000 erklärte Land-fried, darin zeige sich, dass die starken Studienanfängerjahrgänge von Anfang der 90er Jahre offenbar ihr Studium in angemessener Zeit abgeschlossen und die Hochschulen verlassen hätten.
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