Ein Pilotprojekt an der Universität Trier und der Technischen Universität Ilmenau
Wie wäre es, wenn sich Studierende nicht nur die Lehrveranstaltungen an ihrer eigenen Universität aussuchen könnten, sondern aus der ganzen Republik? Oder wie wäre es, wenn Dozenten Lehrveranstaltungen gemeinsam mit Kollegen aus verwandten Fächern anderer Hochschulen anbieten und organisieren? Wie wäre es, wenn Studierende an verschiedenen Universitäten gemeinsam im Cyberspace Themen diskutieren und Seminarvorträge vorbereiten? Das Arbeiten in einer mul-timedialen und virtuellen Umgebung, in der Raum und Zeit keine Rolle mehr spielen, ist eine der vielen Visionen, die das Internet verheißt. In die Wirklichkeit umgesetzt wird dies in einem "virtuellen Seminar" der beiden medienwissenschaftlichen Fächer an der Universität Trier und der TU Ilmenau zum Thema "Online-Journalismus". Unter der Leitung von Prof. Dr. Hans Jürgen Bucher, Professor für Print- und Online-Medien im Fach Medienwissenschaft an der Universität Trier, und Prof. Dr. Martin Löffelholz vom Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der TU Ilmenau, beschäftigen sich rund 40 Studierende mit der Zukunft des Journalismus im Zeitalter der Digitalisierung.
Im Einzelnen geht es um die Analyse verän-derter Produktionsbedingungen, modifizierter Redaktionsstrukturen, neuer Recherchemöglichkeiten, der Gestaltung von Online-Medienangeboten und neuer Nutzungsmuster auf Seiten der Rezipienten.
Online-Kommunikation ist aber nicht nur Gegenstand des Seminars, sondern zugleich sein wesentliches Medium: Jede Seminarveranstaltung findet gleichzeitig an der Universität Trier und der Technischen Universität Ilmenau statt. Die Studierenden am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der TU Ilmenau und die Studierenden der Medienwissenschaft an der Universität Trier sind online durch eine Videokonfererenz verbunden und übertragen per Internet live ihre Vortrags-präsentationen. Ein weiterer Teil der Lehrveranstaltung findet komplett im Cyberspace statt: Auf einer digitalen Arbeitsplattform kommunizieren universitätsübergreifende Arbeitsgruppen, diskutieren ihre Themen, tauschen Materialien aus, lernen sich die Studierenden der beiden Hochschulen per E-Mail kennen und bringen sich gegenseitig bei, mit den elektronischen Werkzeugen im Internet zu arbeiten.
Der virtuelle Teil des Seminars hat auch ein reales Gegenstück: Für jeweils drei Tage besuchen sich die Seminargruppen in Trier und Ilmenau gegenseitig.
Nicht nur, dass Ost und West sich trifft, macht die Online-Begegnung zwischen den beiden Hochschulen spannend. Auch die jeweils andere Ausrichtung des Faches Medienwissenschaft hat Synergie-Effekte des Lehrens und Lernens zur Folge.
Mit diesem virtuellen Seminar arbeitet erst-mals eine Hochschule aus Rheinland-Pfalz per Internet mit einer Hochschule in einem anderen Bundesland zusammen. Gerade diese länderübergreifende Kooperation macht deutlich, dass trotz weltweiter Vernetzung, die Kommunikation über die Grenzen eines Bundeslandes keine Selbstverständlichkeit ist: Unterschiedliche Übertragungsformate, verschieden ausgestattete Teleteaching-Einrichtungen, begrenzte Übertragungsleistung sind nur einige der Schwierigkeiten, die in der Vorbereitungszeit seit Januar 1999 aus dem Weg geräumt werden mussten, um eine reibungslose Über-tragung von Ton und Bild via Internet zu gewährleisten.
Die beiden Universitäten leisten mit dieser in-novativen Unterrichtsform Pionierarbeit im Bereich des Teleteaching und des Telelearning, wofür derzeit nur wenig an Praxiserfahrung vorliegt. Deshalb wird die virtuelle Lehrveranstaltung auch in einer Begleitforschung ausgewertet.
Kontakt:
Prof. Dr. Hans-Jürgen Bucher
Medienwissenschaft
Universität Trier
54286 Trier
Telefon: (06 51) 2 01-36 07
E-Mail: bucher@uni-trier.de
UNIVERSITÄT TRIER
PRESSEMITTEILUNG
Herausgegeben von der Pressestelle
Leitung: Heidi Neyses
54286 Trier
Telefon: 06 51/2 01-42 39
Fax: 06 51/2 01-42 47
Email: Neyses@uni-trier.de
235/1999 26. November 1999
Criteria of this press release:
Information technology, Language / literature, Media and communication sciences, Social studies
transregional, national
Research projects, Studies and teaching
German
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