idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/02/2006 10:47

Wie sicher ist "Nano"?

Marion Horn Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Nano-Kosmetik, Nano-Farbe, Nano-Autowäsche: "Nano" ist längst ein Markt. 900 Millionen US-Dollar sollen 2005 mit Nanopartikeln umgesetzt worden sein. Über ihre kurz- und langfristigen Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt ist bisher nicht allzuviel bekannt.

    Nanopartikel stecken heute schon in vielen Produkten: in Kosmetik, in Farben oder in Reifen. Sogar Autopflegemittel werben mit den winzigen Teilchen. Wie sie auf die Umwelt und den menschlichen Organismus wirken ist bisher allerdings wenig erforscht. INOS, ein Forschungsprojekt des Bundesforschungsministeriums zur "Identifizierung und Bewertung von Gesundheits- und Umweltrisiken von technischen nanoskaligen Partikeln" soll diese Fragen jetzt klären. An dem Projekt ist auch das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS in Dresden beteiligt. "Uns kommen langjährige Erfahrungen mit Pulvern im Nanometermaßstab zu Gute", berichtet Projektleiter Dr. Volkmar Richter vom IKTS.

    Die Dresdner Forscher werden jetzt künstliche Nanopartikel untersuchen, die von Projektpartnern hergestellt und für technische Zwecke bereits eingesetzt werden. Darunter sind Hartstoffe wie Wolframcarbid, Metalle wie Platin sowie Kohlenstoff-Nanoröhrchen. Sie werden am IKTS mit Oxid- oder organischen Schichten umhüllt - solche Schichten entstehen bei der Verarbeitung oder werden gezielt aufgebracht, um die Eigenschaften zu modifizieren. Diese Schutzhüllen können jedoch die Wechselwirkung mit Wasser und Zellen beeinflussen. Die Wissenschaftler untersuchen die Nanoteilchen - mit und ohne Schutzhüllen, einzeln und als Agglomerate - in Zellkulturen. Dadurch wollen sie herausfinden, wie leicht die Partikel in die Haut gelangen, in Lunge, Darm oder Nervensystem. Schädigen sie das Erbgut oder beeinflussen sie das Immunsystem? Die Antworten auf diese Fragen sind derzeit noch offen. Es gibt nur wenige Forschungsergebnisse, und die sind widersprüchlich. "Das ist nicht erstaunlich, häufig fehlt in den Veröffentlichungen die genaue Charakterisierung der Partikel", beklagt Volkmar Richter. Genau das wollen die IKTS-Forscher mit INOS nachholen. Ohne Tierversuche sollen gemeinsam mit der TU Dresden und dem Umweltforschungszentrum (UFZ) Leipzig Kenntnisse über die Wirkung von Nanoteilchen auf Zellen gewonnen werden.

    Die Ergebnisse machen die Forscher in einer Datenbank öffentlich zugänglich. Auf der Website "http://www.nanotox.de"; werden sich alle, die Nanopartikel herstellen, verarbeiten oder nutzen, über deren Verhalten in biologischen Systemen und deren eventuelles Gefährdungspotenzial informieren können. Nach Abschluss des Projekts ist auch ein akkreditiertes Labor geplant, das vor allem kleinen und mittelständischen Betrieben als Ansprechpartner dienen und weitere Analysen von Nanopartikeln vornehmen soll.


    More information:

    http://www.fraunhofer.de/fhg/press/pi/2006/06/Mediendienst62006Thema6.jsp


    Images

    Ohne Tierversuche untersuchen die Wissenschaftler des Forschungsverbunds INOS erstmals die Wirkung von Nanopartikeln auf Zellen.
    Ohne Tierversuche untersuchen die Wissenschaftler des Forschungsverbunds INOS erstmals die Wirkung v ...
    © Fraunhofer IKTS
    None


    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Environment / ecology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Oceanology / climate
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Ohne Tierversuche untersuchen die Wissenschaftler des Forschungsverbunds INOS erstmals die Wirkung von Nanopartikeln auf Zellen.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).