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06/14/2006 17:43

Frankfurter Uniklinikum erhält Zertifikat für familienfreundliche Arbeitsbedingungen

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Klinikumsvorstand nimmt erfolgreich am Audit "berufundfamilie" der gemeinnützigen Hertie-Stiftung teil. Die Zertifizierung macht die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Klinikum verbindlich.

    Mit dem Grundzertifikat etabliert der Vorstand des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main eine flexiblere, familienfreundlichere Arbeitszeit im ärztlichen Dienst und im Pflegedienst. Die Vereinbarung zwischen dem Klinikumsvorstand und der berufundfamilie gGmbH, eine Initiative der gemeinnützigen Hertie-Stiftung, erfolgte stellvertretend für die Bereiche ärztlicher Dienst und pflegerischer Dienst. Das Zertifikat zum Audit nahm Professor Dr. Roland Kaufmann, Ärztlicher Direktor des Frankfurter Uniklinikums, heute in Berlin von Bundesfamilienministerin Dr. Ursula von der Leyen und Bundeswirtschaftsminister Michael Glos entgegen.

    Den Wiedereinstieg nach der Elternpause ebnen

    In einem Maßnahmenkatalog formuliert das Klinikum Maßnahmen, mit denen es positive Akzente in der Arbeitszeitgestaltung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Familie setzen möchte. Zur Umsetzung der Maßnahmen verpflichteten sich Klinikumsangestellte als Verantwortliche. Für die Handelnden konzentrieren sich die Aufgaben unter anderem auf die Punkte Arbeitszeit, Arbeitsorganisation, Informations- und Kommunikationspolitik, Führungskompetenz, Personalentwicklung und Service für Familien. Eine Projektgruppe mit insgesamt 17 Beschäftigten aus dem ärztlichen Dienst, Pflegedienst und der Verwaltung erarbeitete den Maßnahmenkatalog. Das Team unterstand der Leitung von Gisela Brill von der Stabsstelle Qualitätsmanagement des Frankfurter Uniklinikums. Der Katalog wurde als Zielvereinbarung bei der gemeinnützigen Hertie-Stiftung eingereicht. Ob er auch umgesetzt wird, überprüft die Hertie-Stiftung jährlich mittels eines Berichtes, das Zertifikat ist für drei Jahre gültig.

    "Wir müssen unseren Mitarbeiterinnen nach einer Elternpause den Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtern. Besonders jungen Ärztinnen muss es möglich sein, ihre Facharztausbildung möglichst bruchlos fortsetzen zu können", erklärte Professor Kaufmann am Tag der Zertifikatsverleihung. Zudem, so Kaufmann weiter, sei es nur so möglich, sehr gut ausgebildete Ärztinnen dauerhaft an das Uniklinikum zu binden. Das Engagement des Klinikums für familiengerechte Personalpolitik richtet sich neben Ärztinnen und Ärzten auch an Beschäftigte im Pflegedienst. Das Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Familie soll auch Eingang in die regelmäßig durchzuführenden Audits des Qualitätsmanagements finden.

    Auf bestehenden Angeboten aufbauen

    Das Audit und die Zielvereinbarung bauen auf bestehende Angebote des Klinikums zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung auf. Pflegekräfte und Ärztinnen und Ärzte können bereits unter Teilzeitbedingungen als grundsätzliche Arbeitszeit oder als Elternzeit arbeiten. Die Zielvereinbarung verlangt, dass die Möglichkeiten zur Arbeitszeitflexibilisierung im ärztlichen Dienst und im Pflegedienst erweitert werden. Konkret bedeutet das für den Pflegedienst, dass Beschäftigte mit Familie zwar auch für Spät- und Nachtdienste zur Verfügung stehen müssen, allerdings in einem verminderten Maße als ihre Kolleginnen und Kollegen ohne Familie.

    Auch in der Kinderbetreuung gibt es bereits Angebote für Klinikangestellte mit Kindern im Alter von 1 bis 6 Jahren. Die Kindertagesstätte mit insgesamt 35 Plätzen bietet eine Schichtdienstgruppe und eine Tagesgruppe an. Die Kita wird von der Gesellschaft zur Förderung betrieblicher und betriebsnaher Kindereinrichtungen e.V. getragen, die Kitagebühren richten sich nach den Tarifen der Stadt Frankfurt. Damit Mitarbeiterinnen mit Kind der Wiedereinstieg ins Arbeitsleben besser gelingt, bietet ihnen das Klinikum Rückkehrgespräche an. Eine Freistellung können Beschäftigte beantragen, wenn sie ihre Angehörigen betreuen müssen. Das Audit verlangt zukünftig, dass Beschäftigte, die einen Kurzzeitpflegeplatz oder Belegplatz für ihren älteren oder kranken Angehörigen suchen, bei der Vermittlung unterstützt werden.

    Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch im Unternehmensleitbild

    Der Klinikumsvorstand begründet die Initiative zum Audit mit der Notwendigkeit, die zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen ernst zu nehmen und ihnen frühzeitig zu begegnen. Gemeint sind die zu erwartenden demografischen Veränderungen und der hierzulande wachsende Unmut vieler Beschäftigter insbesondere im ärztlichen Dienst, aber auch im pflegerischen Dienst, über die wachsende Entfremdung von den originären Tätigkeiten infolge zunehmender Arbeitsdichte. Dies verlange ein Umdenken zugunsten einer familiengerechten Personalpolitik. Auch sei ein gleichberechtigtes Rollenverständnis bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie unter sozialen, politischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine notwendige Voraussetzung für eine intakte Gesellschaft und Arbeitswelt. Allerdings sei das Projekt zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Klinikum "nicht ganz ohne Eigennutz" zu verstehen, meint Professor Kaufmann, und fügt stellvertretend für den Klinikumsvorstand mit Blick auf die Zukunft des Klinikums hinzu: "Das Frankfurter Universitätsklinikum möchte durch Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie seinen Ruf als attraktiver Standort für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Spitzenmedizin und in der Forschung bewahren und ausbauen".

    Frankfurt am Main, 14. Juni 2006

    Für weitere Informationen:

    Ricarda Wessinghage
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/ Main
    Fon (0 69) 63 01 - 77 64
    Fax (0 69) 63 01 - 8 32 22
    E-Mail ricarda.wessinghage@kgu.de
    Internet http://www.kgu.de


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    Professor Dr. Roland Kaufmann, Ärztlicher Direktor des Frankfurter Universitätsklinikums (ganz rechts), kurz nach Übergabe des Zertifikats der Hertie-Stiftung durch Bundesfamilienministerin Dr. Ursula von der Leyen und Bundeswirtschaftsminister Michael Glos.
    Professor Dr. Roland Kaufmann, Ärztlicher Direktor des Frankfurter Universitätsklinikums (ganz recht ...
    Bild: Leipziger & Partner 2006
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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    transregional, national
    Organisational matters, Science policy
    German


     

    Professor Dr. Roland Kaufmann, Ärztlicher Direktor des Frankfurter Universitätsklinikums (ganz rechts), kurz nach Übergabe des Zertifikats der Hertie-Stiftung durch Bundesfamilienministerin Dr. Ursula von der Leyen und Bundeswirtschaftsminister Michael Glos.


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