Dezember-Ausgabe des "Uni-Journal Jena" erscheint morgen
Jena (06.12.99) "Nicht das Vergessen ist die Grundlage der friedlichen Beziehungen, sondern das Erinnern", sagt der Jenaer Zeithistoriker Prof. Dr. Lutz Niethammer in einem Exklusiv-Interview in der neuesten Ausgabe des "Uni-Journal Jena", das morgen (7.12.) erscheint. Niethammer, der auch die Bundesregierung in der Frage der NS-Zwangsarbeiterentschädigung berät, plädiert für eine deutsche Gedächtniskultur, "die ein Verdrängen, ein Unterdrücken der Erinnerung unmöglich macht". Diese verhilft uns - psychoanalytisch - zu einer besseren Realitätstüchtigkeit, ist der Jenaer Historiker sicher.
Wie lang und schwer der Weg bis zur Kulturfähigkeit des Menschen war, stellt Prof. Dr. Dr. Hans-Rainer Duncker (Uni Gießen) im Essay der Dezember-Ausgabe dar. Duncker präsentiert die evolutionsbiologischen Grundlagen, die den Homo sapiens vom Menschenaffen trennen.
Dass allerdings längst nicht alle Menschen einem humanen, gar humanistischen Ideal folgen, hat die ruandische Krankenschwester Yolande Mukagasana dargelegt. Als sie den "Preis für Internationale Verständigung und Menschenrechte" der Ulrich-Zwiener-Stiftung erhielt, berichtete sie in einfachen, aber eindringlichen Worten vom systematischen Völkermord in ihrer Heimat, bei dem sie Mann und Kinder verlor.
Das neue Uni-Journal ist ab morgen wie immer kostenlos an der Universität Jena erhältlich. Alle Texte können vollständig im Internet unter http://www.uni-jena.de/journal eingesehen werden.
Friedrich-Schiller-Universität
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Axel Burchardt M. A.
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