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12/07/1999 18:54

Neuer Glanz für Glasmalereien

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Korrosion, Ruß, Bakterien und Pilze schädigen die wertvollen Glas-malereien in Kirchen. Sie müssen deshalb sorgfältig gereinigt werden. Mit einem Laser läßt sich die verunreinigte Oberfläche Schicht für Schicht schonend abtragen.

    Neuer Glanz für Glasmalereien
    Zur Weihnachtszeit strömen viele Menschen in die Kirchen und bewundern dabei auch die prachtvollen Glasmalereifenster, mit denen viele Gotteshäuser geschmückt sind. Seit über 1000 Jahren verzieren Kirchenbaumeister ihre Bauten mit Glasmalerei. Im Laufe der Zeit schädigen Korrosion, Ruß, Staub, Bakterien oder Pilze diese historischen Schätze. Die Glasgemälde müssen restauriert werden, sonst gehen sie unwiederbringlich verloren. Forscher der Außenstelle Bronnbach des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC arbeiten - in Kooperation mit Wissenschaftlern verschiedener Hochschulen - mit Excimer-Lasern, um besonders fest haftende Ablagerungen schonend zu entfernen.

    Die meisten Verunreinigungen an Glasmalereien können in mühevoller Kleinarbeit mit Pinsel, Pinzette oder Lösungsmitteln entfernt werden. Doch das Ablösen von besonders fest haftenden Belägen wie Korrosionskrusten oder Beschichtungen aus Kunstharzen bereitete bisher Probleme. Mit dem Verfahren aus dem ISC können auch sie abgelöst werden. »Das Projekt läuft noch ein Jahr. Wir hoffen bis dahin eine Muster-Laseranlage fertig zu haben, mit der in größerem Maßstab Glasmalereien gereinigt werden können«, beschreibt Peter Mottner das Projektziel. »Mit dem Laser können wir die Verunreinigungen der Glasmalereien ganz gezielt abtragen. Das ist besonders wichtig, denn die oberste Glasschicht darf auf keinen Fall weiter beschädigt werden. Diese Gel-Schicht schützt die Glasmalerei vor weiteren Zerstörungen«, so Mottner weiter. Um die Kunstwerke zu reinigen,
    benutzen die Forscher einen herkömmlichen Excimer-Laser, der normalerweise in der Elektronikfertigung eingesetzt wird. Die Wissenschafter verändern ihn etwas, damit er flexibler handzuhaben und punktuell einsetzbar ist. In zahlreichen Versuchen variieren sie die Energiedichte, Frequenz und Pulszahl des Lasers und analysieren, mit welchen Parametern welche Ablagerungen auf welchen Gläsern entfernt werden können. »Am Anfang benutzten wir Modellgläser, jetzt, nachdem feststeht, dass mit dem Verfahren Korrosionskrusten, Pilze und Bakterien gut gereinigt werden können, arbeiten wir auch mit kleinen Originalproben«, erzählt Peter Mottner.

    Das Säubern der Glasmalereien ist nur der erste Schritt ihrer Restaurierung. Damit sich Kirchenbesucher auch noch in hundert Jahren an den Glasmalereien erfreuen können, arbeiten Restauratoren bis zu einem Jahr an einem Fenster.

    Ansprechpartner:
    Peter Mottner
    Telefon: 09 31/41 00-7 11
    Telefax: 09 31/41 00-7 99
    E-Mail: mottner@isc.fhg.de
    Fraunhofer-Institut für
    Silicatforschung ISC
    Außenstelle Bronnbach
    Bronnbach 28
    D- 97877 Wertheim
    Pressekontakt:
    Beatrix Dumsky
    Telefon: 09 31/41 00-1 06
    Telefax: 09 31/41 00-3 99
    E-Mail: dumsky@isc.fhg.de


    More information:

    http://www.isc.fhg.de


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    © Glasmalerei Peters, Paderborn/Damit Heilige wie hier in der Kirche St. Michael in Brakel
    © Glasmalerei Peters, Paderborn/Damit Heilige wie hier in der Kirche St. Michael in Brakel

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    Criteria of this press release:
    Construction / architecture, Materials sciences, Mechanical engineering
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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