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06/22/2006 10:00

ars Berlin 2006: Sommer-Akademie der TFH Berlin

Monika Jansen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technische Fachhochschule Berlin

    Berlin 2050: Reurbanisierung und nachhaltiges Bauen in Zeiten des Klimawandels

    Thema der diesjährigen ars Berlin, der Sommer-Akademie für Architekturstudenten der Technischen Fachhochschule Berlin, sind zukunftsträchtige Konzepte zur Reurbanisierung am Beispiel Berlin-Mitte. Dazu findet eine Simulation der Situation im Jahre 2050 statt, in die sozialökonomische, demografische und ökologische Faktoren einfließen. Das heißt, eine vielfältige Nutzung der zu planenden Gebäude zum Wohnen oder Arbeiten, eine deutlich ältere Bevölkerung und eine höhere Durchschnittstemperatur sind zu berücksichtigen. "Ein Haus muss heute so gebaut werden, dass es auch unter wärmeren Bedingungen funktioniert", beschreibt Dipl.-Ing. Robert Demel, der Koordinator der ars, die Folgen des Klimawandels für die Architektur. Prof. Schäche von der TFH pointiert noch ein wenig stärker: "Die Moderne hat ein bedeutendes Erbe geschaffen, das für eine bestimmte Entwicklungsetappe der Zivilisation im 20. Jahrhundert steht. Sie ist jedoch unumkehrbar zu einem Bestandteil der Geschichte geworden und damit als Modell für die Herausforderungen des Städtebaus und der Architektur im 21. Jahrhundert untauglich!" Die Erwärmung der Erdatmosphäre oder die Verknappung von fossilen Brennstoffen und Wasser haben zunehmend Einfluss auf die Arbeit von Architekten. Das beginnt schon mit der Gestaltung von Fassaden: Mehr als 60 Prozent Glasanteil wird nicht mehr möglich sein, wenn im Inneren noch erträgliche Temperaturen herrschen sollen. Zwar lässt sich mit aufwändiger Haustechnik einiges ermöglichen, doch geht es hier zunächst um architektonische Konzepte, die z.B. Klimaanlagen überflüssig machen.

    Historische Brache als Übungsfeld

    Das Gelände zwischen der Oberwallstrasse, der Friedrichwerderschen Kirche, der Schinkelschen Bauakademie und der ehemaligen Kommandantur dient als Beispiel, das von den Studierenden planerisch, städtebaulich und architektonisch erschlossen wird. Der historische Kontext fließt mit ein: Die Beschäftigung mit der Geschichte Berlins und gerade dieses Areals bildet eine Voraussetzung und steht mit am Anfang des Unterrichtsplans. Dabei ist die Aufgabe nicht nur rein theoretischer Natur: "Das Innenwachstum ist wichtiger als das Wachsen nach außen: Die großen Brachen und ungenutzten Potentiale mitten in Berlin sind die städtebaulichen Aufgaben in den nächsten Jahrzehnten", so der an der Akademie beteiligte Architekturprofessor Stefan Braunfels aus München. Kritische Rekonstruktion ist das Ziel, d.h. architektonisches Feingefühl bei der Gestaltung der Gebäude mit der Anpassung an zukünftige Bedürfnisse und Bedingungen zu verbinden. Darin liegen die Herausforderung und der Reiz dieser ungewöhnlichen Aufgabe.

    Zeitgemäße Urbanität vis-á-vis Schinkel

    In den Lehrveranstaltungen werden künftige Anforderungen an Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit, Urbanität und Nachhaltigkeit erfüllt und weiterentwickelt. Es finden verschiedene Workshops statt, in denen die Studierenden sich in Gruppen dem komplexen Themenspektrum nähern. Sie entwickeln eigene Ideen, Konzepte und Strategien. Das Akademie-Programm ist dabei in zwei Phasen aufgeteilt: In der ersten geht es um einen städtebaulichen Entwurf, der in der zweiten ausdefiniert wird. Eine Jury wird nach etwa anderthalb Wochen die einzelnen Vorschläge der Gruppen bewerten. Eines der Konzepte wird schließlich ausgewählt. Die grob geplante Bebauung wird dann im Einzelnen - Gebäude für Gebäude - von den Gruppen ausgearbeitet, geplant und gezeichnet, zum Teil auch als Modell dargestellt. Bei der Abschlussveranstaltung am 13. Juli im Lichthof des Auswärtigen Amtes werden die Arbeiten in einer Vernissage präsentiert. Die Ausstellung - in Sichtweite zum historischen Areal - wird zwei Wochen lang zugänglich sein.

    Im Rahmen der Akademie finden eine Reihe von öffentlichen Veranstaltungen in der Schinkelschen Bauakademie am Schlossplatz statt. Bekannte Experten aus den Bereichen Architektur und Stadtentwicklung referieren und informieren zu den verschiedenen Aspekten. Unter ihnen ist auch der aus Deutschland stammende, in den USA lehrende Vordenker im nachhaltigen Bauen, Prof. Thomas Spiegelhalter, der zum Thema "Do sustainable buildings look different?" am 7. Juli vorträgt oder der bekannte Architekt Prof. Hans Kollhoff, der am 30. Juni über "Skin and structure" spricht. Im Anschluss sind jeweils Diskussionen vorgesehen.


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    Criteria of this press release:
    Construction / architecture
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
    German


     

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