Bochum, 22.06.2006
Nr. 221
Von der Leopoldina zur Hochschulmetropole
Ausstellung: 300 Jahre Universität Breslau
Feierstunde mit Partneruniversität der RUB
Mit einer Jesuiten-Akademie am Ufer der Oder fing alles an: Im November 1702 gründete Leopold I, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, die "Leopoldina" in Breslau. Das Datum gilt heute als Geburtsstunde der Universität Breslau. Anlässlich des fast 20-jährigen Bestehens der Kooperation zwischen den Universitäten Breslau und Bochum zeigt die Universitätsbibliothek der RUB nun eine Ausstellung zur 300-jährigen Geschichte der polnischen Partnerhochschule, gefördert von der Krupp-Stiftung. Die Ausstellung wird am kommenden Montag, 26. Juni 2006 mit einer Feierstunde um 9.30 Uhr eröffnet. Die Medien und die Öffentlichkeit sind herzlich willkommen.
Programm im Internet
An der Feierstunde nehmen unter anderem der Rektor der Universität Breslau, Prof. Leszek Pacholski, der Rektor der RUB, Prof. Gerhard Wagner, und der Bochumer Alt-Rektor Prof. Knut Ipsen teil. Die Feierstunde dauert bis ca. 11.30 Uhr, anschließend wird die Ausstellung offiziell eröffnet. Das ausführliche Programm steht im Internet unter
http://www.ub.rub.de/DigiBib/Aktuelles/breslau.html
Anschließend Computersymposium
Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung und ein gemeinsames Mittagsessen veranstaltet das Horst Görtz-Institut für IT-Sicherheit (HGI) der RUB mit den polnischen Gästen ein Symposium zur Informationstechnologie und Computerwissenschaft (14 bis 18 Uhr, Internationales Begegnungszentrum IBZ, Beckmannshof). Unter Leitung von Prof. Christof Paar (HGI) geht es unter anderem um Themen wie IT-Sicherheit heute und morgen, elektronische Medien in einer modernen Bibliothek sowie "Autonomie und Lernen" intelligenter Systeme. Tagungssprache ist Englisch; inhaltlich richtet sich das Symposium auch an Laien ohne entsprechende Vorkenntnisse. Das Programm steht im Internet unter
http://www.hgi.rub.de/cs-symposium.html
Bewegte Geschichte
Ursprünglich sollte die Hochschule an der Oder schon früher entstehen: Wladislaw II (1456-1516), König von Böhmen (seit 1471) und Ungarn (seit 1490), unterzeichnete bereits 1505 den Gründungsakt einer Universität im heutigen Breslau. Durch zahlreiche Kriege zu jener Zeit, insbesondere aber aufgrund des Widerstands der Universität Krakau gegen dieses Vorhaben, konnte sie jedoch nicht errichtet werden. Erst 200 Jahre später gründete der Habsburger Kaiser Leopold I die Jesuiten-Akademie mit zwei Fakultäten - Philosophie und Theologie. Am 15. November 1702 nahm sie den Lehrbetrieb auf. Den Status einer Universität erhielt sie im August 1811, als die Universität Viadrina (Frankfurt an der Oder) aufgrund eines Edikts des Preußischen Königs Friedrich Wilhelm III (1770-1840) vorübergehend nach Breslau verlagert wurde. Damit erweiterte sich das Fächerspektrum um Medizin und Rechtswissenschaft, die Hochschule hieß nun "Universitas litterarum Vratislaviensis".
Acht Fakultäten
Die Ausstellung in der UB dokumentiert die bewegte Geschichte der polnischen Hochschule, zugleich gibt die Universität Breslau auf Postern und in geliehenen Dokumenten Einblick in ihre "Exlibris-Sammlung". Heute umfasst das Lehrangebot der Bochumer Partneruniversität acht Fakultäten: Philologie; Pädagogik und Geschichte; Recht, Verwaltung und Wirtschaft; Sozialwissenschaft; Physik und Astronomie; Naturwissenschaft (Natural Sciences); Chemie; Mathematik und Informatik. Die Fakultät für Medizin ging 1950 in einer medizinischen Akademie in Breslau auf. Derzeit sind rund 40.000 Studierende eingeschrieben. Die Stadt Breslau, im 10. Jahrhundert gegründet, hat knapp 650.000 Einwohner.
Partnerschaft seit 1988
Der Partnerschaftsvertrag zwischen den Unis Bochum und Breslau wurde am 8. Juli 1988 unterzeichnet. Im Austausch der Wissenschaftler und Studierenden beider Hochschulen vergibt die RUB jährlich ein Stipendium nach Breslau; im Gegenzug bietet Breslau Studierenden der RUB jährlich zwei Freiplätze im Sommersprachkurs an. Zudem ermöglicht das Sokrates-Programm der EU einen regelmäßigen Austausch von Studierenden, etwa in philologischen Fächern sowie in Biologie und Biochemie. Auch die Studierenden der Medizinischen Akademie Breslau nutzen das Sokrates-Programm für ihre Aufenthalte an der RUB. Pro Jahr empfängt die Medizinische Fakultät der Ruhr-Universität ca. zehn Studierende der Breslauer Partnerinstitution.
Weitere Informationen
Zur Ausstellung: Gisela Ogasa, Universitätsbibliothek, Tel. 0234/32-27354, gisela.ogasa@rub.de
Zur Partnerschaft: Monika Sprung, Akademisches Auslandsamt der RUB, Tel. 0234/32-25483, monika.sprung@uv.rub.de
Criteria of this press release:
History / archaeology, Information technology
regional
Miscellaneous scientific news/publications, Science policy
German

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