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06/29/2006 11:15

Aufgerichteter Wirbel befreit von Schmerzen und macht mobil

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Studie der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg bestätigt Therapieerfolg der Kyphoplastie / Expertensymposium am 30. Juni / 1. Juli 2006 in Heidelberg

    Patienten mit schmerzhaften Einbrüchen von Wirbelkörpern aufgrund von Osteoporose steht seit einigen Jahren ein effektives Verfahren zur Verfügung, das sie von ihren Schmerzen erlösen und ihnen die verlorene Mobilität zurückgeben kann: die Wiederaufrichtung des Wirbels durch einen Ballon und nachfolgender Einspritzung von Biozement - "Kyphoplastie" genannt.

    Das hohe Potential dieses Eingriffs bestätigen Zwischenergebnisse der weltweit einzigen Studie mit hoher wissenschaftlicher Aussagekraft, die seit drei Jahren an der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg durchgeführt wird und die jetzt bei einem Symposium der Klinik am 30. Juni 2006 vorgestellt werden: 30 Prozent der knapp 400 behandelten Heidelberger Patienten sind völlig schmerzfrei, bei 60 Prozent konnten die Schmerzen erheblich gelindert werden. Belastende Schmerzmedikamente konnten abgesetzt oder drastisch reduziert werden.

    Weniger Schmerzen, bessere Beweglichkeit, höhere Knochendichte

    Zudem treten neue Wirbelkörperbrüche um 50 Prozent weniger häufig auf als bei den nicht behandelten Kontrollpatienten, obwohl alle Patienten wegen ihrer Osteoporose eine optimale medikamentöse Therapie erhielten. Offenbar können erhöhte Beweglichkeit und kräftigere Knochen den Patienten vor neuen Brüchen bewahren.

    "Die Ergebnisse sind sehr viel versprechend", erklärt Professor Dr. Dr. Christian Kasperk, Leiter der Studie und der Sektion Osteologie in der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg. "Allerdings sollten Therapieergebnisse wissenschaftlich überprüft und zusätzlich erforscht werden, ob der Biozement tatsächlich das Knochengewebe zu neuem Wachstum anregt." Weltweit wurden bereits ca. 200.000 Menschen mit der Kyphoplastie behandelt ; dennoch sollte die Methode kritisch geprüft und optimiert werden.

    Erfolgreicher Einsatz auch bei Wirbelbrüchen nach Unfällen

    Der kritischen Auseinandersetzung und zur Fortbildung dient auch das Symposium "Kyphoplastie - Aktueller Stand und Perspektiven", das am Freitag und Samstag, dem 30. Juni und 1. Juli 2006 im Kommunikationszentrum des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg stattfindet. Experten aus Deutschland, der Schweiz und Österreich präsentieren Forschungsergebnisse und ihre praktischen Erfahrungen.

    Das Verfahren der Kyphoplastie ist einfach: Eine Kanüle mit einem Ballon wird unter Röntgensicht in den gebrochenen Wirbel vorgeschoben. Der aufgeblasene Ballon weitet den Wirbelkörper zu einem Hohlraum aus, der mit speziellem Biozement gefüllt wird. Der Wirbel wird auf diese Weise gekittet und stabilisiert, der Druck auf die Nerven und damit die Schmerzen entfallen.
    Der Biozement besteht aus Hydroxylapatit, einer Substanz, die das Knochenwachstum stimuliert. Er wird von neu gebildeten Blutgefäßen durchwachsen, um die sich Knochengewebe bildet. Die Heidelberger Laboruntersuchungen deuten darauf hin, dass der Biozement nach einigen Jahren vollständig durch eigenes Knochengewebe des Patienten ersetzt wird.

    Interdisziplinäres Heidelberger Ärzteteam gewährleistet Therapieerfolg

    Eine Kyphoplastie ist nur sinnvoll, wenn die Schmerzen eindeutig auf den Wirbelköperbruch zurück zu führen sind. Ein hoch spezialisiertes Ärzteteam des Universitätsklinikums bestehend aus Professor Dr. Dr. Christian Kasperk (Osteologe und Endokrinologe), Professor Dr. Peter-Jürgen Meeder (Unfallchirurg), Dr. Martin Baier (Orthopäde und Unfallchirurg) und Professor Dr. Gerd Nöldge (Radiologe) wählt die für eine Kyphoplastie geeigneten Patienten nach strengen Kriterien aus und führt die Therapie gemeinsam durch.

    Journalisten sind herzlich eingeladen, an dem Symposium teilzunehmen!

    Mehr Information zum Symposium im Internet:
    www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/pressestelle/pdf/Flyer_Kyphoplastie.pdf

    Mehr Information zur Kyphoplastie im Internet:
    www.kyphoplastie.de

    Ansprechpartner:

    Professor Dr. Dr. med. Christian Kasperk
    Leiter der Sektion Osteologie
    der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg
    Tel: 06221 / 568605
    E-Mail: Christian.Kasperk@med.uni-heidelberg.de

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: Annette_Tuffs@med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse

    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg


    Images

    Der Biozement wird zur Stabilisierung des Wirbelkörpers eingespritzt.
    Der Biozement wird zur Stabilisierung des Wirbelkörpers eingespritzt.
    Foto: kyphon
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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Der Biozement wird zur Stabilisierung des Wirbelkörpers eingespritzt.


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