Neue interdisziplinäre Forschergruppe in Bonn untersucht drängende Fragen der Hautfunktion
Als Grenze zwischen Organismus und Umgebung übernimmt die menschliche Oberhaut, die Epidermis, eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen. Dazu gehören die Wundheilung, der Schutz gegen mechanische Belastungen und Austrocknung. Wie wichtig die Epidermis ist, wird den meisten Menschen erst deutlich, wenn sie durch Krankheit oder Unfall geschädigt ist. Obwohl große medizinische Fortschritte erzielt wurden und Hauttransplantationen zum Standardrepertoire der Medizin gehören, sind viele Fragen zur Biologie und Medizin der Epidermis noch ungeklärt.
Um die bestehenden Wissenslücken über die Epidermis, die hauptsächlich aus sogenannten Keratinocyten besteht, zu schließen und die zell- und molekularbiologischen Grundlagen ihrer Funktion zu erforschen, hat sich eine interdisziplinäre Bonner Gruppe von Wissenschaftlern zusammengefunden. Sie besteht aus Dermatologen, Zellbiologen, Molekulargenetikern und Chemikern. Ihr Projekt "Keratinocyten - Wachstum und differenzierte Leistung in der Epidermis" wird ab 1. Januar 2000 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für zunächst zwei Jahre mit einem Gesamtvolumen von 2,5 Mio. DM gefördert. Insgesamt werden dadurch zahlreiche Stellen für junge Wissenschaftler, darunter fünf Postdoktoranden, acht Doktoranden und zwei Diplomanden finanziert. Das Projekt besteht aus sieben Teilprojekten. Fünf der beteiligten Bonner Wissenschaftler sind Mitglieder des Forums Biomedizin, zwei weitere sind an der Universität tätig.
Erforscht werden sollen Fragen zur Barrierefunktion der verhornten Oberschicht, zum Zellskelett, zur Kommunikation der Zellen untereinander, zur Differenzierung der einzelnen Hautzellen, zum Zellwachstum und zur Immunabwehr. Dieser Themenbereich wird zur Zeit weder von anderen Forschergruppen noch in weiteren Sonderforschungsbereichen bearbeitet. Seit 1996 befaßt sich in Köln eine klinisch ausgerichtete Gruppe mit Aspekten der Unterhaut, der "Dermis". Um methodische und inhaltliche Fragestellungen optimal zu ergänzen, wird eine enge Kooperation mit diesen Wissenschaftlern angestrebt.
Den Forschern kommt für das nun geförderte Projekt zugute, daß im Rahmen des Bonner Forums Biomedizin bereits eine Reihe von Voruntersuchungen durchgeführt und zahlreiche Methoden entwickelt bzw. verbessert werden konnten. So gelingt es den Spezialisten des Forums beispielsweise, die Zellwanderung in der Haut zu messen. Neu ist auch die Methode der Bonner Wissenschaftler, Hautflächen so zu entnehmen, daß sie vom darunterliegenden Bindegewebe befreit und in transplantationsfähige Einheiten geteilt werden können. Darüber hinaus arbeitet man seit längerem daran, Tiermodellsysteme aufzubauen, also Mäuse mit bestimmten genetischen Merkmalen zu züchten, um unterschiedliche Behandlungsstrategien zu erproben.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Volker Herzog, Tel.: (0228) - 73 5301, Fax: (0228) 73 5302, e-mail: herzog@uni-bonn.de
http://www.uni-bonn.de/zellbiologie/dfg-forschergruppe/dfg-forscher.htm
Criteria of this press release:
Biology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research projects
German
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