Regionalstudien (area studies) leisten einen wesentlichen Beitrag zum Wissen über verschiedene Weltregionen und Staaten. Angesichts gesamtgesellschaftlicher und politischer Entwicklungen, die Nationen, Kulturen und Religionen im Zuge von Globalisierung und umfangreichen Wanderungsbewegungen immer enger aneinander rücken lassen, ist der Bedarf an fundiertem Wissen über andere Regionen erkennbar angewachsen. "Nur wenn die wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland auch in Zukunft ein breites Spektrum an Expertise in den Regionalstudien sicherstellen, wird es den Akteuren in der deutschen Politik und Wirtschaft auf Dauer möglich sein, mit ihren Partnern in anderen Regionen der Welt erfolgreich zu kommunizieren", fasst der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Peter Strohschneider, eines der zentralen Ergebnisse der aktuellen Bestandsaufnahme des Wissenschaftsrates zu den Regionalstudien in Deutschland zusammen. Neben der historischen und konzeptionellen Entwicklung der Regionalstudien beschäftigen sich die vorliegenden Empfehlungen vor allem mit ihrer institutionellen Verankerung in der deutschen Wissenschaftslandschaft sowie der Ausbildung und Förderung ihres Nachwuchses.
An der Erforschung fremder Regionen ist ein breites Spektrum an Fächern beteiligt. Neben direkt auf außereuropäische Regionen bezogenen Fächern wie beispielsweise Japanologie oder Sinologie umfasst es die Geographie, alle geisteswissenschaftlichen Fächer sowie wirtschafts-, politik- und sozialwissenschaftliche Disziplinen, in deren Rahmen eine regionale Spezialisierung möglich ist. Ihre besondere Leistungsfähigkeit entfaltet regionenbezogene Forschung in regional und thematisch fokussierter interdisziplinärer Kooperation. Deshalb hält der Wissenschaftsrat interdisziplinäre Centers for Area Studies insbesondere an den Hochschulen derzeit für die produktivste Möglichkeit, Kompetenzen der Regionalstudien zu bündeln und zu integrieren. Vor allem Regionen, an denen aus gesamtstaatlicher Sicht ein besonderes Interesse besteht, sollten künftig an mindestens einem Ort in Deutschland in einem größeren Verbund studiert und erforscht werden können. Dabei ist nach Auffassung des Wissenschaftsrates auch die Gründung nationaler Zentren in Erwägung zu ziehen.
Hinweis: Die "Empfehlungen zu den Regionalstudien (area studies) in den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen." (Drs. 7381-06) werden im Netz als Volltext (www.wissenschaftsrat.de) veröffentlicht, sie können aber auch bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates per E-Mail (post@wissenschaftsrat.de) angefordert werden.
http://www.wissenschaftsrat.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
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German
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