CHE: Auch im Wissenschaftsbetrieb ist unternehmerisches Handeln möglich
Gütersloh, 28. Dezember 1999. Die Hochschule Bremen (FH) und die Technische Universität (TU) München sind im Vergleich mit anderen deutschen Universitäten und Fachhochschulen besonders reformfreudig. Zu diesem Ergebnis kommt das CHE Centrum für Hochschulentwicklung in Gütersloh. "Beide Hochschulen zeigen, wie unternehmeri-sches Handeln auch im Wissenschaftsbetrieb möglich ist", begründete CHE-Chef Detlef Müller-Böling die Aus-zeichnungen als "best practice-Hochschule 2000". Die Reformarbeit der Hochschulen steht auch im Mittelpunkt eines CHE-Kongresses mit dem Titel "Unternehmen Hochschule - Hochschule unternehmen", der am 3. und 4. Februar 2000 in Bonn ausgerichtet wird.
Die Hochschule Bremen habe seit 15 Jahren in einer systematisch angelegten Hochschul-Strategie zu einem starken internationalen Profil gefunden, sagte Müller-Böling. In dieser Zeit seien in Bremen 20 internationale Studiengänge und zwei Master-Programme eingerichtet wor-den. Eine weitere Stärke liege in der anwendungsorientierten Forschung, die als Schwerpunkt in das neue Leitbild der Hochschule aufgenommen worden sei. Konsequent für unternehmerisches Handeln nutze die Hochschule die Freiräume ihres Globalhaushalts. Kulturelle Aktivitäten zur Einbindung der Hochschule in ihr städtisches Umfeld sowie ein umfassendes Marketing zeigten die Vielfalt der Aktivitäten dieser innovativen Hochschule.
Die TU München habe für ihre strategische Planung einen Hochschulrat eingerichtet und Indikatoren für eine leistungsorientierte Mittelverteilung erarbeitet, begründete Müller-Böling die Entscheidung des CHE. Sie habe eine Kosten- und Leistungsrechnung eingeführt und verfolge eine konsequente Kundenorientierung. So sei etwa die Universitätsverwaltung durch Service-Büros in allen Fakultäten schneller und flexibler geworden. Zur einvernehmlichen und transparenten Steuerung habe die TU München hochschulinterne Zielvereinbarungen und ein damit verknüpftes akademisches Controlling eingeführt. Sobald es das Hochschulgesetz erlaube, will sich die TU auch einen Teil der Studienanfänger selbst aussuchen.
Durch die konsequente Integration unterschiedlicher Reformansätze sei den beiden Hochschulen in Bremen und München ein "Gesamtkunstwerk" der Hochschulreform gelungen, so Müller-Böling in seiner Begründung für die Auszeichnung.
Das CHE wird von der Bertelsmann Stiftung und der Hochschulrektorenkonferenz gemein-sam getragen und hat sich zum Ziel gesetzt, Reformen im Hochschulbereich anzustoßen und zu unterstützen. In den vergangenen Jahren haben die inzwischen 22 Mitarbeiter rund
100 Projekte begleitet. Die Arbeitsfelder des CHE reichen von der Hochschul-Strategieentwicklung über Finanzierungsmodelle bis hin zur Organisation von Fortbildungsveranstaltungen für Hochschulführungskräfte. Mit seinen vielfältigen Aktivitäten ist das CHE inzwischen zu einer festen Größe in der deutschen Hochschullandschaft geworden.
Kontakt: Dr. Jutta Fedrowitz, Telefon: 0 52 41 / 97 61 26 (28.12. von 11 - 14 Uhr, 30. 12. von 11-14 Uhr)
Andreas Henke, Telefon: 0 172 / 52 89 361
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