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01/03/2000 14:00

Universität Dortmund: Meldungen des Jahres 1999

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Hier eine Zusammenfassung von Meldungen zu wichtigen Ereignissen und Entwicklungen der Universität Dortmund im Jahr 1999. Wir verbinden Sie mit unserem Dank für die Zusammenarbeit und besten Wünschen für ein gutes Jahr 2000.

    Langemeyer redete, dann tanzten Krokodile

    Zu ihrer Akademischen Jahresfeier am 14. Dezember 1999 hat die Universität Dortmund den neugewählten Oberbürgermeister der Stadt Dortmund als Festredner eingeladen. Dr. Langemeyer sprach zum Thema "Die Universität Dortmund und ihre Stadt". Er unterstrich die große Bedeutung der Universität für den Strukturwandel der Region. Die Hochschule ehrte bei der gleichen Festveranstaltung Dr. André Jungen, wissenschaftlicher Angestellter im Fachgebiet Betriebswirtschaftslehre / Steuerlehre des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, für besondere Leistungen in der Lehre. Die syrische Studentin Elaine Makhoul erhielt einen DAAD-Preis für besondere Leistungen im Studium der Erziehungswissenschaften und für ihr vorbildliches soziales Engagement. Der Unternehmer Hans-Jürgen Freundlieb erhielt als Ratgeber und Förderer der Hochschule die Universitätsmedaille. Zum Ausklang der letzten Uni-Feier des Jahrhunderts spielte das Studentenorchester den "Tanz der Stunden" von Amilcare Ponchielli zu Zeichentricks von Walt Disney - vergnüglicher Ausklang der letzten Jahresfeier des Jahrhunderts.

    Erster Tag der Ingenieurwissenschaften

    Einen umfassenden Überblick über die Studienmöglichkeiten in technikorientierten Fächern bot am 19. November der erste Tag der Ingenieurwissenschaften an der Universität Dortmund. Um den Schülerinnen und Schülern der Region kompakte Informationen zu bieten, hatten vier Fachbereiche ein gemeinsames Programm entworfen: Chemietechnik, Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau starteten eine informative Rundreise zu sieben Studienangeboten: Elektrotechnik, Informationstechnik, Berufsbildung (mit Doppelqualifikation zum ET-Ingenieur und zum Sekundarstufe II-Lehrer), Maschinenbau, Logistik, Chemietechnik und Ingenieurinformatik.

    Strukturentscheidungen bis 2010

    Die Universität Dortmund will möglichst viele der 166 Stellen erhalten, die sie nach dem Willen der Landesregierung in den kommenden zehn Jahren abbauen soll. Nur so ist aus ihrer Sicht zu verhindern, dass durch den Arbeitsplatz-Abbau in der Universität auch Studiengänge beeinträchtigt sind, deren Absolventen im östlichen Ruhrgebiet und zum Teil sogar im In- und Ausland dringend gebraucht werden. Darüber hinaus will die Universität Dortmund ihr Personal auch auf neuen Forschungsfeldern einsetzen, die für die technologische, aber auch kulturelle und soziale Entwicklung der Region neue Impulse geben. Zu diesem Zweck soll neben den Stellenstreichungen auch eine Stellen-Reserve geschaffen werden. Das ist am 11. November das Ergebnis der mehrmonatigen Struktur-Debatte der Universität Dortmund. Hintergrund: Das Land hatte die Hochschulen im Rahmen eines sogenannten "Qualitätspaktes" aufgefordert, bis zum Jahr 2010 insgesamt 2000 Stellen einzusparen und als Gegenleistung mehr finanzielle Planungssicherheit sowie die zeitlich begrenzte Bereitstellung von Innovationsmitteln - vorwiegend für die Ausstattung neuer Lehrstühle - in Aussicht gestellt. Für ein landesweit ausgewogenes Hochschulkonzept sorgt im nächsten Schritt ein Expertenrat, der das Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung nach Anhörung aller Hochschulen berät.

    Anfängerzahlen um fast 30% gestiegen

    Die Dortmunder Informatik boomt weiterhin. Zur Aufnahme des Vorlesungsbetriebes erschienen 479 Studierende im Diplomstudiengang Informatik und 105 Studierende im Diplomstudiengang Ingenieurinformatik. Mit insgesamt mehr als 2800 Studierenden ist die Informatik einer der größten Fachbereiche der Universität. Der gute Ruf der Dortmunder Informatik wird, wie eine Befragung der letztjährigen Studienanfänger ergab, ganz entscheidend durch interessante Nebenfächer und eine erhebliche Praxisnähe geprägt. Die unmittelbar praxisrelevanten Forschungsgebiete reichen von Electronic Commerce über Robotik und Computational Intelligence bis hin zu Fragen der Schnittstelle zwischen Mensch und Computer - ohne theoretische Fragestellungen zu vernachlässigen. Nicht zuletzt profitiert die Dortmunder Informatik von der guten Einbettung in die zukunftsträchtige Forschungslandschaft der Universität.

    Ehrendoktor für Vater des Dortmunder Modells

    Weltweite Anerkennung geniesst Professor Stefan Polóny, der von 1972 bis zu seiner Emeritierung 1995 an der Universität Dortmund tätig war. An der Gründung der Abteilung Bauwesen, die ihren Lehrbetrieb am 1. Oktober 1974 aufnahm, war der gebürtige Ungar genauso massgeblich beteiligt wie an der Entwicklung des sogenannten "Dortmunder Modells", der gemeinsamen Ausbildung von Ingenieuren und Architekten. Zahlreiche Auszeichnungen wurden ihm in der Vergangenheit verliehen, darunter die beiden Ehrendoktortitel der TU Budapest und der Universität Kassel. Am 15. Oktober kam ein dritter hinzu: Die Technische Universität Berlin, an der Polóny ab 1965 eine Professur für Tragwerkslehre bekleidete, ehrte ihren ehemaligen Hochschullehrer mit der Ehrendoktorwürde. Polóny gilt aus Sicht der Berliner Hochschule als das Vorbild des "Entwerfenden Ingenieurs" und als "temperamentvoller Querdenker", der seine kühnen Ideen, insbesondere von Faltwerk- und Schalenkonstruktionen, in baureife Vorhaben umsetzte.

    Partner warten vor dem Starten

    Zu Beginn des Wintersemesters 1999/2000 fand an der Universität Dortmund zum ersten Mal das "Come2Campus-Programm" statt. Drei Tage lang bot es mehr als 100 Studienanfängern aus rund 25 Ländern einen leichten Einstieg in das Studium an der Universität Dortmund. Das Vorhaben wurde vom Team des Leuchtturmprojekts zur Verbesserung der Studiensituation ausländischer Studierender (Akademisches Auslandsamt und Hochschuldidaktisches Zentrum) konzipiert und durchgeführt. Mehr als 50 Dortmunder Studierende vieler Fachrichtungen und unterschiedlicher Semester folgten dem Flugblattaufruf, den neuen ausländischen Studierenden als Ansprechpartner zur Seite zu stehen. Einige von ihnen waren selbst zum Studium im Ausland und konnten die Anfangsschwierigkeiten leicht nachfühlen, andere zeigten Interesse an interkulturellen Erfahrungen. Ein Workshop bereitete die Dortmunder "Paten und Patinnen" auf ihre Betreuungsaufgaben vor.

    "Graduate Schools" für Doktoren und Master

    Internationale Zusammenarbeit, fachübergreifende Kooperation und neue, attraktive Studienangebote für Absolventen, die bereits einem ersten Hochschulabschluss erreicht haben - diese Ziele will die Universität Dortmund schon in naher Zukunft durch die Einrichtung von "Graduate Schools" erreichen. Das Rektorat hat am 25. August einen entsprechenden Grundsatzbeschluss gefasst. Als "Graduierte" werden in der internationalen Gemeinschaft von Hochschulen die Absolventen aus Studiengängen mit erstem berufsqualifizierenden Abschluss bezeichnet. Die Besten von ihnen streben nicht selten eine Spezialisierung oder besondere wissenschaftliche Qualifizierung durch den Erwerb des Doktorgrades, die Teilnahme an einem Master-Programm oder den Besuch eines anderen weiterführenden Studienganges an. Die Universität Dortmund wird in ihren Graduate Schools auf diesem Feld besondere Akzente setzen. Themen sollen über Fach- und Fakultätsgrenzen hinweg gebündelt werden, für Doktoranden werden international ausgerichtete, forschungsbezogene Studienangebote entwickelt. Die "Schulen" sollen qualifizierten Absolventinnen und Absolventen aus dem In- und Ausland offen stehen.

    "Schicht-Wechsel" für bessere Arbeitsplätze

    An den Arbeitsplätzen sollen - zum Schutz der Beschäftigten - Emissionen reduziert werden. Herstellung und Recycling von Verbundwerkstoffen sollen mehr denn je "im Kreisverkehr" stattfinden, um Rohstoffe zu schonen. Die Lebensdauer von Beschichtungen soll erhöht und damit der Gebrauchswert der Produkte gesteigert werden. Um diese Ziele zu erreichen haben sich Forscher aus Dortmund und Aachen zu einem Forschungsverbund "DACH" zusammengeschlossen. Ihr Projekt trägt den geheimnisvollen Namen "HIPERCOAT" - die Abkürzung der Bezeichnung des Projektes als High Performance Coating and Stripping Technology. Im Jahr 2000 ist es ein Bindeglied zwischen der EXPO 2000, der Weltausstellung in Hannover einerseits und der Universität Dortmund sowie der RWTH Aachen andererseits. Es zählt nämlich zur Liste der weltweit zukunftsfähigen Entwicklungen, die zwar nicht in Hannover präsentiert werden, deren Besuch vor Ort aber den EXPO-Besuchern nahegelegt wird.

    Sommer-Akademie brachte viele Anregungen

    Mit zahlreichen Anregungen traten im Juli die 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten Sommer-Akademie der Universität Dortmund die Reise in ihre Heimatländer an. Die Meinung war einhellig: Die Woche in Dortmund hatte jeder und jedem einen Eindruck vom hiesigen Universitätsleben, aber auch einen nachhaltigen Eindruck vom Strukturwandel im Ruhrgebiet vermittelt. Im Mittelpunkt stand das Erlebnis eines Ruhrgebietes, das sich von einer Zone der Schwerindustrie zu einer Stadtlandschaft mit vielen kulturellen Anreizen gewandelt hat. Zu den Höhepunkten der Akademie-Woche gehörte ein Besuch in Oberhausen, wo im letzten Sommer - arrangiert vom Künstlerpaar Christo und Jeanne Claude - eine riesige Wand bunter Ölfässer einen reizvollen Kontrast zum dunklen Rund der Gasometer-Wände bildete. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden die interessantesten Begegnungen abseits der Empfänge statt. Das wurde deutlich, als alle aus ihren Besuchen in den Fachbereichen berichteten, die den eigenen Studien in der Heimat verwandt sind. Für die Studierenden, die zum Teil - beispielsweise aus den USA und Tansania - weit angereist waren, wurde die Summer-Academy nur möglich, weil das Europa Congresshotel mit der Übernahme der Reisekosten, der Unterbringung und eines Empfangs die finanzielle Basis geschaffen hatte. Die Universität steuerte das Konzept und den Ideenreichtum des Akademischen Auslandsamtes und etlicher Fachbereiche bei sowie eine Zeitung mit dem Titel "Summer-Times", in der die Teilnehmer der ihre Eindrücke festhielten.

    Paulus war in sechs Tagen konzertreif

    135 Sängerinnen und Sänger aus 16 Städten und 12 Ländern brüllten "Steiniget ihn!". Doch sie stimmten auch piano an: "Erleuchte, die da sind verblendt". Zum achten Mal veranstaltete die Universität Dortmund im Juni ihre Internationale Musikwoche "Campus cantat". In wenigen Tagen wurde Felix Mendelssohns Oratorium "Paulus" einstudiert. Am 23. Juni erklang das Werk in Münster, einen Tag später im niederländischen Enschede und am 25. Juni in Dortmund. Bei "Campus cantat" steht alle zwei Jahre ein anspruchsvolles Werk im Mittelpunkt der Arbeit. Etwa die Hälfte des Chores kommt von der Universität Dortmund, darunter etliche Mitglieder des renommierten Kammerchors. Die Gast-Hochschulen entsenden meist je vier Mitglieder, oft solche mit hoher musikalischer Erfahrung. So gelingt es dem musikalischen Leiter Willi Gundlach immer wieder, trotz der kurzen Zeit, trotz der unterschiedlichen Sprachverständnisse Aufführungen zu erarbeiten, die sich hören lassen können. Am Ende blieben auch diesmal nur wenige Probe-Stunden, um das Werk gemeinsam mit den Solisten und dem Dortmunder Universitätsorchester abzustimmen und einzustimmen. Selbstverständlich ist, daß die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer jede Pause zwischen den Konzertproben nutzen, um sich kennenzulernen. Auch dabei hat die Musik oft die verbindlichste Wirkung. Berühmt sind die abendlichen Hauskonzerte während der Musikwoche. Dann erklingen Lieder und Instrumentalstücke aus allen Ländern. Dann werden Klein-Kunst-Konzerte geboten, die spontan von den jungen Leuten aus vier Erdteilen eingeübt worden sind.

    Der Ball ist rund, die Spieler sind eckig

    Das österreichische AUSTRO-Team hat am 26. Mai im Rathaus der Stadt Dortmund die Europameisterschaft der Roboter-Kicker gewonnen. Es siegte gegen das deutsche Team aus der Universität Dortmund mit 6:1. Im Spiel um den dritten Platz hatte sich vorher das 2. österreichische Team ebenfalls durchgesetzt und die Engländer mit 22:0 deutlich auf Distanz gehalten. Ziel der seit 1996 durch die Federation of International Robot-Soccer Association (FIRA) veranstalteten Roboterfußball-Turniere ist, die Leistungsfähigkeit neuer Softwarekonzepte für komplexe Probleme auszuloten und die Öffentlichkeit - vor allem jüngere sport- und technikbegeisterte Menschen - auf technologische Entwicklungen im Bereich der Robotik aufmerksam zu machen. Die Roboter sind würfelförmige Fahrzeuge, die von PC's ferngesteuert werden. Eine Mannschaft besteht aus drei Spielern. Jeder Roboter ist normiert und hat eine Kantenlänge von 7,5 cm. Gespielt wird auf einem Feld von 150 x 130 cm mit einem Golfball. Die menschlichen Betreuer der Teams üben nur eine untergeordnete Rolle aus: Sie legen am PC die Strategie fest, nach dem Anpfiff übernimmt die Software die Steuerung. Der PC bekommt über eine Kamera die Positionen der Roboter mitgeteilt, und die Software entscheidet dann blitzartig über die nächsten Spielzüge der Roboter. Die entsprechenden Befehle werden über Funk vermittelt. Es ist offenkundig, dass sich Fußballspiele hervorragend eignen, um intelligente vielseitige Softwarekomponenten zu entwickeln und auszuloten. Roboterfußball ist folglich eine wissenschaftliche Herausforderung und nicht nur ein launiges Spiel.

    Kongress 30 Jahre nach Vorlesungsbeginn

    Die Universität Dortmund war 1999 Gastgeberin der Bunsentagung. Das Hauptthema des Kongresses war die "Physikalische Chemie der Atmosphäre". Über dieses Thema, das auch für die Lebensbedingungen der jetzigen und künftigen Generationen von sehr großer Bedeutung ist, und über weitere Themen aus der Physikalischen Chemie berichteten und diskutierten über 700 Wissenschaftler aus dem In- und Ausland. Es fanden 131 Vorträge statt, 208 Poster wurden gezeigt. Besonders erfreulich war die Teilnahme von etwa 300 jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die größtenteils die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten zur Diskussion stellten. Über 700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland referierten in 131 Vorträgen über den aktuellen Forschungsstand der Physikalischen Chemie. Erstmalig in der Geschichte der Bunsentagung hatte der Ortsausschuss auch Schülerinnen und Schüler von Gymnasien und Gesamtschulen aus Dortmund und Umgebung zur kostenlosen Teilnahme eingeladen. Damit sollte das besondere Interesse für die Physikalische Chemie und allgemein für die Naturwissenschaften geweckt werden. Prof. Dr. Friedo Huber erinnerte in einer Sonderausgabe des Uni-Reports an die erste Dortmunder Vorlesung, die er selbst - vor exakt 30 Jahren - am 14. Mai 1969 im Fachgebiet Analytische Chemie gehalten hat. Sein spannender Aufsatz beschreibt die Entwicklung des Fachbereichs Chemie der Universität von den Anfängen der Dortmunder Uni bis heute. Zu lesen ist er in der 122-seitigen Extra-Ausgabe des Uni-Reports, der sich mit der chemischen Forschung in Dortmund befasst.

    Ehrendoktor ist Solist in der Bachforschung

    Die Universität Dortmund hat dem amerikanischen Bachinterpreten und Forscher Joshua Rifkin am 11. Mai 1999 die Ehrendoktorwürde verliehen. Der weltbekannte Leiter von "The Bach Ensemble", der auch durch seine Ragtime- und Tango-Einspielungen bekannt geworden ist, tritt für eine solistische Aufführung der Bach'schen Vokalwerke ein. Seinen Forschungen zufolge hat schon Bach die Chöre in seinen Kantaten und Passionen oftmals solistisch besetzt. Diese Auffassung ist in Deutschland noch sehr umstritten, in den angelsächsischen Ländern inzwischen vielfach respektiert. Künstlerisch gesehen, sprechen Rifkins Aufführungen und CD-Einspielungen für sich. Die Laudatio für den neuen Ehrendoktor hielt Robert Leicht, langjähriger Chefredakteur der ZEIT und großer Bachfreund. Dank der von Prof. Dr. Martin Geck geleiteten Internationalen Bach-Symposien ist an der Universität Dortmund ein Schwerpunkt der Bachforschung entstanden.

    elDOradio heizt mit Toaster den Ohren ein

    Am 26. April um 8 Uhr gab es bei den Machern im Studio wie bei den Hörerinnen und Hörern in Dortmund heiße Ohren: elDOradio, das neue Uni-Radio für Dortmund, startete sein Magazin "elDOradio-Toaster". Das war der offizielle Programm-Start des Senders, der seither täglich von 8 bis 10 Uhr auf Welle FM 93,0 vom Dortmunder Campus und aus der Stadt Dortmund berichtet. Nach der zweistündigen Magazinsendung am Morgen hat der junge Sender der Universität Dortmund tagsüber zunächst noch eine lange Pause, bis der "elDOradio-Nachtschatten" von 23 bis 24 Uhr den Tag musikalisch ausklingen lässt. Sobald sich der Stamm der Radio-Macher vergrößert hat, werden nachmittags von 17 bis 19 Uhr die Sendungen "Fangschaltung" und "Spezial" dazukommen. elDOradio ist eine vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Ausbildungsredaktion für Journalistik-Studierende und Interessierte aus allen anderen Fachbereichen der Universität und der Fachhochschule. Hier können die Studierenden unter Realbedingungen lernen, professionell Radio zu machen - von der Programmplanung, über das Management und die Moderation bis hin zur Erarbeitung der einzelnen journalistischen Beiträge.

    Alles klappte beim ersten Versuch

    "Zusammenfassend können wir die Ergebnisse unserer Mission nur als fast unglaublich beschreiben. Wir führten mehr Experimentierreihen durch als geplant und hatten die Erlaubnis, die Schnittstelle zur virtuellen Realität für die Online-Steuerung zu nutzen. Alle Experimente klappten beim ersten Versuch. Wir mussten nicht eine einzige Sequenz wiederholen." Mit dieser Bilanz meldet sich am 21. April 1999 das Team des Instituts für Roboterforschung vom japanischen Satelliten-Kontrollzentrum Tsukuba. In drei Nächten hatten die Roboterforscher der Universität Dortmund erstmals die direkte Anwendung der von ihnen entwickelten Steuerung des Roboters ERA erprobt, der 500 km über der Erdoberfläche auf dem japanischen Satelliten ETS-VII unterwegs war. ERA gehorchte aufs Wort oder, besser gesagt, auf jeden Wink mit der Hand in der Bodenstation. Dort nämlich konnten selbst Robotik-Laien mit einem Helm virtuell die Versuchsanordnung auf dem Trabanten betrachten und mit dem Datenhandschuh dem Roboter jeden Handgriff vormachen, der im All ausgeführt werden sollte. Am zweiten und dritten Tag der Experimente ging es insbesondere auch um die Sicherheit des Systems. Denn selbstverständlich muss der von Wissenschaftlern und Laien auf der Erde geführte Roboter an seinem Arbeitsplatz im All "vernünftig" bleiben. Befehle, die die Funktionen des Satelliten stören würden, verweigert oder umgeht das erfolgreich getestete Sicherheitssystem.

    Jubiläum und Biometrisches Kolloquium

    Das 45. Biometrische Kolloquium: Wiedersehen, Rückschau und eine hochrangige Fachtagung. Im März 1999 feierte der Fachbereich Statistik sein 25jähriges Bestehen, indem er sich aktuellen Forschungsfragen stellte. Die Abteilung Statistik gehörte, als sie im 1973 ihr Forschungs- und Lehrprogramm an der Universität Dortmund aufnahm, zu den Spezialitäten der noch jungen Revier-Hochschule. Erstmals konnte in Deutschland im Bereich mathematischer Anwendungswissenschaft der Grad eines "Diplom-Statistikers", einer "Diplom-Statistikerin" erworben werden. Am Ende des Jubiläumssemesters waren vor allem die bisherigen Absolventinnen und Absolventen zu einem Festkolloquium eingeladen. In der folgenden Woche war der Fachbereich Statistik Gastgeber des 45. Biometrischen Kolloquiums. Biometrie gilt als die Wissenschaft von der Zählung, Messung und Ursachenforschung an Lebewesen. Die Biometrische Gesellschaft hat ihren Stammsitz in den USA, der Deutschen Region gehören rund 900 Mitglieder an. Das Ziel der Gesellschaft ist, mathematisch-statistische Methoden auf Fragestellungen aus der Biologie, der Medizin, der Landwirtschaft, Ökologie und Forstwirtschaft anzuwenden.

    Zeitenwende als großer Lernaugenblick

    Vier Tage lang war das Harenberg City-Center die "Universität in der Stadt". Der Amphi-Saal wurde zum Audimax. In den Foyers zeigten Monitore künstlerische Videosequenzen oder technische Prüfwerte. Im Clubraum und den Konferenzzimmern fanden Seminare statt. Die 3. Forschungstage der Universität Dortmund erreichten wieder mehr als 9000 Besucher, vor allem Schülerinnen und Schüler, aber auch interessierte Bürger der Region, darunter nicht wenige Unternehmer und Gründungswillige. Die Veranstaltung im Harenberg City-Center hatte sich wieder als Brücke zu vielen Bürgern aller Generationen erwiesen. Das Konzept, das Themenspektrum der universitären Forschung und Lehre auf drei Tage für die Geisteswissenschaften, die Naturwissenschaften und die Ingenieurwissenschaften zu verteilen, machte das Programm übersichtlich. Am Anfang gaben ein Festvortrag und eine Performance unterschiedliche Antworten zum Stichwort "Zeitenwende", das die Universität - neben der Devise "Lust auf Wissenschaft" - als Leitmotiv für diese Woche gewählt hatte. Professor Gert Kaiser, Rektor der Universität Düsseldorf, kennzeichnete den kommenden Jahrtausendwechsel als Chance für einen großen Lernaugenblick. Mit den Ausbildungsmedien des Fachs Journalistik - der speziell für die Forschungstage konzipierten Tageszeitung "Zeitenwende" sowie Probe-Sendungen des Uni-Radios "elDOradio" und des Stadtfernsehen "DO 1" - konnten die Besucher zusätzliche Informationen aufnehmen und Meinungen äußern. Die Kooperation der Universität Dortmund mit der Wirtschaft war Thema des Abschlusstages. Rektor Albert Klein und IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Günzel läuteten die erste Gesprächsrunde des "Innovationsforums östliches Ruhrgebiet" ein, um die neue Generation von Hochschullehrern der Universität Dortmund mit den wirtschaftlichen Initiatoren des Strukturwandels der Region bekannt zu machen.


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Research results, Studies and teaching
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