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07/19/2006 10:00

ZEW-Energiemarktbarometer - Experten erwarten langfristig weitere Preiserhöhungen bei Strom, Gas und Öl

Katrin Voss Presse und Redaktion
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW)

    Strom, Erdgas und Rohöl werden nach Ansicht von Energieexperten in den kommenden fünf Jahren deutlich teurer werden. Geringer fällt dagegen in diesem Zeitraum der Preisanstieg für Kohle aus. Für die kommenden sechs Monate halten sich bei allen genannten Energieträgern die Erwartungen steigender und stagnierender Preise weitgehend die Waage. Ein Sinken der Preise für die genannten Energieträger erwartet dagegen kaum jemand. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle ZEW-Energiemarktbarometer, für das das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, halbjährlich rund 200 Experten aus Energieversorgungs-, -handels- und Dienstleistungsunternehmen zu ihren Erwartungen hinsichtlich der kurz- und mittelfristigen Entwicklungen auf den nationalen und internationalen Energiemärkten befragt.

    80 Prozent der befragten Experten erwarten für die nächsten fünf Jahre einen steigenden Strompreis für Industrieunternehmen. Etwa 15 Prozent gehen von einem stagnierenden und nur fünf Prozent von einem sinkenden Preis in diesem Zeitraum aus. Die kurzfristigen Erwartungen sind zwar etwas weniger pessimistisch, stellen aber auch keine Entspannung bei den Strompreisen in Aussicht. So erwarten 42 Prozent der Experten in den kommenden sechs Monaten einen steigenden Preis, 53 Prozent einen stagnierenden Preis und rund fünf Prozent einen sinkenden Preis. Zu ihrer insbesondere langfristig pessimistischen Einschätzung der Strompreisentwicklung kommen die Experten trotz der Ankündigung des Präsidenten der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, ab 2008 ein Anreizsystem für einen wirtschaftlicheren Netzbetrieb einzuführen. Nach Auffassung der Behörde können so die Kosten beim Betrieb der Stromnetze um rund zwei Prozent pro Jahr gesenkt werden. Die Netzentgelte machen immerhin rund ein Drittel des Endpreises aus.

    Die Erwartung steigender Strompreise in Deutschland dürfte mit den Erwartungen zur Gaspreisentwicklung zusammen hängen. Letztere ist eine wichtige Determinante des Strompreises, die eher vom Geschehen auf den internationalen Märkten abhängt. Auf Sicht von fünf Jahren gehen mit 76 Prozent mehr als drei Viertel der Teilnehmer von einem steigenden Gaspreis aus, während 16 Prozent einen stagnierenden und sieben Prozent einen sinkenden Preis erwarten. Für die kommenden sechs Monate rechnen die befragten Experten für Gas deutlicher als für die anderen Energieträger mit steigenden Preisen. Während 59 Prozent der Energieexperten von steigenden Preisen ausgehen, erwarten rund 39 Prozent einen stagnierenden und nur zwei Prozent einen sinkenden Preis.

    Zu einer ähnlichen Einschätzung kommen die Teilnehmer des ZEW-Energiemarktbarometers bei der Ölpreisentwicklung. Auf lange Sicht erwarten mehr als 73 Prozent einen steigenden Ölpreis, gut 17 Prozent gehen von einem eher stagnierenden und 10 Prozent von einem sinkenden Preis für Öl aus. Innerhalb der kommenden sechs Monate rechnet eine knappe Mehrheit von 51 Prozent mit einem steigenden Ölpreis, während 45 Prozent von einem stagnierenden und lediglich knapp fünf Prozent von einem sinkenden Ölpreis ausgehen.

    Am schwächsten ausgeprägt sind sowohl langfristig als auch kurzfristig die Erwartungen hinsichtlich steigender Preise bei der Kohle. Für die kommenden fünf Jahre gehen knapp 60 Prozent der befragten Experten von steigenden, gut 34 Prozent von stagnierenden und nur sechs Prozent von fallenden Preisen aus. Kurzfristig rechnet mit knapp 34 Prozent nur etwa ein Drittel der Befragten mit einem steigenden Preis. Fast zwei Drittel (65 Prozent) gehen von stagnierenden und zwei Prozent von sinkenden Preisen aus.

    Ansprechpartner:
    Dr. Ulf Moslener, Telefon 0621/1235-209, Fax -226, E-Mail moslener@zew.de
    Dr. Tim Mennel, Telefon 0621/1235-201, Fax -226, E-Mail mennel@zew.de


    More information:

    ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/zn/schwerpunkt_Energiemarkt0706.pdf - das aktuelle ZEW-Energiemarktbarometer


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration
    transregional, national
    Research results
    German


     

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