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07/20/2006 12:22

1. Gerda Henkel Preis für Exzellenz in Geisteswissenschaften vergeben: Hohe Ehrung für Kunsthistoriker Martin Warnke

Dr. Anna-Monika Lauter Geschäftsstelle
Gerda Henkel Stiftung

    Juror Lord Dahrendorf: "Originalität seiner Forschungen überzeugte die Jury"

    Düsseldorf, 20. Juli 2006 - Aus Anlass ihres 30-jährigen Bestehens im Juni 2006 hat die Gerda Henkel Stiftung den Gerda Henkel Preis neu geschaffen. Die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung für herausragende Leistungen in den historischen Geisteswissenschaften wird in diesem Jahr zum ersten Male vergeben. Sie ist auf ihrem Gebiet eine der am höchsten dotierten Ehrungen. Erster Preisträger ist der Hamburger Kunsthistoriker Prof. Dr. Martin Warnke. Offiziell wird ihm der Preis im November in einem Festakt in Düsseldorf verliehen.

    Martin Warnke (68) gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten der deutschen Kunstgeschichte der Gegenwart. Seit 1979 forschte und lehrte er an der Universität Hamburg. Seit seiner Emeritierung 2003 ist Warnke in den Archiven des Hamburger Warburg-Hauses tätig, für dessen Rettung er sich erfolgreich engagierte. Martin Warnke machte das Werk des Kulturwissenschaftlers Aby Warburg und die in seinem Umkreis entwickelten Ideen, die in der Nazizeit verfemt waren, für die hiesige Öffentlichkeit aktuell. Er half damit auch der deutschen Kunstgeschichte, an ihre große Tradition vor 1933 anzuknüpfen.
    Diese Anregung weiterführend, hat Warnke vor allem die Sozialgeschichte der Kunst und die politische Ikonographie erforscht. Sein Hauptwerk über die "Hofkünstler" und etwa auch sein Buch über "Politische Landschaft", die jene Ansätze beispielhaft repräsentieren, sind in viele Sprachen übersetzt und begründen vor allem seinen internationalen Rang. Aber auch seine Monographien über Cranach und Rubens haben eine weltweite Resonanz gefunden. Warnkes lebenslanges Interesse an hispanistischen Forschungen hat jüngst in einem viel beachteten Buch über Velázquez seinen Niederschlag gefunden.
    Neben dem Ausbau des Index zur Politischen Ikonographie im Warburg-Haus mit seinen über 400.000 Fotos ist Warnke derzeit damit befasst, die Forschungen auf diesem Feld der Kunstgeschichte und benachbarter Fächer in einem großen Handbuch zusammenzuführen.

    Die Entscheidung für Prof. Warnke traf das Stiftungskuratorium auf der Grundlage der Empfehlung einer unabhängigen Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Lord Ralf Dahrendorf. Seiner Ansicht nach "zeigt der Gerda Henkel Preis, dass die Geisteswissenschaften nicht minder bedeutende Gestalten und prägende Einsichten hervorbringen als andere Disziplinen. Der erste Preisträger, Martin Warnke, hat die Jury durch die Originalität seiner kunstgeschichtlichen Forschungen, die Breite seiner fachlichen Interessen und die Nachhaltigkeit seines Wirkens überzeugt."
    Mit insgesamt 211 Nominierungen aus 18 Ländern - Selbstbewerbungen waren ausgeschlossen - fand die Ausschreibung des ersten Gerda Henkel Preises ein überraschend großes Echo. "Dieses Ergebnis freut uns sehr", sagt Stiftungsvorstand Dr. Michael Hanssler. "Mit diesem hoch dotierten Forschungspreis wollen wir die historischen Geisteswissenschaften weiter stärken und auf Themen aufmerksam machen, die - oft zu Unrecht - nicht so sehr im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen", so Hanssler weiter.

    Über die Gerda Henkel Stiftung
    Die Stiftung wurde im Juni 1976 von Frau Lisa Maskell zum Gedenken an ihre Mutter Gerda Henkel als gemeinnützige Stiftung des privaten Rechts mit Sitz in Düsseldorf errichtet. Als einzige deutsche Stiftung fördert sie ausschließlich Personen und Projekte im geisteswissenschaftlichen Bereich mit dem Schwerpunkt der historischen Geisteswissenschaften (Archäologie, Geschichte, Historische Islamwissenschaften, Kunstgeschichte, Rechtsgeschichte, Ur- und Frühgeschichte).
    Die Stiftung ist in Deutschland und international tätig. In den 30 Jahren ihres Bestehens wurden für über 4.000 Projekte rund 60 Millionen Euro bereitgestellt. Allein im vergangenen Jahr wurden für 275 wissenschaftliche Vorhaben mehr als 5 Millionen Euro bewilligt. Das aktuelle Kurswertvermögen beläuft sich auf rund 315 Millionen Euro.

    Presserückfragen
    Gerda Henkel Stiftung, Dr. Anna Monika Lauter
    Telefon: +49 (0)211 35 98 53, E-Mail: lauter@gerda-henkel-stiftung.de
    und Pressebüro BKM, Ludwig Rademacher, Telefon: +49 (0)40 8787 7950
    E-Mail: rademacher@bkm.online.de


    More information:

    http://www.gerda-henkel-stiftung.de - Homepage der Gerda Henkel Stiftung


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    Criteria of this press release:
    Art / design, History / archaeology, Law, Media and communication sciences, Music / theatre, Politics, Social studies
    transregional, national
    Personnel announcements, Transfer of Science or Research
    German


     

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