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Die VolkswagenStiftung hat eine von neun "Lichtenberg-Professuren" an die Universität Erfurt vergeben. "Die Bewilligung dieser renommierten Stiftungsprofessur ist eine große Anerkennung der Arbeit des Bereiches Kommunikationswissenschaft und befördert die Universität beim Ausbau ihrer Forschungsaktivitäten", erklärte Präsident Wolfgang Bergsdorf. Für die W3-Lichtenberg-Professur zum Thema "(Digital)Entertainment" ist Professor Dr. Peter Vorderer vorgesehen, der dafür von der University of Southern California in Los Angeles nach Deutschland zurückkehrt.
Kaum eine Branche verzeichnet derzeit ein so großes Wachstum wie der Markt der Unterhaltungsprodukte: Insbesondere die neuen, digitalen oder auch interaktiven Unterhaltungsformen - wie Internet, Computer- und Videospiele - durchdringen immer stärker die Freizeit, aber auch die Welt der Arbeit und der Ausbildung. Wie beeinflusst eine solche "Entertainisierung" die Werte und Normen unserer Gesellschaft? Diese Kernfrage beschäftigt Professor Dr. Peter Vorderer. An der Universität Erfurt will er sich künftig systematisch und empirisch fundiert mit dem Thema auseinander setzen.
Was fängt der Mensch mit der umfassenden (medialen) Unterhaltung an, und welche Auswirkungen haben die digitalen Angebote auf sein Denken und Fühlen? Der neue Forschungsbereich, den Professor Vorderer einrichten möchte, wird sich sowohl mit den eher traditionellen Formen von Unterhaltung als auch mit den neuen Medien und deren Wirkungen beschäftigen. Als Anwendung dieser Grundlagenforschung soll die Rolle von Unterhaltung in erzieherischen Kontexten, im Bereich der Gesundheitskommunikation sowie in der politischen Kommunikation untersucht werden.
"Auch für die noch junge Universität Erfurt bedeutet dies eine enorme wissenschaftliche Anerkennung, wenn einer der international renommiertesten Vertreter des Faches in die Thüringische Landeshauptstadt wechselt", so Prof. Dr. Patrick Rössler, der erst vor kurzem zum Vorsitzenden der Deutschen Fachgesellschaft (DGPuk) gewählt worden ist. Nicht zuletzt werde die Uni, deren Medienstudiengänge auch in den Hochschulrankings hervorragend abschneiden, in nächster Zeit durch den neuen Forschungsbereich noch öfters ins Licht der Öffentlichkeit gelangen.
Ganz im Sinne des Göttinger Ausnahmewissenschaftlers Georg Christoph Lichtenberg aus dem 18. Jahrhundert sind es kluge Köpfe mit ausgefallenen Ideen, denen die VolkswagenStiftung über eine Lichtenberg-Professur eine attraktive Perspektive eröffnet. Die Förderlinie unterstützt neben jungen Nachwuchswissenschaftlern auch die Rückkehr so genannter "Five Star"-Professoren aus dem Ausland. "Bei Vorderer handelt es um einen solchen Ausnahmewissenschaftler von höchster Reputation", so Rössler. Außerdem sei die Auswahl der Medien-Professur aus den 27 Bewerbungen eine besondere Anerkennung, weil ansonsten überwiegend technologisch-naturwissenschaftliche Disziplinen gefördert werden. Für die Professuren bewilligt die VolkswagenStiftung insgesamt 10,8 Millionen Euro. Die VW-Stiftung fördert die Erfurter Professur mit rund 1 Million Euro. Die gleiche Summe muss von der Universität selbst aufgebracht werden. "Das ist uns angesichts der angespannten Haushaltslage nicht leicht gefallen", so der Präsident, "aber wir wollen damit einen Leuchtturm für die Forschung an der Universität Erfurt schaffen".
Kontakt
Prof. Dr. Peter Vorderer
zurzeit erreichbar an der University of Southern California, USA
Telefon: +1-213 821 6263
E-Mail: vorderer@gmail.com
http://www.kommunikationswissenschaft-erfurt.de/
Criteria of this press release:
Media and communication sciences, Social studies
transregional, national
Personnel announcements, Research projects
German
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