Medien-Mitteilung der Universitaet Dortmund
Institut fuer Textilgestaltung und ihre Didaktik / Kulturgeschichte der Textilien
Die Fachwelt hat eine engagierte Paedagogin und "Spitzen"-Forscherin verloren
Die emeritierte Universitaetsprofessorin Dr. phil. Lydia Immenroth ist am 18. April verstorben. Dies hat mit Trauer und Betroffenheit das Institut fuer Textilgestaltung und ihre Didaktik / Kulturgeschichte der Textilien mitgeteilt.
Lydia Immenroth leitete bis zu ihrer Emeritierung im Jahre 1985 das Institut fuer Textilgestaltung und ihre Didaktik. Sie setzte sich bereits seit 1959 - damals noch als abgeordnete Lehrerin an der Paedagogischen Hochschule Ruhr - fuer das Unterrichtsfach "Textilgestaltung" ein. 1968 promovierte sie an der Westfaelischen Wilhelms-Universitaet Muenster. 1969 wurde sie zur Akademischen Oberraetin ernannt. Von 1974 bis zu ihrer Emeritierung war sie Inhaberin des Lehrstuhls "Textilgestaltung und ihre Didaktik". In dieser Zeit entwickelte sich das Studienfach fuer die Primarstufe und Sekundarstufe I zu einer Universitaetsdisziplin mit eigenen Forschungsansaetzen in den Bereichen Gestaltungspraxis, Fachwissenschaft und Fachdidaktik. Ein besonderes Interesse von Lydia Immenroth galt der fachdidaktischen Theorieentwicklung: die Erforschung der Praxis fuer die Praxis. Den paedagogischen Auftrag des Faches Textilgestaltung formulierte sie als zukunftsweisende Leitidee in ihrer Veroeffentlichung "Textilunterricht als kulturelle Aufgabe in der Schule" (1981). Hier finden sich Grundgedanken fuer einen wissenschaftsorientierten und aesthetisch-kulturell bildenden Textilunterricht im allgemeinbildenden Schulwesen. Lehrplaene und Studienordnungen aus dieser Zeit tragen ihre Handschrift. Lydia Immenroth war nicht nur Paedagogin, sondern auch an kunsthistorischen und kunstwissenschaftlichen Fragen interessiert. Ihr Anliegen, gestaltungstheoretische und kulturgeschichtliche Fragen zu verknuepfen, bestimmte massgeblich die Entfaltung eines weiteren Forschungsgebietes: An dem kulturwissenschaftlichen Gegenstand "Spitze" zeigte sie exemplarisch, dass sich die Kulturgeschichte der Textilien als Forschungsdisziplin in die Lehrerausbildung integrieren laesst. Aus der Lehr- und Forschungstaetigkeit zu diesem Thema entwickelte Immenroth auch die Idee zur Einrichtung eines Magisterstudienganges "Kulturgeschichte der Textilien", der 1991 verwirklicht werden konnte. Die Weiterentwicklung des Faches vertrat sie mit besonderem Engagement in den verschiedenen Universitaetsgremien. Ausserdem pflegte sie intensive Kontakte mit der Textilindustrie und mit Museen im In- und Ausland. Nach ihrer Emeritierung konnte sich Lydia Immenroth ganz dem Forschungsgegenstand 'Spitze' widmen. Sie nahm als Expertin an Fachtagungen teil, wurde um Expertisen gebeten, organisierte Kurse fuer Fachleute und Laien - und baute ueber mehr als zehn Jahre eine bedeutende Spitzensammlung auf, die sie grosszuegig dem Museum fuer Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund uebereignete. Die grosse Ausstellung "Spitze - Luxus zwischen Tradition und Avantgarde" machte sie auch der oeffentlichkeit zugaenglich. Das Institut: "Dem persoenlichen und wissenschaftlichen Wirken von Lydia Immenroth gebuehrt grosse Anerkennung und grosser Dank. Universitaet und Fachwelt haben eine grosse Persoenlichkeit verloren."
Weitere Information: Univ.-Prof. Dr. Heide Nixdorff, Geschaeftsfuehrende Institutsdirektorin, Ruf 0231-755-2952 Dr. Marianne Herzog, Ruf 0231-755-4174.
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Criteria of this press release:
Materials sciences, Social studies
transregional, national
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German
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