Der Kardiologie-Kooperationsvertrag zwischen Universität Greifswald und Klinikum Karlsburg ist nur fast perfekt; wenige wesentliche Fragen sind noch offen. In einem Vertragsentwurf zwischen Schweriner Bildungsministerium und Klinikgruppe Guth ist zu erkennen, daß im Ergebnis Erlösüberschüsse aus kardiologischen Eingriffen an der Universität Greifswald der Guthgruppe zustehen würden. Und Manches mehr. Es wird weiterverhandelt. Die Uni Greifswald ist sehr guten Willens.
Bildungsminister Prof. Dr. Peter Kauffold übergab dem Rektor der Universität Greifswald Prof. Dr. Jürgen Kohler am 14. Januar 2000 den Entwurf einer Kooperationsvereinbarung zwischen Uni Greifswald und Klinikum Karlsburg. Der Entwurf enthält die Vorstellungen des Bildungsministeriums und des Klinkums Karlsburg und soll von der Universität Greifswald geprüft werden.
Die Universität Greifswald begrüßt, daß das Bildungsministerium sieben Monate nach der Einigung zwischen Universität Greifswald und Klinikum Karlsburg nun seine Vorstellung in rechtlich faßbarer Form vorlegt und die Eilbedürftigkeit durch eine Terminstellung (14 Tage) deutlich macht. Besonders erfreulich ist die angekündigte sofortige Einleitung der Ernennung des im Januar 1999 berufenen Prof. Dr. Stefan Felix zum Ordinarius für Kardiologie in Greifswald. Erfreulich ist auch die Erklärung des Klinikums Karlsburg, jährlich 1500 Eingriffe mit einem Linksherzkathetermeßplatz in der Universität Greifswald zu ermöglichen.
Die Universität Greifswald kritisiert, daß sie zu den entwurfsvorbereitenden Gesprächen des Bildungsministeriums mit dem Klinikum Karlsburg nicht eingeladen war, obwohl der Vertrag den Autonomiebereich der Universität berührt.
Der Vertragsentwurf geht über den im Mai 1999 zwischen Greifswald und Karlsburg erzielten Vertragsentwurf hinaus. Insbesondere stehen demnach die Erlösergebnisse (»Gewinne«) aus den in Greifswald vorgenommenen kardiologischen Eingriffen im Ergebnis der Klinikgruppe Guth zu. Die Universität Greifswald wird die Vorschläge eigenständig prüfen und hat damit unverzüglich begonnen. Nach erster Durchsicht ist zu erkennen, daß die Vorlage zwar weiterzuentwickeln ist, wenn man alle grundsätzlichen Bedenken zurückstellt, daß der Vertrag aber im Interesse von Klarheit und Nachhaltigkeit präzisiert, geändert und ergänzt werden muß.
Die Universität Greifswald ist dabei weiterhin um das baldige Gelingen der Kooperationsvereinbarung bemüht; sie arbeitet dafür konstruktiv. Dasselbe nimmt sie für das Bildungsministerium und das Karlsburger Klinikum ebenfalls an. Wer sich das bisherige, der Öffentlichkeit bereits bekannte Verfahren ansieht, erkennt: die Universität Greifswald wünscht, daß die Kooperationsvereinbarung mit Karlsburg gelingt. Sollte sie dennoch scheitern, akzeptiert die Universität Greifswald entgegen der Andeutung des Bildungsministeriums in seiner Presseerklärung vom 14. Januar 2000 die Verantwortung dafür nicht.
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Organisational matters, Science policy
German
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