"Männerbund und Journalismus. Zur Vergangenheit deutscher Medienunternehmen" lautet der Titel der Antrittsvorlesung, die Privatdozent Dr. Lutz Hachmeister am Institutstag des Instituts für Journalistik an der Universität Dortmund am 21. Januar 2000 um 14 Uhr halten wird. Darin wird Lutz Hachmeister auf die Frühgeschichte des "Spiegel", der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und des Hauses Bertelsmann eingehen.
Zu Hachmeisters Thesen gehört, dass aufgrund der im Medienbereich existierenden Männerbünde die Vergangenheit dieser Verlage bisher nur unzureichend diskutiert und erforscht wird.
Funktion und Selbstverständnis des Journalismus vor und nach 1945 sind bis heute kaum Thema der Wissenschaftler. Mythen, Legenden und Amnesien herrschen vor. Dies betrifft, so Hachmeister, vor allem die "Spitzen" des Journalismus, die wirkungsmächtigen "prestige papers", wie auch führende Verlagshäuser und Medienunternehmen. Personelle und ideologische Kontinuitäten zwischen dem Journalismus im NS-Staat und der Presse in den Aufbaujahren der Bundesrepublik sind nahezu unbekannt geblieben und auch kommunikationswissenschaftlich wie historisch nur selten analysiert worden. So konnte die Presse weitgehend ihre eigene Geschichte schreiben.
In seiner Antrittsvorlesung analysiert Lutz Hachmeister die Reflexionsverweigerung der deutschen Publizistik als Folge einer "männerbündischen Schutz- und Trutzgemeinschaft", die unabhängig von parteipolitischen Verortungen die Elitestruktur des Journalismus weiterhin kennzeichnet.
Im Rahmen des Institutstages wird auch der frühere stellvertretende Chefredakteur der Ruhr-Nachrichten, Harry Haffert, gewürdigt. Er hat das Institut für Journalistik viele Jahre lang als Lehrbeauftragter unterstützt. Außerdem werden die Diplom- und Dissertations-Urkunden an die Absolventen dieses Semesters überreicht.
Kontakt:
Andrea Czepek, Tel. 0231-755-5462 oder
Prof. Dr. Horst Pöttker, Tel. 0231-755-4117
Criteria of this press release:
History / archaeology, Language / literature, Media and communication sciences, Social studies
regional
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).