Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
"Im Wettlauf mit der Zeit"
2. bis 6. Oktober 2006, ICC Berlin
Einsatz adulter Stammzellen in Orthopädie und Unfallchirurgie:
Bald Knochen- und Knorpelersatz aus Stammzellen
Berlin - Orthopäden und Unfallchirurgen setzen große Hoffnungen in die Stammzelltherapie. Es gebe eine Vielzahl von potenziellen Einsatzgebieten bei Erkrankungen und Verletzungen von Knochen und Gelenken. Eine entscheidende Rolle könnten Stammzellen bei der Therapie von Sehnen und Bandverletzungen oder auch bei der Heilung von Meniskus und Bandscheibengewebe spielen. Weitere Details zum aktuellen Stand beim Einsatz adulter Stammzellen werden führende deutsche Stammzellforscher während des Deutschen Orthopädie und Unfallchirurgie Kongresses in Berlin erläutern.
Seit einigen Jahren ist es möglich, aus dem Knochenmark des Menschen so genannte mesenchymale (adulte) Stammzellen zu gewinnen. Da sie vom Patienten selbst stammen, entfallen nach Auskunft von Dr. med. Matthias Schieker, der an der Universität München das Labor für experimentelle Chirurgie und regenerative Medizin leitet, viele ethische Bedenken. Denn zu ihrer Gewinnung müssen keine Embryonen getötet werden. Sie können dem Patienten zum Beispiel aus dem Knochenmark des Beckens entnommen werden. "Die mesenchymalen Stammzellen lassen sich im Labor relativ einfach vermehren und zu Knorpel- und Knochenzellen ausreifen", erklärt Dr. Schieker. Der nächste Schritt bestehe darin, die Zellen zu einem festen Konstrukt zu formen, welches den hohen Belastungen des Skeletts standhält. Dazu würden die Zellen statt in normalen Kulturen auf Leitschienen vermehrt. Beides, Stammzellen und Schiene, könnte dann als Knochenersatz, etwa nach schweren Verkehrsunfällen eingesetzt werden. Im Laufe der Zeit würde die Leitschiene dann resorbiert und allmählich durch einen festen Knochen ersetzt.
Erste klinische Erfahrungen konnten nach Auskunft von Dr. med. Ulrich Nöth von der Universität Würzburg und Leiter der Sektion Tissue Engineering der orthopädischen Klinik bereits gesammelt werden. Die Stammzellen wurden auf Träger aus Hydroxylapatit, einem im Knochen vorkommenden Mineral, aufgebracht und dann den Patienten eingesetzt. Größere Defekte lassen sich auf diese Weise jedoch nur sehr schwer überbrücken, da dem Zuchtknochen noch die Blutversorgung fehlt. Eine Lösung könnte laut Dr. Nöth die gleichzeitige Vermehrung von Blutgefäß-Vorläuferzellen sein. Dies wäre gerade in der Orthopädie ein viel versprechender Ansatz, da hier Durchblutungsstörungen im Knochen häufig die Ursache von Krankheiten sind, etwa bei der Hüftkopfnekrose.
Eine klinische Anwendung der Stammzellen halten Dr. Schieker und Dr. Nöth in näherer Zukunft für vorstellbar. Bei Knorpeldefekten gebe es mit der Chondrozytentransplantation bereits eine vergleichbare Therapie. Auch hier werden Zellen im Labor vermehrt, um mit ihnen Defekte zu reparieren. Dabei müssen die Ausgangszellen aus dem gesunden Knorpel entnommen werden. Die Stammzelltherapie wäre hier wesentlich schonender. Neben Knochen und Knorpel könnten, so die beiden Experten, in Zukunft auch Sehnen-, Menisken- und Bandscheibengewebe mit Hilfe von Stammzellen ersetzt werden.
Experimentelle Chirurgie und Regenerative Medizin: http://www.experimed.de
Sektion Tissue Engineering, Orthopädisches Zentrum für Muskuloskelettale Forschung (OZMF): http://www.uni-wuerzburg.de/orthopaedie
TERMINHINWEISE:
Pressekonferenz "Regenerative Therapien in Orthopädie und Unfallchirurgie"
Mittwoch, den 4. Oktober, Internationales Congress Center Berlin,
ICC Lounge, 11.15 Uhr bis 12.15 Uhr
Tissue Engineering - Stammzellen II
Dienstag, 3. Oktober 2006, Internationales Congress Center Berlin,
Saal 43, 14.30 Uhr
Knochendefekt
Mittwoch, 4. Oktober 2006, Internationales Congress Center Berlin,
Saal 43, 14.30 Uhr
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ANTWORTFAX
___Ich werde den Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin persönlich besuchen.
___Bitte informieren Sie mich kontinuierlich über den Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie ___per Post/___per E-Mail.
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Pressekontakt für Rückfragen:
Silke Jakobi
Pressestelle Deutscher Kongress für
Orthopädie und Unfallchirurgie
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel. 0711 8931 -163
Fax. 0711 8931 -167/-566
E-Mail: jakobi@medizinkommunikation.org
Internet: www.orthopaedie-unfallchirurgie.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
German
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