Jena (27.01.00) Einen Ruf an die Uni Bremen in Kooperation mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polarforschung hat Prof. Dr. Roland Mäusbacher (48) abgelehnt. Mäusbacher hat an der Friedrich-Schiller-Universität den Lehrstuhl für Physiogeographie inne und forscht intensiv über die Veränderungen von Sedimenten in so genannten Geoarchiven sowie über ökologische und klimatische Entwicklungen in der jüngeren Erdgeschichte, die sich recht weitgehend aus Sedimentanalysen, zum Beispiel der Polarregionen, ablesen lassen.
"Der Ruf nach Bremen und die Zusammenarbeit mit dem international renommierten Wegener-Institut hätte mir den leichten Zugang zu einer exzellenten Forschungsinfrastruktur eröffnet", schildert Mäusbacher. "Die Bremer unterhalten dank umfangreicher Unterstützung durch den Bund zum Beispiel ein eigenes Forschungsschiff und zwei Flugzeuge für wissenschaftliche Messungen sowie insgesamt drei Forschungsstationen in Arktis und Antarktis." Das seien an sich ideale Voraussetzungen, um die Klimageschichte der Erde zu analysieren. "Allerdings besitzen wir auch in Jena ein recht ansehnliches Equipment für solche Analysen und verfügen über ein internationales Netz von Forschungskooperationen", wendet Mäusbacher ein.
Zudem will die Universität nun auch die Ausstattung für seine Forschung weiter verbessern. So soll etwa ein Mikrodiffraktometer angeschafft werden, das kleinste Gesteinspartikel bis zu 50 Mikrometern Größe auf ihre Zusammensetzung hin analysiert. Das über 500.000 Mark teure Gerät ist somit geeignet, um die Sedimentfolge in Bohrkernen und die darin verborgenen Informationen über vormalige klimatische und ökologische Verhältnisse hochauflösend aufzuschlüsseln. "Manchmal sind diese Schichten in einer Bodenprobe nur sehr dünn", erläutert Mäusbacher.
Außerdem hätte er regionale Projekte wie etwa die Sedimentbilanzierung landwirtschaftlich genutzter Flächen in Ostthüringen oder die Untersuchung der urzeitlichen Flussdynamik der Werra aufgeben müssen. "Der Wechsel nach Bremen hätte natürlich auch eine Verengung meines Forschungsspektrums bedeutet", so der Jenaer Geograph. Die vielseitige interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Kollegen aus der Ökologie, Geologie, Chemie und Biologie und ein so vorzügliches Arbeitsklima finde man kaum anderswo so intensiv wie in der Saalestadt. "Zum Beispiel zu dem geplanten Forschungsvorhaben, das die vielfältigen Auswirkungen des Uranbergbaus in der Wismut-Region untersucht, möchte ich gern einen Beitrag leisten", blickt Mäusbacher voraus.
Friedrich-Schiller-Universität
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