Hannover - Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) verleiht im Rahmen der Eröffnungsfeier der Gastroenterologie 2006, am 13. September in Hannover, Preise und Stipendien. Diese werden für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf den Gebieten der Gastroenterologie vergeben und sollen Nachwuchs-Wissenschaftler fördern und unterstützen. Darüber hinaus würdigt die DGVS mit der Ismar-Boas-Medaille, der Tannhäuser-Medaille sowie mit Ehrenmitgliedschaften besondere Persönlichkeiten, die in ihrem wissenschaftlichen Lebenswerk herausragende Leistungen in der Viszeralmedizin erbracht haben.
Die Ismar-Boas-Medaille wird dieses Jahr an Professor Mario Rizzetto, Professore Ordinario, Dipartimento di Gastroenterologia Ospedale s. Giovanni Battista, Torino, Italien, verliehen. Prof. Rizetto ist der Entdecker des Hapatitis D Virus und hat maßgeblich zur Aufklärung des Krankheitsverlaufes sowie zur Entwicklung von antiviralen Therapien gegen Hepatitis beigetragen. Prof. Rizetto wird auch eine State-of-the-Art Lecture am Donnerstag, den 14. September 2006 zur "Geschichte der Hepatitis D" halten.
Das mit 25 000 Euro dotierte Werner-Creutzfeldt-Forschungsstipendium für Gastroenterologische Pathophysiologie, gestiftet von der Firma AstraZeneca GmbH, Wedel, wird in diesem Jahr an Dr. med. Markus Gerhard, II. Medizinische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, München, verliehen. Der Preisträger erhält damit die Gelegenheit zu einem Forschungsaufenthalt in Kliniken oder Instituten im Ausland, um die Kenntnisse in seinem speziellen Forschungsgebiet noch zu erweitern.
Dr. med. Julia Mayerle, Klinik für Innere Medizin A, Universitätsklinikum Greifswald, erhält den Martin-Gülzow-Preis für ihre Arbeit "Extracellular shedding of E-cadherin by leukocyte elastase during experimental pancreatitis". Der mit 5000 Euro dotierte Preis wird von der Solvay Arzneimittel GmbH, Hannover, gestiftet und zeichnet grundlegende oder richtungsweisende Arbeiten im Bereich der klinischen Gastroenterologie aus.
Der diesjährige Forschungspreis der Stiftung für Neurogastroenterologie geht an Professor Dr. med. Thilo Wedel, Anatomisches Institut, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Der mit 5000 Euro dotierte Forschungspreis wird seit 2005 vergeben und ist zur Förderung von Wissenschaftlern vorgesehen, die sich in der Mitte ihrer wissenschaftlichen Karriere befinden und an deutschen Kliniken tätig sind.
Das Harald-Goebell-Stipendium zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses erhält Dr. med. Peter Felderbauer, Medizinische Klinik I, Ruhr-Universität Bochum, für seine Arbeit "Pancreatitis in primary hyperparathyroidism-related hypercalcaemia is strongly associated with mutations in the spink 1 trypsin inhibitor (N34S) and the CFTR gene". Das Stipendium ist dotiert mit 3000 Euro und von Freunden und Schülern von Professor Dr. med. Harald Goebell gestiftet. Es unterstützt junge (bis 35 Jahre), wissenschaftlich engagierte Ärztinnen und Ärzte in der Gastroenterologie und Hepatologie durch die Möglichkeit, an einer internationalen wissenschaftlichen Tagung teilzunehmen.
Dr. med. Olav Gressner, von der Medizinischen Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Bonn, erhält den Ismar-Boas-Preis. Seine Dissertation mit dem Titel "Das p53-Familienmitglied Tap63a induziert Apoptose durch die Aktivierung todesrezeptor- und mitochondrienabhängiger Signalwege - Neue Ansätze zur Therapie des hepatozellulären Karzinoms" war die beste Dissertation, die auf dem Gebiet der Ätiologie und Pathogenese der Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten eingereicht wurde. Dr. med. Imke Atreya, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Mainz, wird ebenfalls mit dem Ismar-Boas-Preis für die beste Dissertation auf dem Gebiet der Diagnostik und Therapie der Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten ausgezeichnet. Der Titel ihrer Arbeit lautet "Der molekulare Wirkungsmechanismus des Immunsuppressivums Azathioprin. Azathioprin blockiert in humanen T Lymphozyten die CD28 vermittelte Aktivierung der GTPase Rac-1". Der Ismar-Boas-Preis ist jeweils mit 2500 Euro.
Professor em. Dr. med. Drs. h.c. Meinhard Classen, II. Medizinische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, München, erhält die Thannhauser-Medaille 2006. Die Auszeichnung würdigt Professor Classens weltweit anerkannten Verdienste zur Entwicklung der gastroenterologischen Endoskopie sowie zur Förderung der klinischen und wissenschaftlichen Kommunikation vor allem mit den Ländern der Dritten Welt. Die Thannhauser-Medaille wird alle zwei Jahre zur Erinnerung an den bedeutenden Forscher Siegfried Thannhauser verliehen.
Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten ernennt 2006 außerdem zwei Ehrenmitglieder: In besonderer Würdigung seiner Verdienste für die DGVS Professor Dr. med. Peter Frühmorgen, Medizinische Klinik I, Klinikum Ludwigsburg, sowie an PD Dr. med. Peter Hofmann, Bonn in besonderer Würdigung seiner Verdienste zur Forschungsförderung bei der Deutschungen Forschungsgemeinschaft.
Die DGVS wurde 1913 als wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane gegründet. Sie fördert heute Forschung im Bereich Verdauung und Stoffwechsel sowie Fort- und Weiterbildung von Ärzten in Klinik und Praxis. Regelmäßige Tagungen, die Nachwuchsförderung und internationaler Austausch sind ihr ein besonderes Anliegen. Im Rahmen der Gastroenterologie 2006 vom 13. bis 16. September in Hannover veranstaltet die Fachgesellschaft ihre 61. Jahrestagung.
Terminhinweis:
Eröffnungsfeier
Mittwoch, den 13. September 2006, 17.30 bis 19.30
Kuppelsaal, Hannover Congress Centrum
IHR KONTAKT/Information für Journalisten:
Pressestelle, Beate Schweizer, Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart, Tel.: 0711 8931 295, Fax: - 167, Schweizer@medizinkommunikation.org.
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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