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09/13/2006 11:39

TU Darmstadt bewirbt sich als "forscherfreundliche Universität"

Jörg Feuck Science Communication Centre - Abteilung Kommunikation
Technische Universität Darmstadt

    Mit dem Zukunftskonzept der "Forscherfreundlichen Universität" bewirbt sich die TU Darmstadt in der zweiten Ausschreibungsrunde der Exzellenzinitiative, des Programms von Bund und Ländern zur Förderung der universitären Spitzenforschung. Neben dem Strategiekonzept "Researcher friendly University - knowledge and engineering for sustainable prosperity" reicht die TU Darmstadt auch fünf Anträge zum Aufbau von Graduiertenschulen und zwei Konzepte für Forschungsverbünde (Exzellenz-Cluster) bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft ein.

    Die autonome TU Darmstadt strebt den Status einer attraktiven "Forscherfreundlichen Universität" an, die eine kreative Atmosphäre schafft, optimale Unterstützung garantiert und weitere Spitzenleistungen stimuliert. Ein wissenschaftsfreundliches Management, das Nachwuchswissenschaftler "aufbaut" und fördert, aber auch international qualifizierte Forscherpersönlichkeiten rekrutiert, soll selbstverständlich sein. Ebenso wie jede erdenkliche Hilfe - von der Erledigung aller Formalitäten, damit die Familie schnell "heimisch" wird, über "double career"-Initiativen und die Förderung interdisziplinärer Interaktion bis hin zu Forschungsstipendien. Die TU Darmstadt wird sich auch neue, übergreifende Strukturen geben und sich in Abstimmung mit externen Experten einem gemeinsamen, gesellschaftlich hoch relevanten Forschungsthema verpflichten - in den nächsten Jahren wird es die globale Herausforderung "Energie" sein. "Ich bin überzeugt", so TU-Präsident Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner, "dass die TU Darmstadt mit ihrem ganzheitlichen Ansatz, natur- und technikwissenschaftliche Kompetenz mit Sozial- und Geisteswissenschaften zu kombinieren, zu verantwortungsvollen Lösungen von Mega-Problemen wie Energie, Verkehr oder Kommunikation Relevantes leisten kann."
    Für die Antragsrunde präsentiert die TU auch zwei große Forschungs-Schwerpunkte: Im Exzellenzcluster "Smart Interfaces" entwerfen Natur- und Ingenieurwissenschaftler gezielt intelligente "Phasen"-Grenzen (der Bereich, in dem etwa Gas oder eine Flüssigkeit auf eine feste "Wand" trifft), um Massen-, Impuls- oder Wärmetransport besser steuern zu können. Der Exzellenzcluster "ProUse" will die Gestaltung von Produkten entlang ihrer Lebenszyklen umfassend revolutionieren. Die Eigenschaften derartiger "ProUse"-Produkte werden künftig nicht mehr unveränderbar während der Entwicklungs- und Herstellungsphase fixiert. Vielmehr wird es möglich, Produkte bereitzustellen, die ihre Eigenschaften selbsttätig an Nutzungsphasen anpassen. Dazu werden neuartige Werkzeuge, Maschinen und Materialien sowie neue Ansätze der Energieumwandlung und Informationsverarbeitung benötigt. Beteiligt sind Wissenschaftler aus dem Maschinenbau, der Ergonomie, Psychologie, Mathematik und den Materialwissenschaften.
    Für die zweite Antragsrunde des Exzellenz-Wettbewerbs hat die TU ferner Konzepte für fünf Graduiertenschulen eingereicht. Die Universität knüpft damit an ihre besondere Erfahrung bei der strukturierten Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses an: Derzeit hat sie elf Graduiertenkollegs - im Bundesschnitt haben Universitäten nur vier von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Doktorandenkollegs. Hier die beantragten Schulen im Überblick:
    1. Die Graduate School of Integrated Research in Digital Technologies will in einer Welt, in der allgegenwärtige digitale Technologien das tägliche Leben durchdringen, die sozial- und technikwissenschaftliche Forschung verstärken und bereits in einer frühen Phase der Technikentwicklung wirken. Bislang sind Untersuchungen der Effekte neuer Informations- und Kommunikationstechnologien auf die Gesellschaft eher kurzfristige "Risikofolgenabschätzungen". In der School kooperieren soziale, politische, historische Wissenschaften mit Informatik und Ingenieurwissenschaften.
    2. Die Graduate School of Computational Engineering befasst sich mit computergestützter Modellierung, Analyse, Simulation und Optimierung. Diese Disziplin der Ingenieurwissenschaften gilt als Zukunftsmodell schlechthin, um etwa die Effizienz von Transportsystemen zu verbessern oder medizinische Geräte der nächsten Generation entwickeln zu können.
    3. Die Graduate School of Energy Engineering, Science and Interdisciplinary Studies (GENESIS@TUD) vermittelt dem wissenschaftlichen Nachwuchs Wissen und Kompetenzen, um der großen Herausforderung einer nachhaltigen, langfristig gesicherten und umweltgerechten Energieversorgung gewachsen zu sein und Energietechnologien der Zukunft entwickeln zu können.
    4. Die Grenzen zwischen klassischen Ingenieurdisziplinen lösen sich immer mehr auf, wenn es darum geht, neue technische Systeme zu entwickeln. Ein Beispiel sind autonom agierende Roboter-Teams, die bei Katastrophen eingesetzt werden und die Digitalelektronik, mechanische Komponenten, Steuergeräte und Software-Installationen vereinigen. Die Graduate School of Computer and Systems Science and Engineering (CSSE) stellt sich der Herausforderung, Experten auszubilden, die auch künftig für Zuverlässigkeit, Sicherheit, Ressourcen sparenden Einsatz von äußerst komplexen Produktionsmethoden stehen. Dazu kooperieren an der TU Informatik, Maschinenbau, Elektro- und Informationstechnik, Bauingenieurwesen, mehrere Fraunhofer-Institute sowie das Institut für integrierte Verkehrs- und Transportsysteme.
    5. Die Graduate School of Technology for Materials and Electronics" (Matronics) ruft das Zeitalter "jenseits des Siliziums" aus: Moderne Materialien in Bauteilen beflügeln die Forschung. Studierende der Materialwissenschaften, Chemie und Elektrotechnik forschen auf den Gebieten organische Halbleiter, Spin-, Nano, Bio- und Oxid-Elektronik.
    Die "Gemeinsame Kommission" von Deutscher Forschungsgemeinschaft und Wissenschaftsrat setzt internationale Gutachter ein, um die von den Universitäten bis 15. September eingereichten Anträge bis Januar 2007 zu prüfen und eine Auswahl treffen. Die verbliebenen Universitäten werden aufgefordert, bis Mitte April 2007 "Vollanträge" zu stellen. Die Entscheidung über eine Förderung fällt im Oktober 2007.
    Im ersten Ausschreibungsverfahren war die TU Darmstadt aufgefordert worden, zwei detaillierte Anträge zu stellen: Über die Förderung der Cluster "Multiscale Engineering" (Entwicklung neuer multifunktionaler Verbundmaterialien, die etwa auf optische oder mechanische "Reize" elektrisch reagieren) sowie "AmbientWeb" (ein aus allen denkbaren Blickwinkeln erforschtes Netzwerk intelligent kommunizierender Produkte für die Gesellschaft im Jahr 2030) wird am 13. Oktober 2006 entschieden.
    Im Rahmen der Exzellenzinitiative stellen Bund und Länder bis 2011 insgesamt 1,9 Milliarden Euro zusätzliche Mittel für die drei Förderlinien (Graduiertenschulen zur Nachwuchsförderung, Cluster für Spitzenforschung und Gesamt-Zukunftskonzepte der Universitäten) zur Verfügung. Gefördert werden sollen etwa 40 Graduiertenschulen mit jeweils durchschnittlich 1 Million Euro pro Jahr und etwa 30 Exzellenzcluster mit jeweils durchschnittlich 6,5 Millionen Euro pro Jahr. Die Förderung in der dritten Förderlinie (rund 13 Millionen Euro pro Jahr) setzt die Einrichtung von mindestens einem Exzellenzcluster und mindestens einer Graduiertenschule voraus.


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy
    German


     

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