idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/14/2006 11:12

79. Kongress DGN: Training nach Schlaganfall macht Gehirn flexibler

Medizin - Kommunikation Pressearbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    79. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
    20. bis 22. September 2006 im Rahmen der NEUROWOCHE in Mannheim

    Training nach Schlaganfall macht Gehirn flexibler

    Mannheim - Das Gehirn, insbesondere die Hinrinde - der so genannte Cortex - ist lebenslang fähig, neue Nervenverbindungen zu knüpfen. Mediziner versuchen diese Plastizität bei Patienten nach einem Schlaganfall durch Bewegungstraining gezielt anzuregen. Die "therapieinduzierte kortikale Plastizität nach Schlaganfall" diskutieren Experten im Rahmen der 79. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), die vom 20. bis 22. September 2006 in Mannheim stattfindet.

    Dies soll gesunde Bereiche des Gehirns dazu bringen, die Aufgaben der - durch den Schlaganfall unwiderruflich - geschädigten Areale zu übernehmen. Denn die Plastizität des Gehirns hängt vom Gebrauch des Körperteils ab, für den ein spezieller Bereich des Gehirns zuständig ist. Je intensiver das Training mit einem gelähmten Körperteil, desto größer der entsprechende Bereich im Cortex. Art und Ausmaß der Veränderungen können Mediziner heute mit bildgebenden Verfahren sichtbar machen - und dadurch die Vorgänge im Gehirn immer besser verstehen lernen.

    Studien zeigen, dass nach mehrwöchiger Physiotherapie eines Schlaganfall-Patienten beide Gehirnhälften vermehrt aktiv sind. In einigen Gehirnbereichen korrelierte dieser Anstieg direkt mit einer Verbesserung der motorischen Fähigkeiten bei den Patienten. In anderen Studien hingegen war der durch Handbewegungen aktivierte Bereich des Gehirns nach der Therapie kleiner geworden. "Es handelt sich hierbei jedoch um eine Fokussierung der neuronalen Aktivität auf ein konkretes Areal von Nervenzellen", erläutert Professor Dr. med. Joachim Liepert, Klinik für Neurologie des Universitätskrankenhauses Hamburg-Eppendorf und Ärztlicher Leiter der Neurorehabilitation an den Kliniken Schmieder Allensbach. "Dieses Muster finden wir auch bei Gesunden, wenn eine Bewegung perfekt gelernt wurde und deren Ausführung dem Gehirn danach weniger Aufwand abfordert.

    Mithilfe der modernen Bildgebung lässt sich sogar die Größe der Bereiche bestimmen, die einzelne Muskeln im Gehirn repräsentieren. In mehreren, vom Kompetenznetz Schlaganfall geförderten Untersuchungen zeigten Wissenschaftler, dass ein gelähmter Muskel im Gehirn weniger repräsentiert ist als der in der anderen Körperhälfte gegenüberliegende gesunde Muskel. Nach einer Physiotherapie vergrößert sich dieser Bereich jedoch. Außerdem verlagert sich die aktive Zone. "Dies zeigt, dass benachbarte Areale rekrutiert werden, um die Funktionen der ursprünglichen Region zu übernehmen", erläutert Professor Liepert. "Die Stärke und Richtung der Arealverschiebung steht dabei in direktem Zusammenhang zur Funktionsverbesserung bei den Patienten." Aktuelle Forschungsergebnisse erörtert Professor Liepert mit anderen Experten auf der 79. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.

    Terminhinweis:
    Mittwoch, 20. September 2006, 09:30 - 11:00, Johann Sebastian Bach Saal (Dorint Hotel)
    DGN - Minisymposium: Erholung im motorischen System nach Schlaganfall: Aktuelle Forschung aus Tierexperiment, Bildgebung und Klinik
    Referent: Professor Dr. med. Joachim Liepert, Hamburg-Eppendorf und Allensbach

    Pressekonferenz
    der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)
    Kopfschmerz, Multiple Sklerose, Schlaganfall -
    wie kommt die neurologische Forschung zum Patienten?
    Termin: Freitag, 22. September 2006, 10.30 bis 11.45 Uhr
    Ort: Congress Center Mannheim, Johannes Brahms Saal
    Rosengartenplatz 2, 68168 Mannheim
    Eines der Themen: Macht Training nach Schlaganfall das Gehirn flexibler?
    Referent: Professor Dr. med. Joachim Liepert, Hamburg

    79. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
    vom 20. bis 22. September 2006 im Rahmen der
    NEUROWOCHE 2006 vom 20. bis 24. September 2006
    Congress Center Mannheim, Rosengartenplatz 2, 68168 Mannheim

    Akkreditierung:

    O Ich werde die Pressekonferenz der DGN am 22. September 2006 persönlich besuchen.

    O Ich möchte ein Interview führen mit:_______________________________________

    O Ich werde den Kongress der DGN/die Neurowoche persönlich besuchen.

    O Bitte informieren Sie mich kontinuierlich über aktuelle Themen der DGN
    (per Post/E-Mail).

    O Ich kann leider nicht teilnehmen. Bitte schicken Sie mir das Informationsmaterial für die Presse (per Post/per E-Mail).

    NAME:
    MEDIUM:
    REDAKTION/RESSORT:
    ADRESSE:

    TEL/FAX:
    E-MAIL:

    IHR KONTAKT FÜR RÜCKFRAGEN:
    Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN)
    Kongress-Pressestelle
    Anna Julia Voormann
    Postfach 30 11 20
    D-70451 Stuttgart
    Telefon: 0711 89 31 552
    FAX: 0711 89 31 167
    E-Mail: info@medizinkommunikation.org


    More information:

    http://www.dgn2006.de Kongress-Homepage
    http://www.dgn.org Homepage DGN


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).