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09/18/2006 17:02

Fleisch, Milch und Eier kaum mit kritischen Rueckstandsmengen belastet

Jochen Heimberg Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)

    Bundesamt fuer Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit legt Auswertung zu Rueckstaenden in Lebensmitteln tierischen Ursprungs vor Bundeslaender erhoehen Zahl der Untersuchungen

    Fleisch, Milch, Eier und Honig sind nur in geringem Umfang mit Rueckstaenden von Tierarzneimitteln sowie hormonell oder antibakteriell wirksamen Substanzen belastet. Zu diesem Ergebnis kommt das Bundesamt fuer Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) nach der Auswertung von Untersuchungsdaten. Wie im Jahr 2004 wies auch 2005 lediglich jede 500. untersuchte Probe tierischer Herkunft Rueckstandsgehalte oberhalb der gesetzlichen Normen auf. Bei den Untersuchungen werden sowohl unverarbeitete tierische Lebensmittel wie auch Proben lebender Tiere analysiert. Die im Rahmen des Nationalen Rueck-standskontrollplans von den Bundeslaendern erhobenen Daten werden vom BVL ausgewertet und fuer die Berichterstattung an die Europaeische Kommission zusammengestellt.

    Im Jahr 2005 wurden in Deutschland 407.360 Untersuchungen an 49.679 Tieren oder tierischen Erzeugnissen durchgefuehrt. Die Bundeslaender haben damit die Zahl der Untersuchungen gegenueber 2004 um 16 Prozent erhoeht. Darueber hinaus wurden ueber 250.000 Tiere mittels eines Schnelltests auf antibakteriell wirksame Stoffe untersucht. Insgesamt wurde auf 706 Stoffe geprueft.

    Hormonell wirksame Stoffe
    Bei einem von 483 untersuchten Mastschweinen wurde Nandrolon gefunden. Nachuntersuchungen des betroffenen Betriebs ergaben dort keine Hinweise auf eine illegale Anwendung des Hormons.

    Tierarzneimittel-Rueckstaende
    Bei mittels Dreiplatten-Schnelltests auf Tierarzneimittelrueckstaende untersuchten Proben waren 0,12 Prozent (296 von 251.941 Proben) positiv. Mithilfe dieses Verfahrens kann das Vorhandensein von Tierarzneimittelrueckstaenden nachgewiesen werden, nicht jedoch eine Ueberschreitung von Hoechstmengen. Zu diesem Zweck werden spezifische analytische Methoden eingesetzt. Dabei wurde festgestellt, dass im Jahr 2005 in jeder 400. untersuchten Probe die vorgeschriebenen Hoechstmengen fuer Antibiotikarueckstaende ueberschritten wurden (34 von 13.551 Proben).

    Das seit 1994 in der Tierhaltung verbotene Antibiotikum Chloramphenicol wurde in weniger als 0,1 Prozent der Proben (7 von 8.186 Proben), das verbotene Antibiotikum Metronidazol in rund 0,03 Prozent der Proben nachgewiesen (1 von 3.611 Proben).

    Lasalocid und Nicarbazin wurden in je einer von 209 bzw. 264 Eierproben ermittelt. Bei Legehennen duerfen diese gegen Darmparasiten wirkenden Stoffe nicht eingesetzt werden.

    Bei zwei Kaelbern wurde Phenylbutazon und bei einem Schwein Diclofenac nachgewiesen. Insgesamt wurden auf Phenylbutazon 4.681 und auf Diclofenac 1.548 Proben untersucht. Beide Stoffe wirken entzuendungshemmend. Ihre Anwendung ist bei Nutztieren verboten.

    926 Proben wurden auf das Vorhandensein von Dexamethason untersucht. Der zu den Glokokortikoiden zaehlende Stoff wirkt entzuendungshemmend und daempft das Immunsystem. Bei einem Schwein und einem Rind wurden Rueckstaende oberhalb der Hoechstmenge gefunden.

    Schwermetalle und chlororganische Verbindungen Schlachttiere und tierische Erzeugnisse wurden auch 2005 auf Rueckstaende von Umweltkontaminanten wie Schwermetalle und chlororganische Verbindungen geprueft. Bei Wild-schweinen wurden bei 5 von 47 Proben DDT-Konzentrationen ueber der gesetzlichen Hoechstmenge festgestellt. Ausserdem wurde in einer von 60 Wildschweinproben beta-HCH (Hexachlorcyclohexan) und bei einer anderen gamma-HCH (Lindan) nachgewiesen. Von 466 Rinderproben war eine mit PCB oberhalb der Hoechstmenge belastet. Eine Ueberschreitung der Rueckstandshoechstmengen fuer Cadmium wurde bei vier Proben von Rindern, bei zwei von Schweinen und bei einer von einem Pferd festgestellt (7 von 1.749 Proben). Bei vier Prozent der untersuchten Forellen und rund zwei Prozent der untersuchten Karpfen wurde Malachitgruen festgestellt. Malachitgruen ist ein Farbstoff und Desinfektionsmittel, dessen Anwendung in der EU in Aquakulturen verboten ist, die der Lebensmittelgewinnung dienen. Bis auf eine Probe waren in allen 153 untersuchten Eierproben Dioxine nachweisbar. Bei einer Probe wurde die Hoechstmenge ueberschritten.

    Hintergrundinformationen
    Die Beanstandung von Lebensmitteln, die unerlaubte Rueckstaende pharmakologisch wirksamer Stoffe enthalten, erfolgt nach dem Lebensmittelrecht. Fuer die Kontrollen sind die Bundeslaender verantwortlich. Die Lebensmittel- und Veterinaerueberwachung ueberprueft vor Ort im Schlachthof, in landwirtschaftlichen Betrieben, im Tierbestand und kon-trolliert auch die betrieblichen Aufzeichnungen. Auch von Futter und Wasser koennen Proben genommen werden. Der Nachweis verbotener Stoffe fuehrt im Regelfall zur Sperrung des Betriebes bzw. dazu, dass Tiere nicht mehr transportiert oder an andere Betriebe abgegeben werden duerfen. Betriebe, die gegen das bestehende Recht verstossen haben, stehen fuer einen bestimmten Zeitraum unter verstaerkter Kontrolle. Je nach Schwere des Verstosses werden Straf- bzw. Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.

    Der Nationale Rueckstandskontrollplan ist ein EU-weit nach einheitlichen Massstaeben durchgefuehrtes Programm zur Untersuchung von Lebensmittel liefernden Tieren und tierischen Erzeugnissen. In Deutschland legt das BVL zusammen mit den Bundeslaendern den Plan fest, sammelt die Ergebnisse, wertet diese aus und uebermittelt die Ergebnisse an die EU-Kommission.

    Hintergrundinformation zum BVL
    Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Mit der Zuständigkeit für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, Tierarzneimitteln und gentechnisch veränderten Organismen trägt das BVL eine große Verantwortung für den gesundheitlichen Verbraucherschutz. Im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit übernimmt das BVL Managementaufgaben und koordiniert bei bestimmten Aufgaben die Zusammenarbeit zwischen dem Bund und den Bundesländern. Im BVL engagieren sich rund 420 Mitarbeiter für sichere Lebensmittel und einen umfassenden Verbraucherschutz.


    More information:

    http://Der Nationale Rückstandskontrollplan online
    http://Informationen zum Nationalen Rückstandskontrollplan steht online zur Verfügung:
    http://www.bvl.bund.de/cln_027/nn_491658/DE/01__Lebensmittel/01__Sicherheit__Kon...
    http://Der Jahresbericht 2005 zum Nationalen Rückstandskontrollplan ist online unter
    http://www.bvl.bund.de/cln_027/nn_491658/DE/01__Lebensmittel/01__Sicherheit__Kon...


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    Criteria of this press release:
    Biology, Economics / business administration, Environment / ecology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Oceanology / climate, Social studies, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Research results
    German


     

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