ZIVILISATIONSBRUCH UND GESELLSCHAFTSKONTINUITÄT.
DIE AMBIVALENZ DES MENSCHEN IM 20. JAHRHUNDERT
Tagung des Hamburger Instituts für Sozialforschung
und der Stiftung Deutsches Hygiene-Museum
Dresden, 27. und 28. Oktober 2006
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Heinz Bude, Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma
Die Tagung findet statt im Rahmenprogramm der Sonderausstellung des United States Holocaust Memorial Museum, Washington DC, "Tödliche Medizin. Rassenwahn im Nationsozialismus", die das Deutsche Hygiene-Museum ab dem 1. Oktober zeigen wird.
Die Tagung nimmt das 20. Jahrhundert in seiner grundlegenden Ambivalenz vom mörderischen Totalitarismus auf der einen und der demokratischen Zivilität auf der anderen Seite in den Blick. Anders als in den geläufigen Erzählungen dieses "Jahrhunderts der Extreme" wird nicht nur der Verfall einer bürgerlichen Gesellschaft hin zu diktatorischen Regimen von Makrokriminalität zum Thema gemacht, sondern auch das überraschende Lernen hin zu Demokratie und Zivilität, für das das Datum "1945" steht.
Der Modellfall dafür ist Deutschland. Menschenmöglich war nicht nur der Völkermord, nicht nur in vielerlei Hinsicht Gleichgültigkeit und Roheit gegenüber den Überlebenden, sondern gleichzeitig auch kollektive Sensibilität für Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Eine vollständige Geschichte des 20. Jahrhunderts wird die Unwahrscheinlichkeit oder Wahrscheinlichkeit einer Entwicklung zum Bösen wie einer Hinwendung zum Guten begreifen müssen.
Freitag, 27. Oktober
10.15 Uhr Begrüßung
Klaus Vogel, (Direktor Deutsches Hygiene-Museum, Dresden)
10.30 - 12.00 1933/1945 Zäsuren zum Bösen und zum Guten
Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma (Vorstand Hamburger Institut für Sozialforschung und Universität Hamburg)
Prof. Dr. Karl- Siegbert Rehberg (Institut für Soziologie, Technische Universität Dresden)
12.30 - 14.00 Das Fortleben der Toten im Weitermachen der Davongekommenen
Prof. Dr. Heinz Bude (Hamburger Institut für Sozialforschung und Universität Kassel)
Prof. Dr. Michael Geyer (Department of History, The University of Chicago (USA))
15.00 - 16.30 Die Wiederkehr des Tötens und Mordens
Prof. Dr. Bernd Greiner (Hamburger Institut für Sozialforschung und Universität Hamburg)
Dr. Wolfgang Kraushaar (Hamburger Institut für Sozialforschung)
17.00 - 18.30 Von der Volksgemeinschaft zum Gesellschaftskollektiv
PD Dr. Ulrich Bielefeld (Hamburger Institut für Sozialforschung und TU Darmstadt)
Prof. Dr. Michael Wildt (Hamburger Institut für Sozialforschung und Universität Hannover)
18.30 - 20.00 Sonderöffnung der Ausstellung "Tödliche Medizin" mit Führung
Samstag, 28. Oktober
9.30 - 11.00 Reichweite des Erinnerns
Dr. Ulrike Jureit (Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, Hamburg)
Prof. Dr. Shingo Shimada (Ostasien - Institut, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf)
11.30 - 13.00 Wandlungen im Biographischen
Prof. Dr. Armin Nassehi (Institut für Soziologie, Ludwig-Maximilians-Universität München)
Dr. Klaus Naumann (Hamburger Institut für Sozialforschung)
Teilnahmegebühr:
20 Euro, ermäßig 15 Euro (einschließlich Kaffee, Essen und Ausstellungseintritt). Keine Ermäßigung für einzelne Tage.
Um Anmeldung bis zum 16. Oktober wird gebeten:
Stiftung Deutsches Hygiene-Museum
Telefon 0351 / 4846 - 856, Fax: 0351 / 4846 - 594
E-Mail: tagungszentrum@dhmd.de
Elektronisches Anmeldeformular: http://www.dhmd.de/tagungen
Die Anmeldung wird wirksam mit der Überweisung der Teilnahmegebühr auf das Konto 152 001 060 bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden (BLZ 850 551 42), Stichwort "Tagung Oktober 2006".
Übernachtungsmöglichkeiten: Bitte wenden Sie sich an das Tagungszentrum des Deutschen Hygiene-Museums oder an die Dresden-Werbung und Tourismus GmbH, E-Mail: zimmer@dresden-tourist.de, Hotline: 0351 / 4919 2222. Bitte buchen Sie rechtzeitig.
Die Tagungsräume sind für Rollstuhlfahrer zugänglich.
Criteria of this press release:
History / archaeology, Law, Philosophy / ethics, Politics, Religion, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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