idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/25/2006 10:47

Wie Klimaänderungen den Fischbestand gefährden - Deutsche Gesellschaft für Limnologie tagt an der TU Dresden

Karsten Eckold Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Die Deutsche Gesellschaft für Limnologie e.V. (DGL) tagt vom 25. bis 29. September 2006 an der TU Dresden. - Pressetermin am 26. September 2006

    "Die Evolution hat es sinnvoll eingerichtet", sagt Prof. Jürgen Benndorf, Leiter des Instituts für Hydrobiologie an der TU Dresden, "wenn die Fische im Frühjahr ihre Eier ablegen, beginnt auch das Plankton, winzige im Wasser treibende Organismen und gleichzeitig Nahrung von Jungfischen, zu wachsen." Doch Wissenschaftler haben festgestellt, dass diese synchronen Prozesse durch Klimaveränderungen gestört werden. Das kann zu starken Verschiebungen im Organismenbestand der Gewässer führen, wodurch deren Funktion als Nahrungslieferanten, als Erholungs- und Badeorte oder als Trinkwasserlieferanten bedroht ist.

    Prof. Benndorf organisiert die Jahrestagung 2006 der Deutschen Gesellschaft für Limnologie e.V. (DGL), die vom 25. bis 29. September 2006 an der TU Dresden stattfindet. Die Fragestellung, wie sich Klimaänderungen auf die Ökosysteme von Gewässern auswirkt, ist dabei eines von 24 Themen, mit denen sie sich beschäftigt. Die Limnologie befasst sich mit der Ökologie von Binnengewässern. Die DGL wurde 1984 mit dem Ziel gegründet, ökologische Zusammenhänge in Wasserwirtschaft und Gewässerschutz zu beachten.

    Die Jahrestagung erreicht in diesem Jahr eine Rekordbeteiligung von 450 Teilnehmern, die vorwiegend aus Deutschland, aber auch aus der Schweiz, Österreich, den USA, Kanada und Dänemark kommen. Die Themen reichen von Fischökologie und wissenschaftlichem Tauchen bis hin zur neuen EU-Wasserrahmenrichtlinie und den Auswirkungen des Klimawandels auf Gewässerökosysteme.

    Die Folgen von Klimaänderungen in Gewässerökosystemen werden gegenwärtig in einem Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft erforscht, an dem auch TU-Wissenschaftler vom Institut für Hydrobiologie beteiligt sind. Die Wissenschaftler erforschen die äußerst kompliziert gesteuerten ökologischen Prozesse in den Nahrungsnetzen von Gewässern und welche Auswirkungen der Klimawandel auf diese Prozesse hat. Prof. Benndorf erläutert: "Wenn man nur einen Knoten zerschneidet, hat das Auswirkungen auf das ganze Netz."
    Um das fein balancierte Gleichgewicht der Gewässerökosysteme zu stören, genügen bereits geringe Temperaturveränderungen in kritischen Entwicklungsphasen. Dazu gehören die bisher synchronen Wachstumsphasen von Plankton und Jungfischen im Frühjahr, die sich nun durch Temperaturveränderungen in den Gewässern verlagern. Mildere Winter und schnellere Temperaturanstiege im Frühjahr führen dazu, dass das Wachstum des Planktons entweder zu spät oder zu früh einsetzt oder sich drastisch beschleunigt. In all diesen Fällen fehlt Jungfischen, die täglich bis zu 100 Prozent ihres Körpergewichts an Futter aufnehmen müssen, die Nahrungsgrundlage. Es wird ein Loch in die Nahrungskette der Gewässer gerissen, mit derzeit noch unübersehbaren Konsequenzen für die Fischerei und die Wassergüte.

    Informationen zur Jahrestagung 2006 der Deutschen Gesellschaft für Limnologie e.V. gibt es im Internet unter http://www.dgl-ev.de sowie unter http://tu-dresden.de/dgl2006.

    Journalisten haben zudem am Dienstag, 26. September 2006, ab 14 Uhr im Konferenzbüro im Foyer des Hörsaalzentrums der TU Dresden die Gelegenheit, mit Experten zu sprechen.

    Weitere Informationen:
    Prof. Jürgen Benndorf, TU Dresden
    Tel. (Konferenzbüro während der Tagung): 0351 463-48811
    Dr. Ralf Köhler (für Pressekontakte verantwortliches Präsidiumsmitglied der DGL)
    Tel. 0331 2323-105 und während der Tagung: 0173 3539298


    More information:

    http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_forst_geo_und_hydrowis...


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Geosciences, Oceanology / climate
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).