Neue Organisationsformen, Themenschwerpunkte und Aufgabenfelder, die erweiterte Kompetenzen erfordern - sowie eine Persönlichkeitsbildung, die auf ein neues Selbstbewusstsein der Pflegenden abzielt: die Studierenden, die zum Wintersemester 2006 das zukunftsorientierte duale Studium Pflege an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) und dem Albertinen-Diakoniewerk (ADW) aufnehmen, werden im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen qualifiziert. Die Kooperationspartner passen mit dem dualen Studiengang Pflege die Qualifikation für Pflegeberufe dem akademischem Niveau der europäischen Entwicklung an.
Gründe für die zunehmende Akademisierung der Pflege sind die Herausforderungen durch die stete Zunahme des Durchschnittsalters sowie von chronischen Krankheiten. Pflegeberatung und Patientenschulungen bekommen dadurch einen immer wichtigeren Stellenwert. Sie ermöglichen den Menschen, die eigenverantwortliche Selbstversorgung auch bei Krankheit und Pflegebedürftigkeit aufrechtzuerhalten. Pflegende Angehörige, die derzeit den weitaus größten "Pflegedienst" in Deutschland übernehmen, sollen demnächst durch professionelle Pflege unterstützt werden. Darüber hinaus bringt der medizinische Erkenntniszuwachs auch neue Versorgungsrisiken mit sich. So ist es keine Seltenheit, dass ein Patient im Krankenhaus von zehn oder mehr Ärzten versorgt wird. Der Bedarf an integrativer Kooperation der Experten und Berufsgruppen ist damit gewachsen. Die patientennahe Stellung von Pflegenden im Krankenhaus legt nahe, ihnen eine größere Verantwortung bei der Patientensteuerung, Behandlungskoordination und Überleitung in anschließende Versorgungseinrichtungen zu übertragen.
Diese Herausforderungen bedürfen neuer Qualifikationen, die im Rahmen einer traditionellen Krankenpflegeausbildung nicht gewährleistet sind. Um ein entsprechendes Ausbildungsprofil zu schaffen, haben die HAW Hamburg und das Albertinen-Diakoniewerk (ADW) in dem neuen Studiengang Pflege ihre jeweiligen Stärken und Kompetenzen zusammengeführt. Das so genannte "Hamburger Studienmodell" weist dabei im Vergleich zu Kooperationsmodellen in anderen Bundesländern deutliche Unterschiede auf. "Dadurch, dass wir nicht wie in Berlin oder Hannover mit vielen Ausbildungsträgern Abstimmungen vornehmen mussten, ist uns ein Studien- und Ausbildungsplan mit nur wenigen Kompromissen und aus einem Guss gelungen", so Dr. Peter Stratmeyer, Mitbegründer des dualen Studiengangs Pflege und Professor für Pflegewissenschaft an der Fakultät Soziale Arbeit und Pflege der HAW Hamburg. Für die Studienkooperation ist das ADW besonders geeignet, da es in faktisch allen Bereichen pflegerischer Versorgung aktiv ist. Das Albertinen-Diakoniewerk e.V. unterhält neben Akutkrankenhäusern auch ein Geriatriezentrum, eine ambulante Rehabilitation, einen ambulanten Pflegedienst, eine stationäre Altenpflege und eine Einrichtung für Demenzkranke.
Der Duale Studiengang Pflege beginnt jetzt erstmals im Wintersemester 2006/2007 und führt zu dem europäischen "Bachelor of Arts". Die 30 aufgenommenen Studierenden besitzen während ihres achtsemestrigen Studiums einen doppelten Status. Neben ihrer Studienimmatrikulation erhalten sie einen Ausbildungsvertrag mit dem ADW. Obwohl die Studierenden zwei Abschlüsse erreichen, einen Ausbildungs- und einen Studienabschluss, ermöglichte die Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz ein gemeinsames Prüfungsverfahren - eine weitere Besonderheit des "Hamburger Studienmodells".
Absolventinnen und Absolventen des Dualen Studiengangs Pflege bieten sich auf dem Arbeitsmarkt hochattraktive Beschäftigungsmöglichkeiten. "Die Praxis braucht dringend wissenschaftlich qualifizierte Pflegende. Durch neue Organisationsmodelle der pflegerischen Versorgung richten sich die Einrichtungen bereits heute auf die neuen Absolventinnen und Absolventen ein", so die Pflegedirektorin des Albertinenkrankenhauses, Claudia Sanmann. Neben dem professionellen Berufsfeld "an der Seite von Kranken und Pflegebedürftigen" (Peter Stratmeyer) ermöglicht der Studiengang den Absolventinnen und Absolventen auch eine weitergehende pflegewissenschaftliche Karriere in entsprechenden Master- und Promotionsstudiengängen.
Prof. Dr. Fokko ter Haseborg, Vorstandvorsitzender Albertinen-Diakoniewerk e.V.: "Mit dem neuen dualen Studiengang Pflege machen wir die Studierenden fit für die neuen Management- und Expertenfunktionen, die Pflege innerhalb der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, in der Beratung, der Prävention und dem Netzwerk-Management übernimmt. HAW und Albertinen-Diakoniewerk stehen gemeinsam für fundierte, anspruchsvolle Ausbildung - auf akademischem Niveau und dennoch praxisnah."
Präsident der HAW Hamburg, Prof. Dr. Michael Stawicki: "Wir sind als praxisorientierte wissenschaftliche Einrichtung stolz auf diese Kooperation mit dem Albertinen Diakoniewerk e.V., dem sein guter Ruf als hochkompetente medizinische Einrichtung vorauseilt. Die Kooperation unserer zwei Einrichtungen synthetisiert Kompetenzen und Stärken und schafft das längst eingeforderte zukunftsorientierte Studienmodell einer akademisierten Pflege. Wie schon bei unserer Studienkooperation mit anderen bekannten Hamburger Einrichtungen hat sich gezeigt, dass es Menschen sind, die hier aufeinander zugehen und diese Verbindungen und Brücken unter renommierten Einrichtungen aufbauen. Ich empfinde diese Aktivität als vorbildlich und begrüße sie deshalb ausdrücklich."
HAW Hamburg, Fakultät Soziale Arbeit und Pflege, Prof. Dr. Peter Stratmeyer, Tel. 040.428 75-7107; studiengang-pflege@sp.haw-hamburg.de
Albertinen-Schule, Karin Schiller (Schulleitung, Tel. 040.55 81-1756, karin.schiller@albertinen.de, Postanschrift: Sellhopsweg 18-22, 22459Hamburg
Albertinen-Diakoniewerk, PR und Unternehmenskommunikation: Gabi Stoltenberg, Tel. 040.55 88-2485, gabi.stoltenberg@albertinen.de
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology, Social studies
transregional, national
Organisational matters, Studies and teaching
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).