Vom 1. bis 4. März 2000 werden Neurobiologen auf einer internationalen Tagung in Magdeburg über Schutz- und Reparaturvorgänge im Gehirn diskutieren. Verletzungen von Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark führen oftmals zu dauerhaften Behinderungen. Querschnittslähmungen sowie Seh- und Sprachstörungen nach einem Schlaganfall sind nur einige Beispiele für die eingeschränkte Reparaturkapazität im Zentralnervensystem. In jüngster Zeit erbrachte die neurobiologische Forschung aber beachtliche Fortschritte bei der Identifizierung möglicher Ursachen der begrenzten Teilungs- und Entwicklungskapazität von Nervenzellen.
Am Horizont zeichnen sich schon erste Ansätze für ganz neue Therapien ab. Dazu könnte z.B. die Implantation oder Aktivierung neuronaler Stammzellen zur "Auffrischung des Gehirns", die Aufhebung von Blockaden für nachwachsende Nervenzellausläufer (Axone) sowie die optimale Ausschöpfung der natürlichen Plastizität des Gehirns durch neue Trainingsmethoden gehören. Die neuesten Entdeckungen und Trends auf dem Gebiet des Schutzes und der Reparatur von Nervenzellen werden vom 1. bis 4. März Gegenstand eines Meinungsaustausches von Hirnforschern aus allen Erdteilen (mit Ausnahme der Antarktis) in Magdeburg sein.
"Wir sind sehr stolz, dass einige der führenden Neurowissenschaftler hier referieren werden", sagt Professor Georg Reiser, Leiter des neurowissenschaftlichen Graduiertenkollegs an der Universität Magdeburg und Organisator der Tagung, zu der sich bereits cirka 250 Teilnehmer angemeldet haben.
Auch mit den eigenen Leistungen brauchen die Magdeburger Hirnforscher sich nicht zu verstecken. "Wir werden erstmals Forschungsergebnisse über einen bislang unbekannten potentiell endogen aktivierbaren Protektionsmechanismus berichten, der Folgeschäden durch eine Mangelversorgung von Nervenzellen nach einem Schlaganfall verhindert", sagt Professor Klaus Reymann vom Institut für Angewandte Neurowissenschaften (FAN).
Die Arbeit, die in Zusammenarbeit von Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Neurobiologie und des Instituts für Neurobiochemie der Uni Magdeburg durchgeführt wurde, wird sehr bald in einem viel beachteten internationalen Forschungsjournal veröffentlicht.
Weitere Vorträge und Poster auf der Tagung werden sich mit Wachstumsfaktoren,Tierersatzmodellen in der neurowissenschaftlichen Forschung, der Aufklärung von Ionenschleusen auf Nervenzellen und der Auffindung von Zielstrukturen für potentielle Medikamente gegen neurodegenerative Erkrankungen sowie die Folgen von Hirnverletzungen und Schlaganfällen beschäftigen. In die Vorbereitung und Durchführung der Tagung wurden auch Wissenschaftler der pharmazeutischen Industrie (Schering) einbezogen.
Weitere Auskünfte zur Tagung erteilt:
Prof. Dr. Georg Reiser
Institut für Neurobiochemie
Otto-von Guericke Universität Magdeburg
Leipziger Str.44
39120 Magdeburg, Germany
Tel. #49-391-67-13088
Fax: #49-391-67-13097
E-mail: georg.reiser@medizin.uni-magdeburg.de
Nähere Auskünfte zum Programm unter:
http://www.fan-magdeburg.de/neurorepair/indexhom.htm
Criteria of this press release:
Biology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research projects, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).