Neue Anregungen für die Diskussion verspricht die interdisziplinäre Fachtagung "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland: Perspektiven der Pädagogik und der Islamwissenschaft" (11. Februar 2000 von 10 bis 17 Uhr), die das Institut für Pädagogik und das Seminar für Orientalistik und Indologie der RUB (Prof. Dr. Christel Adick; Prof. Dr. Stefan Reichmuth) zusammen organisieren.
Bochum, 09.02.2000
Nr. 38
Muslime zwischen Kopftuch und Kruzifix
Islamischer Religionsunterricht in deutschen Schulen
Interdisziplinäre Fachtagung an der RUB
Bei etwa drei Millionen Muslimen in Deutschland und rund 500.000 muslimischen Schülern liegt die Forderung nach einem islamischen Religionsunterricht in deutschen Schulen auf der Hand - wer ihn jedoch wie organisieren soll, ist noch fraglich. Neue Anregungen für die Diskussion verspricht die interdisziplinäre Fachtagung "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland: Perspektiven der Pädagogik und der Islamwissenschaft", die das Institut für Pädagogik und das Seminar für Orientalistik und Indologie der RUB (Prof. Dr. Christel Adick; Prof. Dr. Stefan Reichmuth) zusammen organisieren. Die Tagung findet am 11. Februar 2000 von 10 bis 17 Uhr im Gebäude GA/2 Raum 41 der RUB statt.
Wer, wie, was - organisatorische und inhaltliche Fragen
Gerade in NRW und besonders im Ruhrgebiet mit seinem hohen Anteil muslimischer Bevölkerung ist die Forderung nach einem islamischen Religionsunterricht dringend. Von einem laufenden Modellversuch verspricht man sich Entscheidungshilfen für das zukünftige Vorgehen. Obwohl ein Berliner Gerichtsurteil von 1998 eine Bildungskooperation zwischen islamischen Vereinen und dem deutschen Staat nahelegt, bleiben zahlreiche inhaltliche und organisatorische Fragen offen - sowohl für die Schulverwaltung der Bundesländer als auch für islamische Gemeinden und Vereine.
Einfluss auf Identitäten
Nachdem sich die bisherige Diskussion des Religionsunterrichts für Muslime auf rechtliche und politische Probleme des Islam konzentriert hat, soll die Fachtagung den Fall aus einer pädagogischen und islamwissenschaftlichen Perspektive beleuchten. Im Mittelpunkt stehen praktische Fragen, z. B.: Wie soll ein zeitgemäßer islamischer Religionsunterricht überhaupt aussehen? Und wie soll die Ausbildung der Lehrer gestaltet werden? Nicht zuletzt fragen sich die Experten nach den Konsequenzen eines islamischen Unterrichts: Was bedeutet diese Bildung für die Sozialisation und Identität muslimischer Schüler in Deutschland?
Weitere Informationen
Prof. Dr. Stefan Reichmuth, Lehrstuhl für Islamwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-25125/-25126, Fax: 0234/32-14-671, email: stefan.reichmuth@ruhr-uni-bochum.de
Programm
10.15 Uhr: Einführung: Islamischer Religionsunterricht als Herausforderung für die wissenschaftliche Diskussion - Prof. Dr. Christel Adick, RUB
10.30 Uhr: Schulischer und außerschulischer islamischer Religionsunterricht: Ergebnisse einer Untersuchung in Nordrhein-Westfalen - Dr. Hasan Alacacioglu, Universität Münster
11.30 Uhr: Verfassungs- und schulrechtliche Fragen eines islamischen Religionsunterrichts in Deutschland - Prof. Dr. Hans-Peter Füssel, Universität Bremen
13.30 Uhr: Curriculare Verankerung des Islamse im Bildungswesen arabischer Länder: Anregungen für die deutsche Diskussion - Dr. Franz Kogelmann, Universität Bayreuth
14.30 Uhr: Islamischer Religionsunterricht in Deutschland: Fragen an die Islamwissenschaft - Prof. Dr. Stefan Reichmuth, RUB
16.00 Uhr: Perspektiven islamischer Bildung und Ausbildung in Deutschland - Dr. Klaus Gebauer, Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, Soest
17.00 Uhr: Abschlussdiskussion und Resümée - Moderation: Prof. Dr. Christel Adick und Prof. Dr. Stefan Reichmuth
Criteria of this press release:
Language / literature, Philosophy / ethics, Religion, Teaching / education
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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