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02/09/2000 17:46

"Ibrahim-Kommission" sucht Zeitzeugen

Dr. Wolfgang Hirsch Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jena. (09.02.00) Um sich ein möglichst vollständiges Bild über das Wirken des Jenaer Kinderarztes Prof. Dr. Jussuf Ibrahim in der Zeit des "Dritten Reiches" zu verschaffen, sucht die Universität Jena nach Zeitzeugen. Die Anfang Januar eingesetzte Kommission "Kinderklinik Jussuf Ibrahim", die den Verdacht auf Verstrickung Ibrahims in nationalsozialistische "Euthanasie"-Programme prüfen soll, bittet Zeitzeugen um umgehende schriftliche Äußerungen sowie Hinweise auf möglicherweise vorhandene weitere Dokumente oder zeitgenössische Briefe - etwa Schriftwechsel Betroffener oder deren Eltern mit Behörden. "Alles, was wir bis zum 29. Fe-bruar erhalten, können wir in unsere Arbeit mit einbeziehen", erklärt Kommissionsvorsitzender und Prorektor Prof. Dr. Klaus Dicke. Bitte nur schriftliche Äußerungen an: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Herrn Prorektor Prof. Dr. Klaus Dicke, 07740 Jena.

    Parallel dazu arbeitet die Kommission die bereits vorliegenden Unterlagen auf und forscht nach weiteren Dokumenten und Anhaltspunkten in universitätseigenen, Bundes- und weiteren Archiven. "Wir gehen selbstverständlich mit der gebotenen wissenschaftlichen Sorgfalt und Gründlichkeit vor, wollen aber mit der Arbeit so rasch wie möglich voran kommen", so Dicke. Die Kommission verständigte sich in ihrer heutigen (9.02.) Sitzung darauf, bis spätestens zum 25. April ihren Abschlussbericht vorzulegen und damit der Medizinischen Fakultät und dem Senat der Friedrich-Schiller-Universität eine fundierte Basis für Entscheidungen im Umgang mit dem Andenken an Jussuf Ibrahim zu schaffen. "Somit können die maßgeblichen Gremien bereits zu Beginn des kommenden Sommersemesters über mög-liche Konsequenzen beraten", erläutert Dicke.

    Der Abschlussbericht der Kommission "Kinderklinik Jussuf Ibrahim" sowie die Dokumentenlage sollen nach Ende der Expertenarbeit veröffentlicht werden. "Diese selbst gesteckte Frist ist so überschaubar, dass wir über Zwischenergebnisse und Einzelaspekte der Kommissionsarbeit nicht berichten werden", erklärt Dicke. Die Kommission ist mit Wissenschaftlern der Universität Jena besetzt und repräsentiert die Disziplinen Medizin, Geschichts- und Rechtswissenschaft sowie Wissenschaftsgeschichte; bei Bedarf sollen auch auswärtige Experten hinzugezogen werden.

    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Wolfgang Hirsch
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931031
    Fax: 03641/931032
    E-Mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de


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