Vor einem halben Jahr hat die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung eine Million DM für die Nachwuchsförderung der Community Medicine in Greifswald genehmigt. Morgen, am 11. Februar 2000, erhalten davon die ersten drei Forscher die ersten großzügigen Stipendien im Ausland.
Die Stipendienanträge werden analog streng wie jene an die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG begutachtet. Vorsitzender des vierköpfigen externen Ausschusses ist der Münsteraner Onkologe Prof. Dr. Johannes van de Loo, der schon 1990 das Konzept der Medizinischen Fakultät begutachtet hatte. Er hat es befördert und geholfen, den Schwerpunkt Community Medicine einzurichten. An ihm nehmen inzwischen, ungewöhnlich genug, fast alle Institute und Kliniken der Greifswalder Medizinischen Fakultät lebhaft teil.
Dementsprechend kommen die Forscher, die morgen als erste in das Stipendiatenprogramm aufgenommen werden, aus ganz verschiedenen Richtungen: Dr. rer. nat. Rita Grimm vom Institut für Humangenetik (Prof. Dr. Dr. Falko H. Herrmann - sie wird für 6 Monate an das Institute of Medical Genetics der Universität von Wales in Cardiff gehen); Dipl.-Psych. Anja Renate Schumann vom Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin (Prof. Dr. Ulrich John - sie forscht 12 Monate am Cancer Prevention Research Center der Universität von Rhode Island in den USA); Dr. med. Ulf Schminke von der Klinik für Neurologie (Prof. Dr. Christof Kessler - er forscht ebenso lang am Stroke Research Center der Wake Forest University in Winston Salem, USA.
Das Bundesforschungsministerium hat das Community Medicine-Projekt mit inzwischen knapp 7 Mio DM »anschubfinanziert«. Wenn in absehbarer Zeit diese Förderung endet, sollen sich Projekte selber zu alimentieren wissen. Das von Prof. van de Loo angeregte Nachwuchsförderprogramm zielt darauf, Nachwuchswissenschaftler dazu zu befähigen.
Der Neurologe Ulf Schminke wird in Winston Salem einen Schlaganfallerhebungsbogen für eine gemischtethnische Landbevölkerung bewerten, Überprüfungsmethoden für die Erkrankungen der Arteria carotis kennenlernen und weiterentwickeln und an Ultraschallverfahren für stark niereninsuffiziente und damit hoch Arteriosklerose-gefährdete Patienten weiterentwickeln. Die Biochemikerin Rita Grimm wird in Cardiff sehr große Patienten- bzw. Untersuchungsmengen statistisch zu bewerten lernen. Sie sucht molekularbiologisch nach Genen, die möglicherweise für weitverbreitete Krankheiten verantwortlich sind. In Cardiff wird sie etwa lernen, wie man Familienstudien anlegt und statistisch Genmerkmale mit Krankheiten assoziieren könnte. Die Psychologin Anja Renate Schumann lernt auf Rhode Island Programme kennen, mit deren Hilfe Menschen zur Veränderung ihrer Gewohnheiten bewegt werden sollen (Rauchen, Alkohol, Ernährung).
Die Community Medicine in Greifswald wird dank Krupp noch stärker.
Prof.van de Loo heißt nicht Johannes, sondern Jürgen.
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
transregional, national
Research projects, Science policy
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).