Transparente Keramik, superharte Metalle oder schmutzabweisende Lacke - Nanomaterialien sind der Stoff, aus dem die Träume sind, jedenfalls die der Materialwissenschaftler. Pulver, aus weitgehend gleich großen Partikeln mit einem Durchmesser von wenigen Nanometern könnten als Ausgangsprodukte für neue Werkstoffe dienen. Sie sind aber bislang schwer herstellbar und darum noch wenig erforscht. Das soll nun dank eines gemeinsamen Projekts der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Degussa-Hüls AG anders werden. In den nächsten Jahren werden Wissenschaftler aus dem DFG-geförderten Schwerpunktprogramm "Handhabung hochdisperser Pulver" gemeinsam mit dem Unternehmen Verfahren und Pilot-anlagen für maßgeschneiderte Nanopulver entwickeln, die ein "scale up", die Herstellung in deutlich größerem Maßstab als unter Laborbedingungen, erlauben. Die Kooperation wird von der DFG mit rund 13 Millionen Mark gefördert.
Der Nanometer leitet sich vom griechischen Wort nanos, der Zwerg, ab und benennt den
milliard-stel Teil eines Meters. Ein Vergleich: Wäre ein Nanopartikel ein Kieselstein, nähme sich daneben ein Staubkorn wie ein Berg aus. Wenn ein Stoff nur noch aus Klumpen weniger hundert Atome besteht, ändern sich sprunghaft seine mechanischen, optischen und elektronischen Eigenschaften, da die Gesetze der Quantenmechanik beginnen, eine Rolle zu spielen.
Welche neuen Eigenschaften Materialien aus maßgeschneiderten Nanopulvern haben und wo sie darum Anwendung finden werden, läßt sich heute erst erahnen. Die Untersuchung dieser Effekte steht nämlich noch am Anfang, weil bislang an den Hochschulen die Infrastruktur für eine Erweiterung der aufwendigen Herstellung von Nanopulvern im Labormaßstab nicht zur Verfügung stand.
"Wir wollen, daß die Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft ihre Kräfte bündeln!" beschreibt der Generalsekretär der DFG, Dr. Reinhard Grunwald, die Zielsetzung des Projekts. Die Pflege der Verbindung zwischen Forschung und Wirtschaft gehöre zu den satzungsgemäßen Aufgaben der DFG. "Diese Kooperation ist ein gutes Beispiel für eine Partnerschaft zwischen Industrie und Hochschulen, von der beide Seiten profitieren", betont Grunwald. Die Förderung einer solchen Industriekooperation mit einem Betrag in zweifacher Millionenhöhe ist bislang einmalig in der Geschichte der DFG.
An dem Schwerpunktprogramm "Handhabung hochdisperser Pulver" sind zur Zeit Wissenschaftler der Universitäten Darmstadt, Duisburg, Freiberg, Jena, Kaiserslautern, Karlsruhe und Saarbrücken beteiligt.
Weitere Informationen über das Gemeinschaftsprojekt sind beim Referat Ingenieur-wissenschaften 5 der DFG, Dr.-Ing. Walter Lachenmeier, Telefon: 0228/885-2281, Telefax: 0228/885-2777, E-Mail: walter.lachenmeier@dfg.de erhältlich.
Criteria of this press release:
Materials sciences
transregional, national
Research projects
German
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