Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt eröffnete feierlich das neue Semester
Mit einer Ehrenpromotion und der Übergabe eines Habilitationszeugnisses wurde am Montag, dem 16. Oktober 2006, das Wintersemester an der Philosophischen Fakultät der Universität in festlichem Rahmen eröffnet. Geehrt wurde der Religionshistoriker John Scheid, Professor am Collège de France, Paris, der zu den führenden Experten für antike Religionsgeschichte gehört. "Mit einem breiten Spektrum von Forschungsmethoden, zu denen die Analyse von Texten ebenso gehört wie archäologische Grabungen und die Auswertung von Inschriften, hat er vor allem für ein neues Verständnis des römischen Ritualismus geworben", erklärte der Dekan Prof. Dr. Jörg Rüpke anlässlich der Übergabe der Urkunde.
Vielfältige komplizierte und präzise durchgeführte Rituale stellen nicht eine Verfallsform von Religion dar. Sie ermöglichen vielmehr eine intensive Kommunikation einer Gemeinschaft wie einzelner mit ihren Göttern; gerade die öffentlichen Rituale thematisieren dabei ebenso den grundsätzlichen Zusammenhalt der Gesellschaft wie aktuelle politische oder soziale Konflikte. Die Beteiligten unterwerfen sich dabei tradierten Regelwerken, bilden sie aber zugleich weiter. So bewahrt sich das rituelle System eine Flexibilität, die es zu einer angemessenen religiösen "Sprache" in den unterschiedlichsten Räumen und Städten des römischen Reiches werden ließ.
Prof. Scheid gehört zu den ältesten Kooperationspartnern der 1999 gegründeten Fakultät; das betrifft ebenso die Kooperation mit der Ecole Pratique des Hautes Etudes in der Doktorandenausbildung wie eine Vielzahl gemeinsamer und mehrfach vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderter Projekte.
"Mit der Übergabe der Habilitationsurkunde an Dr. Dietmar Schmidt aus der Vergleichenden Literaturwissenschaft konnte die Fakultät auf zwei Semester mit insgesamt vier Habilitationen zurückblicken, Ausweis auch der Forschungsleistung der Fakultät", so Rüpke. Die Errichtung eines Promotionszentrums für die interdisziplinäre Betreuung von Promotionen; die Beteiligung an Graduiertenkollegs wie die Einwerbung erheblicher Drittmittel für Tagungen wie Forschungsprojekte, schließlich die Zusage einer Lichtenbergprofessur durch die VW-Stiftung zeigten dies in gleicher Weise. "Dass Studierende nicht nur ein neues Studiensystem mit erheblich intensivierter Betreuung, sondern Erfurt auch als forschungsintensiven Standort zu schätzen wissen", belegten die Studienanfängerzahlen wie die Zahl der Doktorandinnen und Doktoranden. Diese Ansätze dürften durch mangelnde Finanzierung durch das Land nicht zerstört werden, forderte der Dekan, Prof. Rüpke, in seiner Bilanz.
Prof. Scheid (l.i.B.) erhält die Urkunde von Dekan Prof. Rüpke
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Language / literature, Philosophy / ethics, Religion, Social studies
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German
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