Berlinale-Premiere von HFF-Dokumentarfilm über schwer vermittelbare Jugendliche
Axel Kalhorns Dokumentarfilm WOTENICK entstand im vergangenen Jahr an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg. Der Film begleitet eine Gruppe Jugendlicher im gleichnamigen Ort in Mecklenburg-Vorpommern während einer einjährigen Integrationsmaßnahme, die sie auf den Arbeitsmarkt vorbereiten soll.
Im Landkreis Demmin haben 10.000 Menschen keine Arbeit, und Soziologen zählen die Region zu den abgehängten Gebieten in den neuen Bundesländern. Soziale Deklassierung ist für viele Heranwachsende prägende Erfahrung. Ein privater Bildungsträger beschäftigt 25 auffällig gewordene junge Menschen. Engagierte Mitarbeiter kümmern sich um die persönlichen und sozialen Defizite der Jugendlichen, versuchen sie zu motivieren und nach Ablauf des einjährigen Vertrages in Arbeit oder Ausbildung zu vermitteln.
"WOTENICK ist ein Film über den unvollkommenen Menschen, der einen Glücksanspruch hat und keine Chance", erzählt Axel Kalhorn. Wotenick ist seine ganz persönliche Referenz an den Dokumentarfilmer Hannes Schönemann, der schon 1980 in seinem HFF-Film "Sonnabend, Sonntag, Montag früh" eine Gruppe junger Leute im verschneiten Mecklenburg beobachtete. "Ich habe probiert, den Entwurf dieses wunderbaren Films in die heutige Zeit zu übertragen." Kalhorn entschied sich für die Methode des "cinéma vérite" - leichte Geräte, kleiner Stab. "Wir wollten einfach mit der Kamera beobachten und so die Dinge vor der Linse möglichst unberührt lassen", erzählt Kameramann Volker Gerling. Entstanden ist ein poetischer Dokumentarfilm, der berührt und betroffen macht. Ohne Happy End. Die beiläufig eingefangene Klage einer Mutter über ihren an Drogen verlorenen Sohn ist von verstörender Intensität.
Axel Kalhorn ist 1968 in Barth, einer Kleinstadt in Vorpommern, geboren und aufgewachsen. Abitur in Greifswald, Wehrdienst in Stralsund. Axel Kalhorn ist gelernter Filmkopierfacharbeiter, arbeitete aber nur kurze Zeit im erlernten Beruf. Er war Gebäudereiniger, Kraftfahrer, Messebau-Aushilfe und studierte zeitweise Afrikanistik in Berlin. Er arbeitete als Denkmalpfleger in Angermünde sowie als Redakteur und Techniker beim dortigen Lokalfernsehen. Im zweiten Anlauf wurde er 1994 an der HFF "Konrad Wolf" zum Regiestudium zugelassen. Während des Studiums entstanden drei Dokumentarfilme. "WOTENICK" ist sein erster längerer Film. Auf der Berlinale wird er in der Reihe "Neue Deutsche Filme" seine Premiere erleben.
Aufführungen:
18.02.2000, 21:00 Uhr, CinemaxX 3
20.02.2000, 16:30 Uhr, Cinestar 5
Criteria of this press release:
Media and communication sciences
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
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