Der Domplatz mitten in der Stadt - seit 200 Jahren verwaist, ausgegraben, eine klaffende Wunde. Tatsächlich waren es die Bürger Hamburgs, die zwischen 1804 und 1806 ihren altehrwürdigen Dom schlicht abrissen. Woche für Woche haben sie die Steine des Baus, dessen Grundsteinlegung bereits im 9. Jahrhundert erfolgte und der seit dem 14. Jahrhundert ständig erweitert wurde, abgetragen. Wertvolle Kunstschätze, Urkunden und Dokumente wurden verschenkt oder verkauft. Nur weniges von der reichen Ausstattung ist 200 Jahre später noch erhalten.
Heute kann man den Ziegelbau der einstmals imposanten mehrräumigen Kirche nur noch in Ansätzen rekonstruieren und eine vage Vorstellung davon vermitteln, wie der Dom und sein Inneres ausgesehen haben könnten. An diese diffizile Arbeit der Rekonstruktion haben sich unter anderen zwei Studentinnen der Informativen Illustration, Birte Wagner und Juliane Richter, von der Fakultät DMI der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) gemacht. In Form einer multimedialen 3D Rekonstruktion haben Sie den Hamburger Dom wieder "auferstehen" lassen. Ihre Rekonstruktionen auf großformatigen Bildertafeln in der Ausstellung dokumentieren und visualisieren die Arbeitsergebnisse eines kooperativen hochschulübergreifenden Seminars zum Hamburger Dom unter Leitung von Prof. Dr. Hipp, Kunstgeschichte an der Uni Hamburg, und Prof. Dr. Philipp, Baugeschichte an der Hafencity Universität. Leiter des multimedialen Projekts war Reinhard Schulz-Schaeffer, Professor für Informative Illustration an der HAW Hamburg.
Welche Gründe es für den Abriss gab, ob der Dom als politische Enklave inmitten der Stadt der Bürgerschaft ein Ärgernis war, sie nicht bereit waren, nach der Säkularisation 1802 die hohen Kosten für seine Erhaltung aufzubringen und welche Rolle der Dom überhaupt im städtischen Leben über die Jahrhunderte hinweg spielte, waren Fragen auf dem Symposium "Hamburgs zerbrochener Dom. Ursprung der wachsenden Stadt". Die begleitende Ausstellung "Hamburgs zerbrochener Dom" wurde am Freitag, den 6. Oktober um 19 Uhr im Südschiff der Hauptkirche St. Jacobi eröffnet. Sie versucht, mit den wenigen erhaltenen Zeichnungen, Kunstschätzen und Dokumenten sowie der multimedialen Installation der Studentinnen der HAW Hamburg Einblicke in die verlorene Vergangenheit zu vermitteln. Die Ausstellung wird bis zum 26. November in St. Jacobi zu sehen sein.
Kontakte:
HAW Hamburg, Fakultät DMI, Prof. Reinhard Schulz-Schaeffer, Tel. +49.40.428 75-4881, E-Mail: r.schulz-schaeffer@t-online.de
Öffentlichkeitsarbeit Hauptkirche St. Jacobi, Ulrike Biskup, Tel.: +49.40.30 37 37 11-0, Mail: biskup@jacobus.de
http://www.jacobus.de/dom.htm
http://www.haw-hamburg.de
Criteria of this press release:
Construction / architecture, History / archaeology, Information technology, Media and communication sciences, Philosophy / ethics, Religion
transregional, national
Research projects, Studies and teaching
German
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