Die neueste Ausgabe des Magdeburger Wissenschaftsjournals für das Wintersemester 1999/2000 ist erschienen. Die Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität präsentiert mit diesem Journal einer breiten Öffentlichkeit die Vielfalt ihrer Wissenschaftsdisziplinen sowie Themenfelder und Aufgabenstellungen in der Forschung.
Prof. Dr. Horst Gischer, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, widmet sich in seinem Beitrag den Motiven der Geldhaltung und der Entwicklung der Umlaufgeschwindigkeit. Reichtum im ökonomischen Sinne wird allgemein in Geldeinheiten gemessen - gleichwohl sind die meisten privaten Haushalte zu Zeiten der Hyperinflation in Deutschland im Jahre 1923 bettelarm gewesen, obwohl sie doch über Banknotenbeträge von Milliarden Mark verfügten. Worin liegt also das Wesen des Geldes und welche Bedeutung hat "modernes" Geld für die Volkswirtschaft?
Zur uralten Frage nach dem Verhältnis von Leib und Seele, oder moderner ausgedrückt der Gehirn-Geist-Problematik, äußert sich der Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Wolf. Bisher haben sich über Jahrhunderte hinweg diesem Thema eher Philosophen, Theologen und Psychologen gewidmet. Die Neurowissenschaftler, zu denen auch der Autor zählt, hielten sich eher an Labordaten. Könnten gerade sie, wenn einmal die letzten Details unseres Gehirns bekannt sind, das uralte Kernproblem der Philosophie lösen?
Dem kulturellen Austausch zwischen der Region Anhalt und Großbritannien geht Prof. Dr. Bernd-Peter Lange, Professur für Anglistik, Literaturwissenschaft und Kultur, nach. Seit der Aufklärung gab es intensive Beziehungen zwischen beiden Territorien. Verlief der Austausch zunächst einseitig nach dem Modell des Fortschritts in der britischen Gesellschaft, so verschoben sich die Akzente in der industriellen Entwicklung zu stärkerer Wechselseitigkeit, bis die Verbindungen in der Zeit des Nationalsozialismus ein vorläufiges Ende fanden.
Interaktive Abbildungen in elektronischen Büchern unterstützen in zunehmendem Maße den Lernprozeß. Prof. Dr. Thomas Strothotte, Lehrstuhl für Computergraphik und Interaktive Systeme, erläutert an deren Beispiel die Methoden, Werkzeuge und Anwendungen seines Fachgebietes - der Computervisualitik. Dieser junge Wissenschaftsbereich hat das Ziel, Methoden und Werkzeuge der Informatik mit dazugehörigen geisteswissenschaftlichen Grundlagen und deren Anwendung in Verbindung zu bringen. Die Universität Magdeburg gehört zu den wenigen Hochschulen in Deutschland, welche die Computervisualistik als Studienfach anbieten.
Stadt und Universität Magdeburg verleihen seit 1998 jährlich den Eike-von-Repgow-Preis an herausragende Forscherpersönlichkeiten, die sich mit der Kultur und Geschichte der Mitteldeutschen Region beschäftigen. Der Preisträger des Jahres 1999, Prof. Dr. Günter Mühlpfordt, emeritierter Professor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat der Redaktion seinen Festvortrag, den er anläßlich der Preisverleihung hielt, zur Verfügung gestellt. In diesem Vortrag würdigte er Magdeburg und den Kulturherd Mitteldeutschland im frühneuzeitlichen Europa 1502-1817. Damals war die Mitteldeutsche Region in Europa auf vielen wissenschaftlichen und kulturellen Gebieten, so im Bildungs- und Publikationswesen, am weitesten fortgeschritten.
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Abteilung Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit
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Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Scientific Publications
German
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