Berlin, 23. Oktober 2006
PM 20/2006
Vier Einrichtungen in die Bund-Länder-Förderung der Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen
Die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung hat heute beschlossen, vier Forschungseinrichtungen in die gemeinsame Bund-Länder-Förderung der Leibniz-Gemeinschaft aufzunehmen:
o das Deutsche Rheumaforschungszentrum Berlin (DRFZ)
o die Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Frankfurt/Main
o das Zentrum für Marine Tropenökologie an der Universität Bremen (ZMT) sowie
o das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam e.V. (ZZF)
Der Zeitpunkt, zu dem die gemeinsame finanzielle Förderung beginnt, ist allerdings noch offen; er wird nach Maßgabe der finanziellen Gegebenheiten festgelegt werden.
Der Entscheidung liegen entsprechende Empfehlungen des Wissenschaftsrates zugrunde, der eine überregionale Bedeutung der Forschung aller vier Einrichtungen und ein gesamtstaatliches Interesse an deren Förderung festgestellt hatte.
Das Deutsche Rheumaforschungszentrum Berlin befasst sich mit der interdisziplinären Erforschung von Ursachen und Entstehungsbedingungen rheumatischer Erkrankungen mit dem Ziel der Entwicklung wirksamer Behandlungsmethoden. Es ist die größte Forschungseinrichtung auf diesem Gebiet in Deutschland und gehört zu den international führenden Forschungsinstituten auf den Gebieten der Immunologie, der experimentellen Rheumatologie und der Rheuma-Epidemiologie. Der Wissenschaftsrat hat die Arbeitsweise des Zen-trums als Teil eines Forschungsverbundes mit dem Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie und der eindeutig forschungsorientierten Universitätsklinik Charité als ein hervorragendes forschungspolitisches Beispiel herausgestellt.
Die Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung hat zur Aufgabe, die Ursachen, den Austrag und die Möglichkeit der Lösung oder der Regelung von Konflikten zu untersuchen. Auf der Basis der Analyse von Konfliktbedingungen werden innovative Transforma-tions- und Lösungskonzepte entwickelt, in denen abnehmende Gewalt, zunehmende Gerechtigkeit und politische Freiheit im internationalen System und in den einzelnen Gesellschaften verbunden werden können. Die HSFK ist nach Erkenntnis des Wissenschaftsrates eine der wenigen Institutionen, die im Rahmen von Grundlagenforschung und Verbreitung der Arbeitsergebnisse in Öffentlichkeit und Politik ein derart breites Feld der Konfliktforschung bearbeitet. Ihre Ergebnisse genießen nationale und internationale Anerkennung.
Das Zentrum für Marine Tropenökologie an der Universität Bremen widmet sich der Erarbeitung ökologisch fundierter und sozioökonomisch tragfähiger Konzepte zur Entwicklung und Verbesserung von Managementstrategien für den Schutz tropischer Küstenökosysteme und für die nachhaltige Nutzung ihrer Ressourcen. In enger Zusammenarbeit mit Partnern aus Entwicklungs- und Schwellenländern in den Tropen führt es interdisziplinäre Projekte zur Funktion und Nutzung tropischer Küstensysteme durch. Mit seiner Forschungsausrichtung auf die Küstenbereiche in den Tropen verfügt das ZMT - so die Einschätzung des Wissenschaftsrates - über ein Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Meeresforschung, das einen wichtigen Kern innerhalb des aus der Universität und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Bremen und Bremerhaven bestehenden meereswissenschaftlichen Clusters darstellt.
Das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam zählt - gemeinsam mit dem Institut für Zeitgeschichte in München (auch eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft) - zu den größten und bedeutendsten Forschungsinstituten auf dem Gebiet der Zeitgeschichte in Deutschland. Seine Forschung konzentriert sich auf die jüngere und jüngste Zeitgeschichte und wendet sich insbesondere der Konkurrenz von Demokratie und Diktatur zu. So wird die Erforschung der europäischen Voraussetzungen und Folgen der innerdeutschen Systemkonkurrenz künftig ein Schwerpunkt sein.
Die BLK hat zugleich beschlossen, dass die gemeinsame Förderung der IWF Wissen und Medien gGmbH (IWF), Göttingen, mit Ablauf des nächsten Jahres beendet wird. Die Evaluierung der IWF durch die Leibniz-Gemeinschaft und eine von dieser eingesetzten unabhängigen Gutachtergruppe hatte ergeben, dass die IWF die notwendigen qualitativen Anforderungen nicht mehr erfüllt.
Die Institute der Leibniz-Gemeinschaft decken ein breites fachliches Spektrum ab: von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu Geisteswissenschaften und Museen mit angeschlossenen Forschungsabteilungen. Sie sind von überregionaler Bedeutung, betreiben Vorhaben im gesamtstaatlichen wissenschaftspolitischen Interesse und werden deshalb von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Sie erhalten 2007 Zuwendungen von zusammen rund 774 Mio Euro (vgl. Pressemitteilung 17/2006).
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Law, Media and communication sciences, Politics, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Science policy, Scientific Publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).