Stellungnahme:
Öko-Institut für starkes Toxikologie-Institut in Kiel
Freiburg, den 21.2.2000
Keine Zukunft ohne Toxikologie!
Stellungnahme zur bevorstehenden Schließung des Institutes für Toxikologie,Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Ob es um Arbeitsschutzmaßnahmen in Betrieben, um giftige Abgase durch den Straßenverkehr oder um dicke Luft in Innenräumen geht - toxikologische Bewertungen sind zur Lösung aktueller Umweltprobleme unabdingbar.
Der Toxikologie in Deutschland droht ein schwerer Rückschlag, wenn - wie geplant - das Institut für Toxikologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel geschlossen werden soll.
Herr Prof. Wassermann und sein Team haben dort seit Jahrzehnten sowohl in der toxikologischen Grundlagenforschung als auch in der Bearbeitung aktueller umweltmedizinischer Fragestellungen hervorragende Arbeit geleistet.
Herr Prof. Wassermann zählt zu den wenigen Toxikologen, die bei kontroversen Themen - etwa der Dioxin- und der Sommersmog-Diskussion - eine kritische Position vertreten haben und sich dabei nicht von gegengerichteten Industrie- oder Politikinteressen beeinflussen ließen. Auch in den kommenden Jahren wird es in der Umwelt- und Gesundheitspolitik bei gesetzlichen Regelungen und bei Grenzwertfestsetzungen einen hohen Bedarf an solcher unabhängiger Forschung geben, der nicht durch die Behörden oder durch Industrieforschung gedeckt werden kann.
Das Öko-Institut e.V. sieht mit Sorge, dass diese Arbeit in Zukunft nach den bisherigen Plänen nicht fortgesetzt werden kann. Die Vergabe der C 4-Professur an die Klinik für Unfallchirurgie, die Rückstufung des bisherigen Lehrstuhls auf eine C 3-Stelle und die Eingliederung in die Pharmakologie bedeutetn eine massive Degradierung des jetzigen Institutes. Umwelttoxikologie ist mehr als die Untersuchung von Arzneimittelrückständen! Diese Pläne der medizinischen Fakultät widersprechen den Entscheidungen von Landtag und Landesregierung und der Empfehlung des Wissenschaftsrates.
Das Öko-Institut e.V. steht seit Jahrzehnten unter dem Anspruch, gegenwärtige und zukünftige Umweltprobleme zu analysieren und zu beurteilen. Hierfür ist auch eine unabhängige, wissenschaftliche Forschung an den Universitäten erforderlich. Das Öko-Institute.V. fordert mit Nachdruck, den Empfehlungen des Wissenschaftsrates zu folgen, der ebenfalls für die Erhaltung eines eigenständigen Toxikologie-Institutes eintritt. Auch in Zukunft ist ein unabhängiges Institut für Toxikologie auf der Grundlage einer C 4-Professur notwendig!
Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Dr. Dirk Bunke, Bereich Produkte und Stoffströme, Toxikologe, 0761/45295-46
Ilka Buchmann, Leiterin Öffentlichkeit und Kommunikation, 0761/45295-22
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics
transregional, national
Science policy
German
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