idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/09/2006 09:41

Engagierte Studierendenschaft? Zwei Drittel engagieren sich gesellschaftlich

Theo Hafner Pressestelle
HIS Hochschul-Informations-System GmbH

    Zwei Drittel der Studierenden engagieren sich nach eigener Aussage in irgendeiner Form zumindest gelegentlich gesellschaftlich. Dies ergab eine von HIS im Februar 2006 durchgeführte repräsentative Studie unter 4.000 deutschen Studierenden. Es dominiert das Engagement im Jugend-, Sport- und Freizeitbereich und in der Politik, gefolgt von sozialem Engagement und dem Engagement im Bereich Kunst und Kultur. Allerdings handelt es sich hierbei überwiegend um Gelegenheitsengagement. Die wenigsten Studierenden engagieren sich regelmäßig mehrmals in der Woche. Im Durchschnitt engagieren sich aktive Studierende sechs Stunden pro Woche.

    Dass zwei Drittel der Studierenden zumindest gelegentliches gesellschaftliches Engagement angeben, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Studierende ihr Engagement zu erheblichen Anteilen in Aktionsfeldern ansiedeln, die nicht per se als gemeinwohlbezogen bezeichnet werden können (z.B.: Jugend-, Sport-und Freizeitbereich: 32%). Oftmals erwächst das gesellschaftliche Engagement aus dem Hobby. Nur wenige Studierende engagieren sich in Bereichen, die eindeutig in die Kategorie "gemeinnützig" fallen. An letzter Position steht das Engagement für die Vertretung von Arbeitnehmerinteressen (5%).

    Gesellschaftliches Engagement in Abhängigkeit von sozialer Herkunft

    Studierende hoher sozialer Herkunft engagieren sich häufiger gesellschaftlich als Studierende der übrigen Herkunftsmilieus. Beispielsweise die Anteile außerhalb der Hochschule Engagierter betragen für die Studierenden der Herkunftsgruppe "hoch" 54% und für die Studierenden der Herkunftsgruppe "niedrig" 43% (gehoben: 50%, mittel: 47%). Dabei wird von Studierenden "niedriger" sozialer Herkunft häufiger Erwerbsnotwendigkeit als Hindernis für gesellschaftliches Engagement angegeben als von Studierenden "hoher" sozialer Herkunft.

    Warum engagieren sich Studierende gesellschaftlich?

    Bei den Gründen für gesellschaftliches Engagement werden am häufigsten utilitaristische Gründe genannt. Anscheinend nutzen Studierende bewusst gesellschaftliches Engagement, um bestimmte Schlüsselkompetenzen zu erwerben bzw. zu vertiefen, die beim späteren Übergang vom Studium in den Beruf wichtig sind. 53% der Studierenden sehen in gesellschaftlichem Engagement eine gute Möglichkeit, sich weiterzuqualifizieren. 60% der Aktiven und 49% der Nicht-Aktiven glauben, dass gesellschaftliches Engagement die Chancen im späteren Berufsleben erhöht (alle Studierenden: 56%). Für gut die Hälfte der Aktiven spielen idealistische Motive eine Rolle.

    Hindernisse für gesellschaftliches Engagement

    Als Hindernis für gesellschaftliches Engagement wird am häufigsten ein zu zeitintensives Studium angegeben. Nicht alle Studierenden lassen sich allerdings trotz eines als sehr hoch eingeschätzten Studienaufwands von gesellschaftlichem Engagement abhalten. 52% der Nicht-Aktiven geben an, dass sie ihre freie Zeit lieber anders verwenden als für gesellschaftliches Engagement. Ein hoher Erwerbsaufwand wird von 47% der Nicht-Aktiven als Grund gegen gesellschaftliches Engagement angeführt.

    Gesellschaftliches Engagement und Fächergruppenzugehörigkeit

    Studierende engagieren sich häufig fachnah: So nutzen beispielsweise Medizinstudenten gern die Möglichkeit, um über die Mitarbeit bei einem Rettungsdienst zusätzliche praktische Erfahrungen zu sammeln.

    Organisationsform des geleisteten Engagements

    Der Verein ist die mit Abstand häufigste Organisationsform gesellschaftlichen Engagements, gefolgt von der Mitarbeit in der kirchlichen Gemeinde bzw. in einer kirchlichen Gruppe. Noch vor der Mitarbeit in einer Partei oder bei einem Rettungsdienst/der freiwilligen Feuerwehr rangiert das Engagement in einem selbst organisierten Projekt bzw. das eigeninitiative, nicht organisierte Engagement. Offenbar sehen nicht unerhebliche Anteile der Aktiven in selbst organisierter Tätigkeit eine bessere Möglichkeit, sich zu entfalten und ihre eigenen Interessen umzusetzen als in traditionellen Formen des Engagements. Dabei engagieren sich eher Studierende in den neuen Bundesländern in flexiblen Organisationsformen als Studierende in den alten Bundesländern. Mit steigendem Alter nimmt auch der Anteil an Studierenden zu, die sich über ebensolche Formen engagieren.

    Nähere Informationen:

    Lars Fischer
    Telefon (0511) 35770653
    l.fischer@his.de



    Pressekontakt:

    Theo Hafner
    Telefon (0511) 1220-290
    hafner@his.de


    More information:

    https://hisbus.his.de/hisbus/docs/hisbus15.pdf


    Images

    Gesellschaftliches Engagement Studierender nach Aktionsfeldern des Engagements
    Gesellschaftliches Engagement Studierender nach Aktionsfeldern des Engagements

    None

    Studierende nach Organisationsform des gesellschaftlichen Engagement
    Studierende nach Organisationsform des gesellschaftlichen Engagement

    None


    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Gesellschaftliches Engagement Studierender nach Aktionsfeldern des Engagements


    For download

    x

    Studierende nach Organisationsform des gesellschaftlichen Engagement


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).