Am 16. November kann der emeritierte Professor für Angewandte Mathematik und Informatik an der Universität des Saarlandes und Ehrendoktor der Universität Frankfurt, der Technischen Universität Darmstadt, der Universität Tiflis und der Universität Paderborn Günter Hotz seinen 75. Geburtstag begehen.
Der Jubilar gilt als einer der Väter der Informatik in Deutschland und ist Begründer dieses Fachs an der Universität des Saarlandes, der er seit über vier Jahrzehnten verbunden ist. Mit seinem Wirken hat er zentrale Voraussetzungen für die Ansiedlung des Max-Planck-Institutes (MPII), des Deutschen Forschungsinstitutes für Künstliche Intelligenz (DFKI) und des Internationalen Begegnungszentrums für Informatik (IBFI) Schloss Dagstuhl geschaffen und entscheidend zum Profil des Informatik-Landes Saarland und seiner Universität beigetragen.
Er hat Mathematik und Physik in Frankfurt und Göttingen studiert und wurde auch stark geprägt durch drei Jahre Industrietätigkeit. Er war beteiligt an der Entwicklung der Postscheckautomatisierung und des ersten durch Computer unterstützten Flugsicherungssystems der Bundesrepublik.
Schwerpunkte seiner Forschungstätigkeit waren die Theorie der Formalen Sprachen, die Entwicklung von Programmiersprachen zur Unterstützung der Sprachverarbeitung im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 100 "Elektronische Sprachverarbeitung" und des Chipentwurfes in dem Sonderforschungsbereich 124 "Rechnerentwurf und Parallelität", außerdem die Simulation von Montagen und grundsätzliche Fragen zur Berechenbarkeit. Die im SFB 100 entwickelte Sprache "Comskee" war über einige Jahre die Basis für die von drei seiner ehemaligen Doktoranden gegründeten Firma "Dialogika", für die er auch heute noch als Beirat tätig ist.
Als akademischer Lehrer hat Prof. Hotz mehr als 50 Dissertationen betreut. Etwa 30 seiner Diplomanden, Doktoranden oder Mitarbeiter wurden auf Professuren an Universitäten und Fachhochschulen berufen.
In der wissenschaftlichen Gemeinschaft agierte der Jubilar unter anderem als Gründungspräsident der "Gesellschaft für Informatik" (GI), Mitglied des Wissenschaftsrats und mehrer wissenschaftlicher Akademien und Gesellschaften, Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Dekan der Technischen Fakultät der Universität des Saarlandes.
Seine Verdienste um die Informatik sind durch zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen gewürdigt worden. 1986 erhielt er zusammen mit seinen Kollegen Kurt Mehlhorn und Wolfgang Paul den ersten an Informatiker verliehenen Leibnizpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und 1999 das Große Bundesverdienstkreuz. Dem Ehrenmitglied der "Gesellschaft für Informatik" wurde außerdem die "Konrad-Zuse-Medaille" verliehen. Professor Hotz ist Ehrenprofessor der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der "Hochschule für Luft und Raumfahrt" in Peking.
Seinen Namen trägt auch die Günter-Hotz-Medaille, mit der die "Freunde der Saarbrücker Informatik e.V." seit 2001 die drei besten Absolventen der Saarbrücker Informatik auszeichnen.
Weitere Informationen erteilt
Dr. Wolfgang Müller
Archiv der Universität des Saarlandes
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66041 Saarbrücken
Telefon: 0681 / 302-2699
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