Ein öffentliches Rauchverbot in Deutschland könnte nicht nur zu weniger Rauchen führen, sondern auch den Alkoholkonsum verringern. Wie eine aktuelle Studie des RWI Essen zeigt, reduziert sich insbesondere bei Männern mit dem Tabak- auch der Alkoholkonsum. Zudem hat das Rauch- und Trinkverhalten der Eltern einen erkennbaren Einfluss auf das ihrer Kinder - je mehr die Eltern rauchen und trinken, desto mehr tut es auch der Nachwuchs.
Würde in Deutschland ein öffentliches Rauchverbot eingeführt, könnte dies auch dazu führen, dass weniger Alkohol getrunken wird. Das lässt sich aus einer aktuellen Studie des RWI Essen ableiten. In ihr wurde untersucht, wie es sich auf den Alkoholkonsum auswirkt, wenn um ein bestimmtes Maß weniger geraucht wird. Dabei gab es keine Hinweise darauf, dass ein Weniger an Zigaretten durch ein Mehr an Alkohol ersetzt wird. Vielmehr reduzierte sich insbesondere bei Männern mit dem Tabak- auch der Alkoholkonsum.
Für die Untersuchung wurden Daten der bundesweiten "Repräsentativerhebung zum Gebrauch psychoaktiver Substanzen in Deutschland" des Münchner Instituts für Therapieforschung ausgewertet. Insgesamt flossen mehr als 25.000 Beobachtungen aus den Jahren 1980 bis 1992 in die Untersuchung ein. Dabei wurde erstmals ein Ansatz auf die Fragestellung angewendet, der nicht mit Preisen arbeitet, sondern mathematisch ein klinisches Experiment imitiert. Dies ist sinnvoll, weil innerhalb Deutschlands die Preise für Alkohol und Tabak im Untersuchungszeitraum nur wenig variierten, die Reaktion der Konsumenten auf Preisänderungen sich also nur schwer untersuchen lässt.
Wenn Eltern viel rauchen und trinken, tun dies auch die Kinder
In die Auswertung einbezogen wurden unter anderem auch Geschlecht, Alter, Familienstand, Bildungsgrad der Eltern, Rauch- und Trinkgewohnheiten der Eltern sowie der soziale Hintergrund der Herkunftsfamilie der Befragten. Dabei zeigte sich, dass das Rauch- und Trinkverhalten der Eltern einen erkennbaren Einfluss auf die Konsumgewohnheiten ihrer Kinder hat - rauchen und trinken die Eltern viel, tun dies auch deren Kinder.
Die Untersuchung zeigt auch, dass Männer und Frauen sich in ihren Rauch- und Trinkgewohnheiten unterscheiden. Frauen haben allgemein eine geringere Neigung zum Tabak- und Alkoholkonsum als Männer. Zudem gilt auch der Zusammenhang, dass weniger Rauchen zu weniger Trinken führt, für Frauen nur in sehr abgeschwächter Form.
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Silja Göhlmann Tel. (0201) 8149-219
Sabine Weiler (Pressestelle) Tel.: (0201) 81 49-213
Dieser Pressemitteilung liegt das RWI : Discussion Paper No. 52 mit dem Titel "Tobacco and Alcohol: Complements or Substitutes" zugrunde. Es ist unter www.rwi-essen.de/dp als pdf-Datei erhältlich.
http://www.rwi-essen.de/dp - Download des Discussion Papers zur Pressemitteilung als pdf-Datei
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Psychology, Social studies
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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